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Einfluss pulsatiler und kontinuierlicher Glukoseinfusionen auf das ...

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4.4 Gesamtenergiezufuhr<br />

37<br />

Diskussion<br />

Auffallend an den Ergebnissen der vorliegenden Arbeit ist die Beobachtung, <strong>das</strong>s die<br />

Probanden an allen Versuchstagen eine Nahrungsmenge konsumierten, die deutlich über<br />

ihrem Energiebedarf lag. Die zusätzlichen kalorienreichen <strong>Glukoseinfusionen</strong> führten<br />

somit zu einem noch deutlicheren Überschreiten des täglichen Energiebedarfs. Eine<br />

alleinige Erklärung der Regulation der Energiehomöostase durch homöostatische<br />

Mechanismen wäre zum Verständnis dieser Beobachtung nicht ausreichend. In einem<br />

homöostatisch regulierten Modell wird die adäquate Anpassung der Energie<strong>auf</strong>nahme an<br />

den Energieverbrauch des Körpers beschrieben. Für ein erweitertes Verständnis des<br />

menschlichen Essverhaltens ist <strong>das</strong> Einbeziehen hedonischer <strong>und</strong> auch kognitiver Aspekte<br />

notwendig. Nahrungsreize führen zu einer Stimulation von limbischen, orbitofrontalen <strong>und</strong><br />

Zwischenhirnregionen, in denen Verhaltensmuster mit Hilfe von Belohnungsmechanismen<br />

erlernt werden [76-78]. Die Probanden waren in der hier dargestellten Studie permanent<br />

konfrontiert mit Nahrungsreizen mit einem möglicherweise hohen hedonischen Wert. Die<br />

Verfügbarkeit schmackhafter Lebensmittel kann hierbei eher die ausschlaggebende<br />

Motivation zur Nahrungs<strong>auf</strong>nahme gewesen sein, als die exakte Anpassung von<br />

Energie<strong>auf</strong>nahme an Energieverbrauch.<br />

4.5 Klinische Implikationen<br />

Ein wichtiger klinischer Aspekt dieser Arbeit ergibt sich aus der Beobachtung, <strong>das</strong>s die<br />

kalorienreichen Infusionen keine Auswirkungen <strong>auf</strong> Hunger <strong>und</strong> Sattheit hatten. Patienten,<br />

denen eine enterale Ernährung nicht möglich ist, <strong>auf</strong>gr<strong>und</strong> einer Dysfunktion des Magen-<br />

Darm-Traktes bei abdominalen Erkrankungen oder Bauchoperationen, benötigen eine<br />

parenterale Ernährung. Diese wird gewährleistet durch die intravenöse Infusion von<br />

Makronährstoffen. Bleibt durch so eine Infusion ein sättigender Effekt aus, so bedeutet<br />

dies einen zusätzlichen Leidensdruck <strong>und</strong> eine weitere Einschränkung der Lebensqualität<br />

für diese Patienten. Dies wäre neben Komplikationen wie Infektionen oder Thromben, ein<br />

Gesichtspunkt, der nicht unberücksichtigt bleiben sollte. Passend zu den Ergebnissen der<br />

vorliegenden Arbeit zeigte bereits eine klinischen Studie von Murray et al., <strong>das</strong>s bei<br />

Patienten, die parenteral Makronährstoffe inf<strong>und</strong>iert bekamen, ein Sättigungsgefühl,<br />

ausblieb [79]. Dies ist ein wichtiger Faktor in der Betreuung <strong>und</strong> Pflege dieser meist

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