Rotationswärmeaustauscher Planungshandbuch ... - Hoval Herzog AG
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Planungshinweise<br />
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Planungshinweise<br />
10.1 Datenerfassung<br />
Für die Auslegung und Planung sind die in Kapitel 6 angegebenen<br />
Daten erforderlich. Für eine exakte Auslegung sind<br />
bei der Datenerfassung folgende Fehler zu vermeiden:<br />
● Volumenstrom ist nicht gleich Massenstrom. Für eine<br />
richtige Auslegung sollten deshalb die Massenströme von<br />
Zu und Abluft bekannt sein.<br />
● Die Feuchte der Abluft wird gerade für den Winterbetrieb<br />
meist wesentlich zu hoch angenommen. (Woher kommt<br />
die Feuchte?)<br />
● Sind die Temperaturen (Außenluft, Abluft) im praktischen<br />
Betrieb tatsächlich vorhanden (oder handelt es sich um<br />
Wunschvorstellungen)?<br />
10.2 Vorschriften und Richtlinien<br />
Vor der Planung muss geprüft werden, welche Richtlinien<br />
und Vorschriften zutreffen. So werden beispielsweise<br />
für manche Anwendungen (z.B. Krankenhaus) manche<br />
Wärmerückgewinnungssysteme ausgeschlossen oder nur<br />
gegen entsprechenden Nachweis zugelassen.<br />
10.3 Standortbedingungen, Einbaulage<br />
● Wo soll der Wärmerückgewinner eingebaut werden?<br />
● Welche Luftführung ist optimal?<br />
● Welche Dimensionen sind zulässig?<br />
● Soll der Rotor horizontal eingebaut werden?<br />
10.4 Rotortyp<br />
Abhängig von der Anwendung ist zu entscheiden, welcher<br />
Rotortyp (Kondensationsrotor, Sorptionsrotor) eingesetzt<br />
wird. Empfohlen wird Folgendes:<br />
● Bei Lüftungsanlagen ohne mechanische Kühlung und<br />
ohne Feuchtigkeitsregelung ist der Kondensationsrotor<br />
ausreichend.<br />
● Bei Lüftungsanlagen mit mechanischer Kühlung ist der<br />
Sorptionsrotor zur Trocknung der feuchten Außenluft im<br />
Kühlbetrieb empfehlenswert. Das gilt in der Regel auch<br />
(abhängig von inneren Feuchtequellen) bei Lüftungsanlagen<br />
mit Feuchteregelung.<br />
10.5 Wirtschaftliche Auslegung<br />
Vor der Auswahl des Wärme austauschers sollte überlegt<br />
werden, welche Rückwärmzahl bzw. welcher Druckverlust<br />
wirtschaftlich ist.<br />
Folgende Faust regeln sind zu beachten:<br />
● lange Betriebszeit (z.B. 3SchichtBetrieb) → hohe Rückwärmzahl,<br />
niedriger Druckverlust<br />
● starke Verschmutzungsgefahr → große Lagenhöhe<br />
Welcher <strong>Rotationswärmeaustauscher</strong> mit welcher<br />
Rückwärm zahl letztlich die optimale Lösung ist, kann nur<br />
mit einer Wirtschaftlichkeitsrechnung fundiert entschieden<br />
werden.<br />
10.6 Leistungsregelung<br />
Es ist zu prüfen, welche inneren Wärmelasten im belüfteten<br />
Raum vorhanden sind. Ist zu erwarten, dass die Ablufttemperatur<br />
deutlich höher ist als der Sollwert, so sollte eine<br />
Leistungsregelung (Drehzahlregelung) vorge sehen werden<br />
(siehe hierzu auch Kapitel 2).<br />
10.7 Bypass<br />
Bei unterschiedlichen Volumenströmen bei Umluft und<br />
Mischluftbetrieb kann die Verwendung eines Bypasses parallel<br />
zum Rotor sinnvoll sein. Die Dimensionierung sollte dabei<br />
so erfolgen, dass der Druckverlust durch den Bypass gleich<br />
hoch ist, wie durch den Rotor.<br />
Außenluft<br />
Fortluft<br />
Bypass Außenluft<br />
Bypass Fortluft<br />
Umluft<br />
Bild 34: Bypassanordnung<br />
10.8 Einfriergrenze<br />
Besteht die Gefahr, dass der Rotor bei Kondensation<br />
einfriert, so sind entsprechende Maßnahmen (Vorerhitzer,<br />
Bypass, usw.) vorzusehen. Nähere Informationen durch die<br />
<strong>Hoval</strong> Anwendungsberatung. Einfriergefahr besteht, wenn:<br />
t 11 + t 21<br />
t m = ⎯⎯⎯⎯⎯⎯ ≤ 5° C<br />
2<br />
Berücksichtigt muss auch werden, dass Luftkanäle bei<br />
niedrigen Zulufttemperaturen außen kondensieren, ja sogar<br />
vereisen können.