ALUMINIUM 2012: Treffpunkt der internationalen ... - ALU-WEB.DE
ALUMINIUM 2012: Treffpunkt der internationalen ... - ALU-WEB.DE
ALUMINIUM 2012: Treffpunkt der internationalen ... - ALU-WEB.DE
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
12 Halle 9: Primärproduktion und Ausrüster<br />
10 | <strong>2012</strong> Aluminium Praxis<br />
Hertwich Eng. Braunau/Österreich: Halle 9, Stand C20<br />
Homogenisierung in Kammeröfen neu belebt<br />
Bei <strong>der</strong> Homogenisierungsbehandlung<br />
von Strangpress-Vormaterial<br />
ist die<br />
österreichische SMS-Tochter<br />
Hertwich Engineering<br />
unbestrittener Marktführer.<br />
Nachdem in den vergangenen<br />
zwei Jahrzehnten die<br />
bis dahin dominierenden<br />
Kammerhomogenisierungsöfen<br />
zunehmend von<br />
kontinuierlich arbeitenden<br />
Durchlaufhomogenisierungsöfen<br />
abgelöst worden waren,<br />
sind mo<strong>der</strong>n ausgestattete<br />
Kammerhomogenisierungsanlagen<br />
von Hertwich jetzt<br />
wie<strong>der</strong> eine ernsthafte Alternative.<br />
Beson<strong>der</strong>s für Produkte<br />
<strong>der</strong> Legierungsreihe<br />
6XXX und beim Ausbau<br />
<strong>der</strong> Gießkapazitäten im Rahmen<br />
von Hüttenerweiterungen<br />
wurden in <strong>der</strong> Vergangenheit<br />
Durchlaufhomogenisierungsanlagen<br />
bevorzugt. Heute wird<br />
dieser Ofentyp bei etwa zwei<br />
Drittel <strong>der</strong> weltweiten Bolzenproduktion<br />
verwendet. Hertwich<br />
hat die Technik in den<br />
vergangenen drei Jahrzehnten<br />
maßgeblich geprägt und bislang<br />
120 Durchlaufhomogenisierungsanlagen<br />
geliefert.<br />
Allerdings ist nicht zu verkennen,<br />
dass die diskontinuierliche<br />
Homogenisierung im<br />
Kammerhomogenisierungsofen<br />
für eine Reihe technischer<br />
Aufgabenstellungen alternativlos<br />
ist. Das gilt beispielsweise<br />
dann, wenn Legierungen zu<br />
verarbeiten sind, die lange<br />
Haltezeiten zwischen 6 und 20<br />
Stunden erfor<strong>der</strong>n. Für diese<br />
Fälle hat Hertwich seit 1992<br />
Mo<strong>der</strong>ner Kammerofen mit bidirektionaler Heißgasführung<br />
Kammerhomogenisierungsanlage in mo<strong>der</strong>ner Ausführung<br />
auch Kammeröfen im Lieferprogramm.<br />
Dieser Ofentyp wurde in<br />
wesentlichen Punkten mo<strong>der</strong>nisiert<br />
(Bild). Das neu entwickelte<br />
Beheizungskonzept mit wechseln<strong>der</strong><br />
Anströmrichtung setzt<br />
höhere metallurgische Standards.<br />
Ergänzt durch ein automatisches<br />
Stangenhandling<br />
erreichen Kammeröfen jetzt<br />
annähernd die Leistung von<br />
Durchlauföfen.<br />
Vor allem wird beim Betrieb<br />
von Kammerhomogenisierungsöfen<br />
als nachteilig empfunden,<br />
dass <strong>der</strong> Gasstrom beim<br />
Durchgang durch das gestapelte<br />
Glühgut kontinuierlich Energie<br />
verliert, so dass die Stangen<br />
unterschiedlich erwärmt werden.<br />
Das hätte unterschiedliche<br />
metallurgische Eigenschaften<br />
zur Folge. Um solche Temperaturdifferenzen<br />
auszugleichen,<br />
sind längere Aufheizzeiten<br />
