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28. Juni 2007<br />
Nr. 48/2007 / Seite 5 von 13<br />
2. DMP: Noch keine umfassenden Daten zur Qualitätsverbesserung<br />
Die Disease-Management-Programme (DMPs) hätten sich flächendeckend durchgesetzt<br />
und seien so zu einem Erfolgsmodell geworden. So jedenfalls sieht es der Abteilungsleiter<br />
im Bundesministerium für Gesundheit (BMG), Franz Knieps.<br />
Es fehlt aber derzeit noch an überzeugenden Belegen, dass sich aufgrund der „Chroniker-Programme“<br />
auch die Qualität bei den eingeschriebenen Patienten verbessert<br />
hat. Das wurde bei einer Fachtagung der „AOK im Dialog“ deutlich. Von den über 3<br />
Mio. in DMPs eingeschriebenen Patienten sind rund die Hälfte AOK-Versicherte.<br />
Knieps kündigte an, dass auch nach der Einführung des Gesundheitsfonds ab dem<br />
Jahr 2009 die gesetzlichen Krankenkassen (GKV) weiterhin finanziell von Programmen<br />
für chronisch Kranke profitieren. Sie sollen dann je eingeschriebenen Versicherten<br />
Zuweisungen für die Programmkosten erhalten. „Von einem Abschied von einer<br />
sehr erfolgreichen Versorgungsform kann also keine Rede sein“, so Knieps.<br />
Die Qualitätsverbesserungen, die sich aus einer ersten und vorläufigen Auswertung<br />
einer von infas, Prognos AG und WIAD durchgeführten Studie ergeben, sind nach<br />
Ansicht von Experten eher bescheiden. Positive Entwicklungen gab es bei den Teilnehmern<br />
des DMP Diabetes mellitus Typ 2. Der Langzeit-Blutzuckerwert (HbA1c) sei<br />
beim Eintritt in das DMP im Durchschnitt bereits bemerkenswert gut eingestellt gewesen.<br />
In der ersten Phase der DMP-Teilnahme sei er noch weiter gesenkt worden;<br />
über mehrere Jahre betrachtet sei allerdings ein leichter, verlaufsbedingter Anstieg<br />
zu beobachten.<br />
Der untere (diastolische) Blutdruckwert sei im Auswertungszeitraum von drei Jahren<br />
im Durchschnitt von 83,8 auf 79,5 mm Hg gesunken. Zudem sei unter den teilnehmenden<br />
Patienten die Zahl der Raucher um etwa ein Drittel gesunken; ein Wiederanstieg<br />
sei nicht beobachtet worden. Ausgewertet wurden die Daten von etwa 1,25<br />
Mio. Teilnehmern aus allen Bundesländern.<br />
Die ersten Zwischenergebnisse der ELSID-Studie des Universitätsklinikums Heidelberg<br />
lassen erkennen, dass Ärzte die Vorgaben der DMP zum Vorteil ihrer Patienten<br />
umsetzen. In der ELSID-Studie werden die Behandlungsergebnisse von DMP-<br />
Teilnehmern und Nicht-Teilnehmern verglichen.<br />
Für den Leiter des Stabsbereichs Medizin im AOK-Bundesverband, Bernhard Egger,<br />
ist klar, dass diese Evaluation nicht den Beweis erbringen könne, dass die DMP der