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Swiss Cycling Journal 03/2005 - Velo-Moto-Club Männedorf

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Stichwort SWISS CYCLING<br />

und komplizierte Kommunikationsebenen. Dem<br />

Potential der Kantonalverbände in der regionalen<br />

Zusammenarbeit wird zu wenig Beachtung<br />

geschenkt. Die Einsetzung von Regional Coaches<br />

ist ein völlig falscher Weg, so zeigt gerade das<br />

Beispiel von <strong>Swiss</strong> Ski, dass dies nicht der richtige<br />

werden. In der Abschaffung des Verbandsrates<br />

sieht er eine gefährliche Entwicklung, da dieser<br />

eine wichtige Rolle in der Meinungsbildung und<br />

dem Basiskontakt einnimmt. <strong>Swiss</strong> <strong>Cycling</strong> beider<br />

Basel befürchtet bei der Annahme der politischen<br />

Regionalisierung einen Exodus an Sektionen und<br />

Kantonalverbänden. Es muss deshalb auch erwähnt<br />

sein, dass die meisten Kantonalverbände<br />

über recht viel Geld verfügen und einen Passus<br />

in den Statuten haben, der besagt, dass bei einer<br />

Aufl ösung dieses Geld dem Mutterverband zur<br />

Verfügung gestellt wird. Was die Finanzierung der<br />

Regionalisierung betrifft, vermögen die erarbeiteten<br />

Varianten nicht als saubere und seriöse Arbeit<br />

zu überzeugen. Einer Variante zufolge wird sogar<br />

beim Sport, den Trainerautos und den Mitteln für<br />

die Mitgliederwerbung gespart werden, es ist zu<br />

bezweifeln, dass ein Verband in dieser Art geführt<br />

werden kann. Die eingebrochenen Einnahmen<br />

im Bereich Sponsoring zeigen, dass Vorstand und<br />

Präsident hier ihrem Auftrag zu wenig gerecht<br />

wurden. Auch die Entwicklung der Mitgliederzahlen<br />

ist bedenklich, so hat Fränk Hofer an der<br />

letzten Verbandsratssitzung auf Anfrage hin nicht<br />

verneint, dass <strong>Swiss</strong> <strong>Cycling</strong> nur noch 17’000 zahlende<br />

Mitglieder hat. Andreas Wild kritisiert Beat<br />

Schilter, Präsident des Verbandsrates für das Unterzeichnen<br />

eines unvollständigen Protokolls.<br />

Andreas Wild weist auf die Berichte von Revisionsstelle<br />

und GPK hin, welche die immer noch bestehende<br />

Unterdeckung belegen. Es kann in dieser<br />

Situation nicht sein, dass Geld für die Publikation<br />

eines Hochglanz Magazins ausgegeben wird und<br />

die Mitglieder gleichzeitig um einen Sanierungsbeitrag<br />

gebeten werden. Ein Indiz mehr für die<br />

angespannte Liquidität, die gewissen Aussagen<br />

zufolge nicht bis Ende Jahr gesichert ist. Andreas<br />

Wild ruft die Delegierten auf, einer sportlichen Regionalisierung<br />

und der Beibehaltung der Statuten<br />

aus dem Jahr 2001 zuzustimmen eine politische<br />

Regionalisierung aber ganz klar abzulehnen.<br />

- Reto Lombardini, SRB Zürich<br />

Warnt die Delegierten davor, dass bei einem Ja<br />

zur Statutenrevision, dies ihre letzte Teilnahme an<br />

einer DV gewesen ist. Das Mitspracherecht wird<br />

massiv eingeschränkt und dem Vorstand zu viel<br />

Macht gegeben. Er mahnt die Delegierten, sich<br />

der Tragweite ihrer heutigen Entscheidung bewusst<br />

zu sein.<br />

- Paul Röthlisberger, Präsident <strong>Swiss</strong> <strong>Cycling</strong><br />