erfor<strong>der</strong>lich.<br />
Diesem Nachteil begegnet<br />
die bei Hertwich neu konzipierte<br />
Ofengeneration durch das<br />
Konzept <strong>der</strong> „bidirektionalen“<br />
Luftzirkulation im Ofen. Die<br />
wechselnde Anströmrichtung<br />
bewirkt eine wesentlich gleich-<br />
mäßigere Wärmeverteilung und<br />
Erwärmung des Ofeninhaltes.<br />
Erfahrungswerte zeigen, dass<br />
sich die Aufheizdauer auf diese<br />
Weise um etwa 20 Prozent verringern<br />
lässt. Im Vergleich zeigt<br />
sich, dass <strong>der</strong> eingestellte Temperaturbereich<br />
mit bidirektionaler<br />
Heißgasführung etwa 50<br />
Minuten früher erreicht wird<br />
als bei herkömmlicher Beheizung.<br />
Die Umkehr <strong>der</strong> Strömungsrichtung<br />
kann entwe<strong>der</strong> durch<br />
das Öffnen und Schließen von<br />
installierten Klappen o<strong>der</strong><br />
durch Drehrichtungsumkehr<br />
des Ventilators erfolgen. Der<br />
Vergleich bei<strong>der</strong> Methoden<br />
lässt eine Reihe von Nachteilen<br />
<strong>der</strong> Ventilator-Umsteuerung<br />
erkennen.<br />
Hertwich hat sich deshalb<br />
bei den neuen Kammerhomogenisierungsöfen<br />
für die<br />
Umsteuerung mit Klappen entschieden.<br />
Der Ventilator läuft<br />
während des Umsteuerns mit<br />
voller Kraft durch. Eine gleichmäßige<br />
Verteilung <strong>der</strong> Heißgase<br />
über den gesamten Ofenraum<br />
wird mit Hilfe von Leitblechen<br />
erreicht. Insgesamt ist <strong>der</strong><br />
Ofenraum so gestaltet, dass die<br />
0<br />
alle Fotos: Hertwich<br />
gleichmäßige Strömung an keiner<br />
Stelle behin<strong>der</strong>t o<strong>der</strong> blockiert<br />
wird.<br />
Im Betrieb zeigt sich, dass<br />
<strong>der</strong> eingestellte Temperaturbereich<br />
mit Hilfe <strong>der</strong> Klappen-<br />
Umsteuerung im Vergleich zum<br />
reversierenden Ventilator etwa<br />
30 Minuten früher erreicht<br />
wird. Die metallurgische Qualität<br />
ist, wie die zuletzt bei Dubal<br />
installierte Anlage zeigt, gleichfalls<br />
sehr gut.<br />
Während <strong>der</strong> Haltezeit wird<br />
keine externe Beheizung (durch<br />
Brenner o<strong>der</strong> elektrisch) benötigt.<br />
Der Wärmeverlust während<br />
dieses Zeitraums kann<br />
durch die über den Ventilator<br />
(mittels Luftreibung) zugeführte<br />
Energie ausgeglichen werden.<br />
Die Ventilatordrehzahl wird im<br />
Betrieb mittels eines frequenzgeregelten<br />
Motors nach Temperatur<br />
geregelt.<br />
Die Temperaturabweichungen<br />
bewegen sich in einem<br />
Bereich von 2 Grad, garantiert<br />
sind seitens Hertwich +/- 3 °C.<br />
Insgesamt sechs Thermoelemente<br />
kontrollieren und dokumentieren<br />
die Temperaturen in<br />
<strong>der</strong> Stange.<br />
Inzwischen haben einige <strong>der</strong><br />
weltgrößten Billet-Produzenten,<br />
die zuvor ihre alten Kammeröfen<br />
durch Durchlauföfen ersetzt<br />
hatten, jetzt auch mo<strong>der</strong>ne<br />
Kammeröfen installiert. Das<br />
verschafft ihnen die Möglichkeit,<br />
ihre Homogenisierungskapazitäten<br />
optimal auf den<br />
Legierungsmix abzustimmen.<br />
