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STOLPERSTEINE ERZÄHLEN - Trier im Nationalsozialismus

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<strong>Trier</strong>-Nord und Kürenz<br />

Else Hanau<br />

50<br />

Petrusstraße 25<br />

Else Hanau stammt aus einer jüdischen Familie<br />

in Köln, mit der sie in einen heftigen Streit<br />

gerät, als sie 191 zum katholischen Glauben<br />

wechselt. Dennoch verfolgen sie die Nationalsozialisten<br />

als eine „Rassenfeindin.“ Über ihren<br />

Berufsweg ist nur bekannt, dass sie aufgrund<br />

ihrer hervorragenden Französischkenntnisse<br />

Übersetzungsarbeiten für die <strong>Trier</strong>er Stadtverwaltung<br />

erledigt. Aufgrund der Nürnberger (Rassen-)<br />

Gesetze muss sie diese Tätigkeit bald einstellen<br />

und gerät dadurch in finanzielle Schwierigkeiten.<br />

Der Diözesanarchivar Professor Dr. Alois Thomas<br />

hilft ihr in dieser Situation, indem er sie „diskret“<br />

mit Büroarbeiten beauftragt. Diese Anstellung bei<br />

dem bekannten Geistlichen bietet ihr auch vorläufigen<br />

Schutz. Denn obwohl sie sich <strong>im</strong> März 19 9<br />

bei der Stadt eine so genannte „Kennkarte“ für<br />

jüdische Bürger ausstellen lassen muss, verursachen<br />

die Nazi-Schlägerhorden in der Reichspogromnacht<br />

19 8 an ihrer Wohnung keine mutwilligen<br />

Zerstörungen.<br />

Mit vielen anderen jüdischen Bürgern <strong>Trier</strong>s<br />

wird sie <strong>im</strong> April 194 unter Bewachung der SS<br />

<strong>im</strong> Bischof-Korum-Haus an der Sichelstraße<br />

zwangseinquartiert, bevor sie am 4. 4. 194 dann<br />

vom <strong>Trier</strong>er Hauptbahnhof über Stuttgart in das<br />

64<br />

Transit-Ghetto lzbica (<strong>im</strong> ostpolnischen Distrikt<br />

Lublin) deportiert wird. Von dort wird sie Mitte Mai<br />

mit einem Transport von insgesamt 0 Güterwaggons<br />

in das 57 Kilometer entfernte Vernichtungslager<br />

Belzec gebracht und gleich bei der Ankunft<br />

nach dem Entkleiden in einer der drei Gaskammern<br />

ermordet.<br />

Ihr Stolperstein wurde am 0. 5. 005 verlegt.

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