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In vitro Untersuchungen zur Wirkung von Phytopharmaka auf die ...

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Diskussion 85<br />

insbesondere für Cucurbitacine und Glykoside des Kämpferols, wie in Iberis amara vorkommend,<br />

für Osthol und weitere Hydroxy- und Furanocumarine, wie in Angelikawurzel<br />

vorhanden, für N-Malonyltryptophan aus der Mariendistel, sowie für<br />

Chelidonsäure und Chelidonin im Schöllkraut hohe Bindungsaffinitäten an muskarinergen<br />

M3-Rezeptoren.<br />

<strong>In</strong> Versuchen am Meerschweinchen-Ileum fanden Ammon et al. insbesondere für<br />

STW 5, Pfe, Kam und Süß eine inhibierende <strong>Wirkung</strong> <strong>auf</strong> <strong>die</strong> ACh-induzierte<br />

Kontraktion, für Iberis amara dagegen eher einen agonistischen Effekt [Ammon et al.,<br />

2006]. Geringe Abstufungen in der Wirksamkeit der einzelnen Extrakte sind vermutlich<br />

<strong>auf</strong> das unterschiedliche Modell <strong>zur</strong>ückzuführen, so konnte für Iberis amara auch am<br />

nicht-stimulierten Meerschweinchendarm ein tonisierender Effekt gefunden werden,<br />

während wir am nicht-stimulierten Mäusedarm eine spasmolytische <strong>Wirkung</strong><br />

beobachteten.<br />

5.3.2 Stimulation mit Prostaglandin F2α und <strong>Wirkung</strong> <strong>von</strong> STW 5 und<br />

seinen Einzelextrakten<br />

Prostaglandin F2α entsteht <strong>auf</strong> dem Cyclooxygenase-abhängigen Weg durch Reduktion<br />

der zyklischen Endoperoxide Prostaglandin G2 und H2 und wird im peristaltischen<br />

Geschehen vermehrt freigesetzt, beispielsweise <strong>auf</strong>grund einer Aktivierung <strong>von</strong><br />

Neurotransmittern (Acetylcholin), durch Vagusstimulation und durch mechanische<br />

Reize im Darm. Im Ileum stimulieren <strong>die</strong> Prostaglandine der F-Serie über Bindung an G-<br />

Protein-gekoppelte FP-Rezeptoren sowohl <strong>die</strong> Kontraktilität der longitudinalen als auch<br />

der zirkulären Muskelschichten und fördern dadurch <strong>die</strong> intestinale Transitzeit bzw. <strong>die</strong><br />

Peristaltik. Jedoch konnte auch in inflammatorischen Prozessen, wie der ulcerativen<br />

Colitis, eine gesteigerte PG-Freisetzung nachgewiesen werden [Burakoff et al., 1990].<br />

<strong>In</strong> unseren Versuchen induzierte <strong>die</strong> PGF2α-Applikation eine signifikante tonische,<br />

transient <strong>auf</strong>tretende Kontraktion, verbunden mit einer erhöhten Amplitude der<br />

spontanen Peristaltik. Die pflanzlichen Extrakte hemmten insbesondere den Tonus,<br />

signifikant war <strong>die</strong>s bei vorangegangener Perfusion mit Kamille, Angelikawurzel,<br />

Pfefferminz, Süßholzwurzel und Mariendistel, sowie mit dem Gesamtextrakt STW 5<br />

und dem zum Vergleich eingesetzten Bsc zu beobachten. Die peristaltischen

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