Kanton Bern<br />

Der Kantonalverband Bern hat aktiv an der Vernehmlassung<br />

teilgenommen und ist zum Fazit gekommen,<br />

dass der Vorstand mit seinem Vorschlag,<br />

den richtigen Weg in die Zukunft eingeschlagen<br />

hat. Nur Verbände, die sich den neuen Gegebenheiten<br />

anpassen, werden Erfolg haben und ausreichend<br />

Subventionen von <strong>Swiss</strong> Olympic erhalten.<br />

Paul Röthlisberger kritisiert, dass die GPK in ih-<br />

rem Bericht bereits zur Regionalisierung Stellung<br />

nimmt, bevor die Delegierten darüber entschieden<br />

haben. <strong>Swiss</strong> <strong>Cycling</strong> Bern musste als grosser<br />

Kantonalverband bereits seine Statuten ändern,<br />

da nicht alle Chargen besetzt werden konnten.<br />

Nur dank einer Strukturreform war es möglich,<br />

die vorhandenen Ressourcen wieder effi zient in<br />

den Sport einbringen zu können. Die Kantonalverbände<br />

werden sich auch in den neuen Strukturen<br />

einbringen können und eine Abwahl des Vorstandes<br />

wird auch weiter möglich sein. Er appelliert<br />

an die Delegierten, dem Vorstand das Vertrauen<br />

zu schenken. Der Verbandsrat in seiner heutigen<br />

Form ist ein Plauderclub ohne Kompetenzen. Es<br />

wird viel effi zienter sein, seine Meinung in den Regionalverbandssitzungen<br />