Bei Neuanlagen nutzten die ersten<br />
Gießereien die Möglichkeit,<br />
beide Ofentypen miteinan<strong>der</strong><br />
zu kombinieren.<br />
www.hertwich.com<br />
SMS group<br />
ist Austeller<br />
auf <strong>der</strong> <strong><strong>ALU</strong>MINIUM</strong> <strong>2012</strong><br />
Halle 9, Stand C20<br />
SMB Son<strong>der</strong>maschinenbau Wildau<br />
Schwere Walzbarren<br />
transportieren<br />
Walzbarren-Kippstuhl von SMB Wildau<br />
Schwere Walzbarren transportieren<br />
- auf diese spezielle<br />
Aufgabenstellung hat<br />
sich die SMB Son<strong>der</strong>maschinenbau<br />
Wildau GmbH<br />
& Co. KG spezialisiert. Das<br />
Unternehmen ist mit einem<br />
interessanten Programm<br />
am Markt: Transport- und<br />
Handlingsausrüstungen,<br />
Chargiermaschinen und<br />
Manipulatoren, Adjustageausrüstungen<br />
und Son<strong>der</strong>konstruktionen.<br />
Walzbarren aus Aluminium<br />
werden im<br />
Strangguss erzeugt.<br />
Das schmelzflüssige Metall<br />
wird in eine Kokille gegossen, in<br />
<strong>der</strong> es – vom Rand her in Richtung<br />
Kern - erstarrt. Der Querschnitt<br />
des Barrens ist durch die<br />
Kokille festgelegt. Der erstarrte<br />
Querschnitt wird in eine sogenannte<br />
Gießgrube unterhalb<br />
<strong>der</strong> Kokille abgesenkt. Am Ende<br />
des Prozesses ist ein senkrecht<br />
stehen<strong>der</strong> Barren mit bis zu 15<br />
Tonnen Gewicht und mehr entstanden,<br />
<strong>der</strong> aus <strong>der</strong> Gießgrube<br />
entnommen, transportiert und<br />
gehandhabt werden muss.<br />
Bislang geschieht dies durch<br />
manuelles Kippen des Barrens<br />
mit Hilfe einer Spezialtraverse<br />
durch den Hallenkran. Diese<br />
Methode kann we<strong>der</strong> im Hin-<br />
blick auf die Unfallgefahren<br />
noch in wirtschaftlicher Hinsicht<br />
befriedigen. Der Arbeitsschutz<br />
und Kapazitätsbelastungen<br />
des Hallenkranes erfor<strong>der</strong>n<br />
hier eine flexible Lösung dieses<br />
manuellen Prozesses.<br />
Die Firma SMB Son<strong>der</strong>maschinenbau<br />
Wildau GmbH<br />
& Co. KG hat sich, gemeinsam<br />
mit dem schwedischen Kunden,<br />
des Problems angenommen<br />
und eine innovative technische<br />
Lösung entwickelt.<br />
Ein sogen. Barrenkippstuhl<br />
zentriert die bis zu 15 Tonnen<br />
schweren Barren und kippt diese<br />
in eine horizontale Lage. In<br />
dieser Position kann <strong>der</strong> Weitertransport<br />
über ein Rollgangsystem<br />
mit Querschlepper-Einrichtung<br />
erfolgen. Sicherheitskontrollsysteme,<br />
kombiniert mit<br />
<strong>der</strong> automatischen Steuerung,<br />
überwachen diese Anlage und<br />
ermöglichen einen reibungslosen<br />
Abtransport <strong>der</strong> Barren.<br />
Im Ergebnis wurden die<br />
Stillstandszeiten wesentlich<br />
reduziert.<br />
Das Team <strong>der</strong> SMB Wildau<br />
hat die Anlage konstruiert,<br />
gefertigt, montiert und in<br />
Betrieb genommen und innerhalb<br />
von nur sieben Monaten<br />
produktionsbereit an den Kunden<br />
übergeben.<br />
www.smbwildau.com<br />
Fh