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Frauenturnen im Turnverein Weißenthurm

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75 Jahre <strong>Frauenturnen</strong><br />

Bei einem Gauturnfest in Grenzhausen<br />

erhielten die Turnerinnen bei<br />

den Vereinswettkämpfen die Wertung<br />

„Gut".<br />

Aus der Vorstandssitzung vom<br />

20.11.1 932 wird berichtet:<br />

Die vom Gau-Frauenfachwart Willy<br />

Krebs geforderten jährlichen Ausgaben<br />

für das <strong>Frauenturnen</strong> <strong>im</strong> Verein in<br />

Höhe von RM 200.- kann die<br />

Vereinskasse auf Dauer nicht tragen.<br />

Da aber die weitere Verpflichtung des<br />

Genannten angesichts des nächstjährigen<br />

Gauturnfestes in <strong>Weißenthurm</strong><br />

<strong>im</strong>merhin wünschenswert war, sollte<br />

seitens des Vorstandes mit Turnbruder<br />

Krebs verhandelt werden. Eine<br />

Vergütung von RM 2.- pro Stunde<br />

wurde anstelle von RM 3,7o als angemessen<br />

erachtet. Später solle eine sich<br />

geeignete Turnerin als Vorturnerin ausgebildet<br />

werden.<br />

Bereits in der Jahresversammlung<br />

vom 20.5.1933 machte sich die Gleichschaltung<br />

der Vereine u.a. dadurch<br />

bemerkbar, daß der Oberturnwart<br />

Gustav Lenarz, Mize Meyer zur<br />

Führerin der Turnerinnen best<strong>im</strong>mte.<br />

Be<strong>im</strong> 49. und letzten Gauturnfest des<br />

Turngau Rhein-Mosel, welches in<br />

<strong>Weißenthurm</strong> in der Zeit vom 1 .-3. Juli<br />

1933 durchgeführt wurde, waren in<br />

der Ausschreibung folgende Wettkämpfe<br />

für Turnerinnen aufgeführt:<br />

Eingeteilt in Sonderklasse, Oberstufe,<br />

Mittelstufe und Unterstufe. Geturnt<br />

wurde an Barren, Reck, Pferd,<br />

Freiübungen, Weitsprung und Vollballwerfen.<br />

Volksturnen: Ein Vierkampf bestehend<br />

aus: (75) 100 m Lauf, Speer-Diskuswurf<br />

und Weitsprung.<br />

Ferner war angeboten: Wasserfahren<br />

<strong>im</strong> Einer oder Zweier mit Holzoder<br />

Faltboot. Stromschw<strong>im</strong>men über<br />

1500 m. Fechten mit dem Florett und<br />

das Vereinsturnen der Turnerinnen an<br />

Barren, Reck, Freiübungen und einer<br />

Bewegungsschule.<br />

Ergebnisse liegen nicht vor.<br />

Be<strong>im</strong> Kreiskindertreffen in Güls <strong>im</strong><br />

August 1934 nahm der Verein mit<br />

einer neu gegründeten Schülerinnen-<br />

Abteilung unter Leitung des Schülerturnwartes<br />

Willi Schopp teil.<br />

In der Vorstandssitzung am 17.9.<br />

1936 wurde festgestellt, daß mangels<br />

Hubert und Christine Breitbach<br />

Beteiligung das Turnen der Turnerinnen<br />

vorläufig eingestellt werde.<br />

Ein Zeitungsbericht vom 24.8.1938<br />

gibt Auskunft über die „Gründung<br />

einer Mädchenabteilung <strong>im</strong> <strong>Turnverein</strong><br />

<strong>Weißenthurm</strong>". In Ausführung der<br />

Parole des Reichssportführers „Ein Volk<br />

in Leibesübungen" und angeregt<br />

durch das große Breslauer Turn- und<br />

Sportfest, das einen ganz großen<br />

Aufschwung des <strong>Frauenturnen</strong>s zeigte,<br />

hat der <strong>Turnverein</strong> <strong>Weißenthurm</strong><br />

nun auch wieder eine Turnerinnen-<br />

Abteilung ins Leben gerufen. Diese<br />

steht unter der fachmännischen<br />

Leitung des Turnlehrers Krebs, welcher<br />

auf dem Gebiet des <strong>Frauenturnen</strong>s<br />

eine langjährige Erfahrung hat. Es<br />

kann davon ausgegangen werden,<br />

daß auch diese Mädchengruppe nicht<br />

lange Bestand hatte, denn die<br />

Kriegsereignisse lähmten den gesamten<br />

Turn- und Spielbetrieb bis er<br />

schließlich ganz eingestellt werden<br />

mußte.<br />

Aus heutiger Sicht kann man Verständnis<br />

dafür aufbringen, warum die<br />

Turnerinnen in dieser Anfangsphase so<br />

große Schwierigkeiten hatten, erfolgreich<br />

zu sein.<br />

War doch das Turnen von Frauen<br />

und Mädchen weitgehend vom<br />

Männerturnen geprägt. Die Öffentlichkeit<br />

fand es oft unschicklich (unsittlich),<br />

wenn Mädchen und Frauen bei<br />

Wettkämpfen und Veranstaltungen<br />

auftraten. Auch die katholische Kirche<br />

lehnte Schauturnen und Wettkämpfe<br />

für Mädchen und Frauen ab (1933).<br />

26 130 Jahre <strong>Turnverein</strong> <strong>Weißenthurm</strong>

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