einzubringen, um dann<br />

als Region an der DV mitreden und mitentscheiden<br />

zu können. Durch mehr Effi zienz werden die<br />

Funktionäre auch ihr schlechtes Image wieder los.<br />

Er zitiert Andy Rihs, welcher der Meinung ist, dass<br />

Verbände und Funktionäre den Sport mehr blockieren<br />

als dass sie ihm nützen.<br />

Er ruft die Delegierten im Namen des Berner Kantonalverbandes<br />

auf, der Statutenrevision zuzustimmen.<br />

- Georges-André Banderet, Präsident ACCV<br />

Spricht im Namen der Westschweizer Kantonalpräsidenten,<br />

die sich anfangs Februar mit Fränk<br />

Hofer getroffen haben, um Pro und Kontra einer<br />

Regionalisierung zu diskutieren. Es wurden damals<br />

von Fränk Hofer viele Ansichten vertreten, welche<br />

die Westschweizer Präsidenten erstaunt zurück<br />

liessen. Er folgt der Ansicht der Kantonalverbände<br />

Zürich, Aargau und beider Basel und befürwortet<br />

eine sportliche Regionalisierung. Für eine administrative<br />

Regionalisierung fehlen aber zur Zeit die<br />

nötigen Mittel. Im Namen der Konferenz der Westschweizer<br />

Präsidenten ruft er die Delegierten auf,<br />

eine administrative Regionalisierung abzulehnen.<br />

- Reto Capaul, VC Leibstadt<br />

Der VC Leibstadt ist aktiv in der Jugendarbeit und<br />

führt zwei Rennen pro Jahr durch, bei Problemen<br />

wendet er sich immer direkt an den Verband, weil<br />

der Weg über den Kantonalverband zu lange ist.<br />

Ein Regio-Coach als Zuständiger vor Ort entspricht<br />

daher genau seinen Bedürfnissen. Er gibt zu Bedenken,<br />

dass der Vorstand als oberstes Gremium<br />

sich intensiv mit der Regionalisierung auseinander<br />

gesetzt hat. Wenn dieser dann zum Schluss gelangt,<br />

dass darin die einzige Möglichkeit besteht,<br />

sich den veränderten Gegebenheiten erfolgreich<br />

zu stellen, dann sind alle Delegierte aufgerufen,<br />

ihm zu folgen.<br />

- Hans Hänzi, VMC Birsfelden<br />

Zeigt sich erstaunt, dass der Kantonalverband<br />

Bern seine Chargen nicht zu besetzen vermag.<br />

Auch eine Regionalisierung wird dieses aber Problem<br />

nicht lösen, zumal die Regionen teilweise<br />

viel zu gross sind. Wie sollen Funktionäre für ein<br />

Gebiet gefunden werden, dass sich beispielsweise<br />

von Schafhausen bis in nach Graubünden erstreckt,<br />

wenn nicht einmal der Grosskanton Bern<br />

genügend Leute fi ndet. Der Kantonalverband beider<br />

Basel kann sich hingegen nicht über Vakanzen<br />

beklagen und bei Problemen hilft man sich unter<br />

den umliegenden Kantonalverbänden gegenseitig<br />

aus.<br />

Die rapide sinkenden Mitgliederzahlen zeigen<br />

doch, dass beim Mutterverband etwas falsch gemacht<br />

wird. Er empfi ehlt den Delegierten die Regionalisierung<br />

nicht anzunehmen.<br />

- Roberto Viviano, Federazione Ciclistica Ticinese<br />

Spricht im Namen der Tessiner <strong>Club</strong>präsidenten,<br />

die sich den Aussagen der Westschweizer Kollegen<br />

anschliessen. Er macht auf die spezielle Situation<br />

im Tessin aufmerksam, wo die Regionalisierung<br />

auch Vereinbarungen mit Italien tangiert. Er<br />

spricht sich für eine sportliche Regionalisierung<br />

aus, lehnt aber eine administrative Regionalisierung<br />

im Namen der Tessiner <strong>Club</strong>präsidenten ab.<br />

- Reto Lombardini, SRB Zürich<br />

Spricht sich nicht gegen eine sportliche Regionalisierung<br />

aus, lehnt aber eine politische Regionalisierung<br />

im Einklang mit dem Kantonalverband<br />

Zürich und den meisten benachbarten Kantonalverbänden<br />

ab, weil sie zur Zeit einfach nicht realisierbar<br />

ist. Es werden wohl kaum 4 Regio-Coaches<br />

zu fi nden sein, die in allen Disziplinen über das<br />

nötige Know-how verfügen. Auch die Finanzierungsvorschläge<br />

des Vorstandes werfen noch zu<br />

viele Fragen auf. Zudem befürchten die Kantonalverbände<br />

bei einer Annahme, an Mitspracherecht<br />

zu verlieren.<br />

- Heinz Schläpfer, Präsident SRB Zürich<br />

Hatte zuerst grosse Bedenken wegen der geplanten<br />

Regionalisierung, sieht aber die Notwendigkeit<br />

der regionalen Zusammenarbeit im sportlichen<br />

Bereich. Das ist aber nichts Neues und wird heute<br />

bereits in den Regionen gelebt. So ist die Schaffung<br />

von Regionalkadern zu begrüssen und weiter<br />

zu fördern. Eine Regionalisierung, wie sie heute<br />

vorliegt, ist aber noch zu unausgereift. Es wird<br />

auch in Zukunft viele Angelegenheiten geben,<br />

die nur über die Kantonalverbände gelöst werden<br />

können. Im Namen des SRB Zürich empfi ehlt er<br />

den Delegierten die Statutenrevision abzulehnen.<br />

Er kritisiert Fränk Hofers Umgang mit kritischen<br />

Stimmen im Verband.<br />

- Walter Bösch, VC Industrie Zürich<br />

Beklagt, dass langjährige <strong>Club</strong>mitglieder viel zu<br />

wenig beachtet werden und fragt an, wie sie sich<br />

der Vorstand zu einer Aktivierung des Bereich<br />

Volksradtouren stellt.<br />

- Remo von Däniken, Ehrenmitglied<br />

Macht sich als Einzelmitglied seine Gedanken,<br />

wenn im Jahresbericht zu lesen ist, dass die Fachkommission<br />

Strasse/Bahn/Quer nur noch aus einem<br />

einzigen Mitglied besteht. Wem werden die<br />

Regio-Coaches unterstellt sein, da auch die Stelle<br />

des Technischen Direktors vakant ist. Eine Regionalisierung<br />

ist gefragt, aber noch nicht spruchreif.<br />

Es sind keine weiteren Wortmeldungen zu verzeichnen.<br />

Fränk Hofer informiert, dass nun über<br />

die Frage entschieden wird, ob die Delegierten auf<br />

<strong>03</strong>/<strong>2005</strong>_d 25 <strong>Swiss</strong> <strong>Cycling</strong> | <strong>Journal</strong>

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