30 Jahre Naturpark Trudner Horn – eine Erfolgsgeschichte ...
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Oktober/November/Dezember<br />
SCHULE<br />
KINDERGARTEN TRUDEN<br />
Kindergärtler auf Spurensuche<br />
Kinder haben <strong>eine</strong> besondere Beziehung<br />
zu Tieren, zu Haustieren<br />
allgemein, aber auch zu den Tieren<br />
des Waldes. Die „Naturvergessenheit“<br />
der Erwachsenen ist den<br />
Kindern fremd, sie verstehen die<br />
Natur als ihnen etwas Nahes. Und<br />
wenn ihnen die Zusammenhänge<br />
in der Natur erklärt werden, greifen<br />
sie intuitiv auf ihre angeborenen<br />
Einsichten zurück und verstehen<br />
vieles, fast alles. Sie verstehen<br />
das Prinzip der Nachhaltigkeit<br />
weit besser als wir Erwachsenen,<br />
die in der Welt der Hektik und<br />
der Wirtschaftlichkeit das meiste<br />
vergessen haben. Nachhaltigkeit<br />
bedeutet, k<strong>eine</strong>n Müll in den Wald<br />
zu werfen, Tiere in Ruhe zu lassen,<br />
sie zu schützen und sie in ihrem<br />
Lebensraum zu respektieren.<br />
Die Sehnsucht der Kinder nach<br />
Freiraum, Freiheit, Abenteuer,<br />
Erfahrungen mit Matsch, Erde,<br />
Wasser, Holz wird sie in der freien<br />
Natur unter blauem oder grauem<br />
Himmel gelehrt und nicht im sterilen<br />
Raum im Kindergarten oder<br />
in der Schule. Selbständige Er-<br />
fahrungen im natürlichen Umfeld<br />
sind die echten Eroberungen des<br />
Unbekannten und lassen Kinderherzen<br />
höher schlagen.<br />
So geschehen beim Projekt des<br />
Kindergartens Truden im vergangenen<br />
Schuljahr unter dem Motto:<br />
Spuren, Tiere, Wald.<br />
Ausgehend vom Interesse einiger<br />
Kinder für die Spuren und Spurendeutung,<br />
werden eifrig Trittabdrücke<br />
verschiedener Tiere<br />
gesucht, gezeichnet und fotografi<br />
ert. Während der wöchentlichen<br />
Ausgänge entdecken die Kinder<br />
Wühl- und Trittspuren, sie entdecken<br />
sie im Schlamm des Herbstes<br />
und im Schnee des Winters.<br />
Die große Frage dahinter: Welche<br />
Spur passt zu welchem Tier? Diese<br />
Frage kann wohl nur ein Experte<br />
beantworten, in unserem Falle der<br />
beste aller Fachkräfte: ein Jägervater!<br />
So wurden zwei Männer<br />
eingeladen, die zugleich Väter<br />
und Jäger waren. Diese brachten<br />
verschiedene ausgestopfte Tiere,<br />
Anschauungsmaterial und Bücher<br />
mit. Und vor allem begeisterten<br />
13<br />
sie durch ihre lebhaften Erzählungen<br />
und Erklärungen. Viele<br />
Fragen wurden beantwortet, die<br />
Kinderaugen wurden größer und<br />
größer und am Ende waren alle<br />
von diesem lebensnahen Anschauungsunterricht<br />
voll der Begeisterung.<br />
Wie freuten sich die Kinder<br />
noch, als ihnen ein Jäger zum Abschluss<br />
ein T-shirt und ein kl<strong>eine</strong>s<br />
Tierbuch überreichte.<br />
Ein im Wald gefundener Ast mit<br />
Fraßspuren weckte im Frühling<br />
die Neugierde der Kinder und<br />
führte uns damit ins <strong>Naturpark</strong>haus.<br />
Dieser Besuch vollendete<br />
mit noch vielen Eindrücken und<br />
weiterführenden Naturerlebnissen<br />
das gelungene Projekt.