!BWASSERENTSORGUNG IN - Hochwasser Maierhof, Aurolzmünster
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Fremdwässer können im Kanal und in der Kläranlage massive Betriebsprobleme, Funktionsstörungen und<br />
Betriebskosten verursachen und sind daher so weit als möglich zu vermeiden. Ein wichtiger erster Schritt<br />
dazu erfolgt bereits im Planungsstadium, wo die erforderliche Entwässerung eines Siedlungsbereiches festzulegen<br />
ist. Wird z.B. auf eine entsprechende Regenwasserentsorgung trotz nicht sickerfähigem Untergrund zu<br />
wenig geachtet, sind Fehleinleitungen von Oberflächen- oder Drainagewässern in den Schmutzwasserkanal<br />
vorprogrammiert. Das heißt, es ist dabei besonders auf die Bedürfnisse zu achten und eine gesamtheitliche<br />
Lösung zu erstellen. Sinnvollerweise sollten diese Überlegungen bereits in das Verfahren zur Baulandwidmung<br />
einfließen!<br />
Ist die Kanalisation erst einmal errichtet, gilt es, Fehleinleitungen aufzuspüren und zu beseitigen. Dazu eignen<br />
sich in erster Linie Kanalkamerabefahrungen und sogenannte „Ausnebelungen“ der Kanalisation. Die<br />
optische Kontrolle ist nicht nur nach Errichtung bzw. Sanierung von Kanälen, sondern auch im laufenden<br />
Betrieb durch sowohl Anlass bezogene als auch regelmäßig wiederkehrende Überprüfungen erforderlich.<br />
Der Vermeidung von Regenwasserzufluss in Schmutzwasserkanäle über die Belüftungsöffnungen der<br />
Schachtdeckeln gilt es, besonders bereits beim Bau der Anlagen erhöhtes Augenmerk zu schenken! Nur<br />
zu diesem Zeitpunkt ist es möglich, durch geeignete Situierung der Schächte nachhaltig darauf einzuwirken.<br />
Vereinzelt können auch im Nachhinein bei Schächten, welche ungünstig an Tiefpunkten liegen, geschlossene<br />
Schachtabdeckungen vorgesehen werden, wobei jedoch stets eine ausreichende Belüftung des<br />
Kanals sichergestellt werden muss, da andernfalls Geruchsprobleme und Korrosion vorprogrammiert sind.<br />
Das Vorsehen von Schachtabdeckungen ohne Belüftungsöffnungen auf Grund von Geruchsproblemen ist<br />
keine Ursachenbekämpfung, sondern stellt lediglich eine Verschiebung des Problems zum nächstgelegenen<br />
Schacht mit Belüftungsöffnungen dar. Darüber hinaus kommt es durch unzureichende Belüftung zu anaeroben<br />
Abbauprozessen im Kanal, bei denen Schwefelwasserstoff produziert wird, welcher wiederum auf<br />
die Langlebigkeit des Kanals stark negative Auswirkungen hat. Eine Sanierung solcher Bauwerke ist unter<br />
Umständen bereits nach wenigen Jahren erforderlich und mit hohen Kosten verbunden!<br />
Verlegung von Kanälen im Grund- und Quellwasser, Foto: Bettina Wenzel<br />
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