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STOLPERSTEINE ERZÄHLEN - Trier im Nationalsozialismus

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Peter Schlicker<br />

5<br />

Jesuitenstraße13<br />

Peter Schlicker wird am 1 . . 1909 in Saarbrücken-<br />

Malstatt geboren. Am 15. 7. 19 empfängt er die<br />

Priesterweihe. Bereits in seiner ersten Stelle in Neuwied<br />

gerät Schlicker in Gegnerschaft zum dem <strong>Nationalsozialismus</strong>.<br />

Die Nazis strengen ein „Sittlichkeitsverfahren“<br />

vor Gericht gegen ihn an, das jedoch wegen erwiesener<br />

Unschuld eingestellt wird.<br />

Um ihn aus der „Schusslinie“ der Nationalisten<br />

zu nehmen, wird er am 1. 5. 19 5 als Kaplan nach<br />

Niedermendig versetzt, wo (➛) Joseph Bechtel<br />

sein Pfarrer ist. Aber auch hier wendet er sich in<br />

einer Predigt gegen die NSDAP-Wandzeitung „Der<br />

Stürmer“. Die Folge ist eine Anzeige wegen angeblichen<br />

Kanzelmissbrauchs. Verhaftet wird Schlicker<br />

aber schließlich, als er bei der Sterbebegleitung<br />

eines Mannes, der von seiner Frau getrennt lebt, auf<br />

die Unauflösbarkeit des christlichen Ehesakramentes<br />

hinweist. Somit zieht er sich den Vorwurf der unzulässigen<br />

Beeinflussung eines Sterbenden zu und wird<br />

am 9. 1. 1941 verhaftet und in die „Schutzhaft“ nach<br />

Koblenz überstellt. Ungefähr einen Monat später wird<br />

Schlicker, zusammen mit seinem Pfarrer Joseph Bechtel,<br />

ins KZ Dachau gebracht. Dank seiner Jugend übersteht<br />

der Kaplan die ersten Jahre. Doch Krankheiten setzen<br />

ihm <strong>im</strong>mer mehr zu, so eine Typhuserkrankung <strong>im</strong><br />

Jahre 194 .<br />

Rundgang Innenstadt und <strong>Trier</strong>-Süd<br />

Am 9. . 1945 wird er aus dem KZ entlassen,<br />

stirbt jedoch am 19. 4. 1945 mit 6 Jahren <strong>im</strong><br />

Salzburger Landeskrankenhaus an Flecktyphus.<br />

Sein Stolperstein wurde am 0. 5. 005 verlegt.<br />

5<br />

Peter Schlicker<br />

Innenstadt und <strong>Trier</strong>-Süd

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