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Gesundheit und Gesundheitsförderung in der Arbeitswelt - www-user

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Liepmann <strong>und</strong> Felfe, stellen <strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong>szirkel „e<strong>in</strong> zentrales Instrument zur Optimierung <strong>der</strong><br />

<strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong>sför<strong>der</strong>ung dar“.<br />

3.3 Akzeptanz von <strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong>sprogrammen<br />

Laut Macdonald <strong>und</strong> Wells (Liepmann <strong>und</strong> Felfe <strong>in</strong> Schwarzer 1997, S. 539), welche Langzeitstudien<br />

über die Akzeptanz von <strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong>sprogrammen im kanadischen Raum durchführten, fragen ca.<br />

37,5% aller Beschäftigten Maßnahmen <strong>der</strong> betrieblichen <strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong>sför<strong>der</strong>ung nach. Es lasse sich<br />

beobachten, so Macdonald <strong>und</strong> Wells, das <strong>der</strong> Trend zunehmend zur freiwilligen Teilnahme an<br />

<strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong>sprogrammen gehe. Auch werde bei <strong>der</strong> Wahl nach dem Anbieter verstärkt darauf<br />

geachtet, organisationsexterne Anbieter von Maßnahmen zu Rate zu ziehen. Beson<strong>der</strong>s gefragt s<strong>in</strong>d<br />

dabei Programme, die sich mit Blutdruck- <strong>und</strong> Ernährungsproblemen ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzen. Weniger „im<br />

Trend“ liegen Programme, die sich mit Antiraucherverhalten <strong>und</strong> Alkoholproblemen beschäftigen.<br />

3.4 Motivierung durch ökonomische Anreize<br />

Doch was kann nun geschehen, um die Arbeitnehmer zu e<strong>in</strong>er kont<strong>in</strong>uierlichen Teilnahme an<br />

<strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong>sför<strong>der</strong>ungsmaßnahmen zu motivieren? In diesem Zusammenhang favorisieren Warner<br />

<strong>und</strong> Murt (Liepmann <strong>und</strong> Felfe <strong>in</strong> Schwarzer 1997, S. 541) vier Kategorien ökonomischer Anreize:<br />

Dies s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>mal E<strong>in</strong>kommensverän<strong>der</strong>ungen, (hierbei werden die Arbeitnehmer für e<strong>in</strong> klar def<strong>in</strong>iertes<br />

<strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong>sverhalten durch E<strong>in</strong>kommensverbesserungen belohnt, die e<strong>in</strong>malig o<strong>der</strong> kont<strong>in</strong>uierlich<br />

erfolgen) Preisgestaltung, Verän<strong>der</strong>ungen bei an<strong>der</strong>en Kosten <strong>und</strong> ges<strong>und</strong>heitsorientierte betriebliche<br />

Versicherungswesen (E<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gung von Versicherungsleistungen). Dabei ist <strong>der</strong> positive bzw. negative<br />

Charakter von Anreizen <strong>und</strong> <strong>der</strong>en direkte o<strong>der</strong> <strong>in</strong>direkte Gabe zu berücksichtigen. Auch das Ausmaß<br />

an Freiwilligkeit bei <strong>der</strong> Teilnahme an Programmen <strong>und</strong> <strong>der</strong> zeitliche Rahmen müssen beachtet<br />

werden. Nicht zuletzt muss es e<strong>in</strong>e für jeden zu erkennende Verknüpfung zwischen Anreiz <strong>und</strong><br />

Verhaltensän<strong>der</strong>ung geben.<br />

Es sche<strong>in</strong>t letztendlich so zu se<strong>in</strong>, dass e<strong>in</strong>e kont<strong>in</strong>uierliche Belohnung besser angenommen wird als<br />

e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>malige, wenn auch höhere Entlohnung. Auch die Höhe des Anreizes <strong>und</strong> <strong>der</strong> Druck <strong>in</strong>nerhalb<br />

<strong>der</strong> Gruppe spielen e<strong>in</strong>e entscheidende Rolle. Außerdem werden positive gegenüber negativen<br />

Reizen eher akzeptiert.<br />

3.5 Evaluationsprobleme<br />

Auf das Problem <strong>der</strong> Auswertung von <strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong>sför<strong>der</strong>ungsmaßnahmen soll nur kurz e<strong>in</strong>gegangen<br />

werden. Liepman <strong>und</strong> Felfe äußern sich hierzu wie folgt: „Bedenkt man die Anstrengungen, Kosten<br />

<strong>und</strong> Erwartungen, die an den E<strong>in</strong>satz von <strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong>sprogrammen <strong>in</strong> Organisationen geknüpft<br />

werden, so fällt die Evaluation dieser Maßnahmen vergleichsweise bescheiden aus“ (Liepmann <strong>und</strong><br />

Felfe <strong>in</strong> Schwarzer 1997, S. 542). Gründe hierfür liegen unter an<strong>der</strong>em <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er mangelnden<br />

Operationalisierung <strong>und</strong> Quantifizierung von Effektivitätsmaßen, Inkonsistenzen <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Konzeptualisierung, fehlende begriffliche E<strong>in</strong>deutigkeit usw. Auch bestehe, so Liepmann <strong>und</strong> Felfe,<br />

Une<strong>in</strong>igkeit darüber, welche Daten überhaupt <strong>in</strong> die Analyse e<strong>in</strong>gebracht werden sollten. H<strong>in</strong>zu<br />

kommen Störgrößen wie experimentelle Mortalität, motivationale Aspekte (wenn z.B. Mitarbeiter an<br />

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