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Einfluss pulsatiler und kontinuierlicher Glukoseinfusionen auf das ...

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6<br />

Einleitung<br />

Neurone, die in Abhängigkeit von Schwankungen der Blutglukosekonzentration ihre<br />

elektrische Aktivität verändern [34].<br />

Die Sicherstellung einer konstanten Blutglukosekonzentration wird gewährleistet<br />

durch Nahrungs<strong>auf</strong>nahme <strong>und</strong> durch ein komplexes hormonelles Netzwerk, welches die<br />

Glukoseproduktion <strong>und</strong> Glukosefreisetzung aus Leber <strong>und</strong> Nieren bzw. die Aufnahme von<br />

Glukose in periphere Gewebe reguliert. Von den klassischen glukoregulatorischen<br />

Hormonen ist Insulin <strong>das</strong> einzige, <strong>das</strong> die Blutglukosekonzentration senkt. Kommt es zur<br />

Nahrungszufuhr <strong>und</strong> dadurch zu einer höheren Glukosekonzentration im Blut, wird Insulin<br />

vermehrt aus den β-Zellen des Pankreas freigesetzt. Hierbei spielen vor allem die aus<br />

Dünndarmzellen freigesetzten Inkretinhormone GIP <strong>und</strong> bereits oben erwähntes GLP-1<br />

eine wichtige Rolle, da sie die Insulinfreisetzung bedarfsgerecht steigern [35]. Als stärkster<br />

Stimulus zur Sekretion dieser Hormone gilt oral <strong>auf</strong>genommene Glukose [36].<br />

Inkretinhormone sind für etwa 60 % der Insulinsekretion verantwortlich, was als<br />

Inkretineffekt bezeichnet wird [37]. Der Gegenspieler des Insulins, Glukagon, <strong>das</strong> aus den<br />

α-Zellen des Pankreas sezerniert wird, verhält sich mit seiner Serumkonzentration invers<br />

zur Blutglukosekonzentration. Glukagon hat, wie auch Katecholamine, Kortisol, oder <strong>das</strong><br />

Wachstumshormon einen blutzuckersteigernden Effekt.<br />

Dem ZNS selbst kommt in der Regulation des Glukosesmetabolismus eine<br />

Schlüsselrolle zu. Über neuronale Signalkaskaden nimmt es maßgeblich <strong>Einfluss</strong> <strong>auf</strong> den<br />

Glukosemetabolismus [38]. Die Aktivität von Insulin <strong>auf</strong> zentralnervöser Ebene gilt heute<br />

als Voraussetzung für einen intakten, geregelten Glukosemetabolismus [39]. Dies scheint<br />

auch für hypothalamische Neuropeptide zu gelten, die klassischerweise Energiezufuhr <strong>und</strong><br />

Energieabgabe regulieren: Eine intrazerebrovaskuläre Gabe des orexigenen Neuropeptid Y<br />

bei Nagern induziert eine hepatische Insulinresistenz [40]. Dagegen bewirkt <strong>das</strong><br />

anorexigene α-MSH eine Intensivierung der Insulinsensitivität der Leber [41]. Auch die<br />

oben besprochenen gastrointestinalen Hormone, welche die Nahrungs<strong>auf</strong>nahme regulieren,<br />

haben wesentlichen <strong>Einfluss</strong> <strong>auf</strong> den Glukosestoffwechsel [39].<br />

Kommt es trotz dieser stabilen Regulation der Blutglukosekonzentration zu einem<br />

Abweichen vom physiologischen Normbereich, kann dies für den Organismus mit<br />

bedrohlichen Konsequenzen einhergehen. So reagiert der Körper <strong>auf</strong> ein Unterschreiten<br />

der Grenzen mit typischen vegetativen Symptomen, zu denen unter anderem Heißhunger<br />

zählt [42]. Außerdem gehen ausgeprägte Hypoglykämien mit neuroglykopenen<br />

Symptomen, wie etwa Konzentrationsdefiziten einher [42]. Aber auch erhöhte

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