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BERICHT der FRAUENBEAUFTRAGTEN Juli 2006 - Dezember 2008

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PARTIZIPATION<br />

Plakat- und Postkartenaktion „Die Chancen stehen gut“<br />

Zum Europäischen Jahr <strong>der</strong> Chancengleichheit 2007 starteten die Frauenbeauftragten in Baden-Württemberg<br />

eine Plakat- und Postkartenaktion, die dieses Thema beleuchtet und in humorvoller<br />

Weise aufzeigt, dass mit <strong>der</strong> formal-juristischen Gleichstellung noch keine tatsächliche<br />

Chancengleichheit hergestellt ist. Die tägliche Arbeit in den Kommunen zeigt, dass unmittelbare<br />

und mittelbare Benachteiligungen noch immer nicht überwunden sind. Dieses zu dokumentieren<br />

und eine Zwischenbilanz zu ziehen, war das Ziel <strong>der</strong> Aktion. Die Kampagne, die<br />

den Titel trägt „Die Chancen stehen gut“, will nicht wie gewohnt die For<strong>der</strong>ungen und Versäumnisse<br />

in den Vor<strong>der</strong>grund gestellt sehen, son<strong>der</strong>n das bislang Erreichte – mit leichtem<br />

Schmunzeln freilich – gewürdigt wissen. Denn so richtig weit ist die Chancengleichheit in Baden-Württemberg<br />

und in Deutschland insgesamt noch nicht gediehen, aber: die Chancen stehen<br />

gut.<br />

Diese entlastende und zuversichtliche Botschaft stammt aus den Berechnungen <strong>der</strong> Vereinten<br />

Nationen, dass bei gleich bleibendem Tempo echte Gleichstellung erst im Jahr 2490 erreicht<br />

wird. Somit bleiben immerhin noch satte 480 Jahre Zeit für Programme und Maßnahmen. Die<br />

Postkarten und Plakate loben denn auch, dass die größten Unternehmen zunehmend weibliche<br />

Kompetenz entdecken, aktuell arbeitet nun immerhin schon eine Vorstandsfrau unter 200<br />

Männern. Es wird weiter anerkannt, dass doch bereits knapp 5 % aller Väter Erziehungszeit<br />

nehmen. Es wird gewürdigt, dass seit <strong>der</strong> Einführung des Stimm- und Wahlrechts <strong>der</strong> Frauen<br />

vor 90 Jahren immerhin durchschnittlich knapp 20 % Frauen in Baden-Württembergs Parlamenten<br />

sitzen. Auch die Tatsache, dass Frau M. und Herr B. beide von 8 – 18 Uhr im Verkauf<br />

arbeiten, sie 1.865 Euro verdient, er nur noch knapp eintausend Euro mehr, wird nüchtern<br />

festgehalten.<br />

Die Plakat- und Postkartenaktion wurde in Esslingen in <strong>der</strong> Stadtbücherei gezeigt und erregte<br />

viel Aufmerksamkeit und auch Anerkennung, weil nicht mit erhobenem Zeigefinger das Thema<br />

Chancengleichheit thematisiert wurde, son<strong>der</strong>n die Ironie <strong>der</strong> Botschaften in Bild und Text bei<br />

den Betrachterinnen und Betrachtern ankam.<br />

Frauenwochen 2007<br />

Die Esslinger Frauenwochen 2007 standen unter dem Thema „Herausfor<strong>der</strong>ung - Frauenleben<br />

im 21. Jahrhun<strong>der</strong>t“. Die gesellschaftlichen Verän<strong>der</strong>ungen wurden durch vielfältige Veranstaltungen<br />

in den Fokus genommen und regten dazu an, darüber nachzudenken, wie die<br />

Situation <strong>der</strong> Frauen zukünftig aussehen wird. Verän<strong>der</strong>ungen laufen in unserer Zeit rasanter<br />

ab wie früher und ein Frauenleben heute unterscheidet sich deutlich von dem vor 50 Jahren.<br />

Frauen definieren sich in unserer Zeit verstärkt über den Beruf, leben aber gleichzeitig in <strong>der</strong><br />

Spannung, Familie und Beruf miteinan<strong>der</strong> zu vereinbaren.<br />

Auch bei den beruflichen Möglichkeiten gibt es noch Nachholbedarf, denn trotzdem die Mädchen<br />

die besseren Bildungsabschlüsse haben, entscheiden sie sich immer noch für die so genannten<br />

Frauenberufe, verdienen weniger als die Männer und erleben die „gläserne Decke“,<br />

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