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Das Land im Walgau ELEMENT WALGAU - Vorarlberg

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Burg Bludenz<br />

In die Befestigung der Stadt Bludenz einbezogen war die gleichnamige Burg.<br />

Frühneuzeitliche Abbildungen zeigen, dass der am steil abfallenden Felsvorsprung<br />

des Montikel situierte Komplex aus einem Bergfried, einem Palas und<br />

einer Verbindungsmauer bestand. Über seine Entstehung liegen keine Nachrichten<br />

vor, es muss insbesondere offen bleiben, ob die Burg gemeinsam mit<br />

der Stadt 177 – also zwischen 1259 und 1270 – errichtet wurde oder bereits<br />

zuvor als Dienstmannensitz der Herren von Bludenz (1249 als erster genannt<br />

Waltherus de Pludins) 178 bestanden hatte.<br />

In den Urkunden tritt die Burg Bludenz, da fortifikatorisch in die Stadt integriert,<br />

hinter diese zurück. So wird sie etwa bei der Werdenberger Teilung des<br />

Jahres 1382 nicht eigens genannt, Graf Albrecht III. von Werdenberg-Heiligenberg-Bludenz<br />

erhielt gemäß der darüber ausgestellten Urkunde Bludentz die<br />

stat, Montafphun das tal, die vesti ze Bürs, die vesti ze Schellenberg, die vesti zum<br />

Eglolfz. 179 Die Erstnennung der Feste Bludenz datiert schließlich ins Jahr<br />

1394. 180<br />

Burg und Stadt Bludenz waren Besitz der Grafen von Werdenberg. Wohl um 1265<br />

hatte Graf Hugo I. († 1280) die Verwaltung über diesen Bereich und das Montafon<br />

erhalten. Er wurde zum Begründer der Linie Werdenberg-Heiligenberg, die die<br />

Burg von ihren Bludenzer Dienstmannen, später auch von Vögten beaufsichtigen<br />

ließen. 181 Dynastensitz wurde sie erst in Folge einer weiteren Linienteilung. Der<br />

um 1371 verstorbene Graf Albrecht II. von Werdenberg-Heiligenberg hinterließ<br />

vier Söhne: Hugo VI., Albrecht III., Heinrich VI. und Albrecht IV. Sie regierten vorerst<br />

das väterliche Erbe gemeinsam, entschlossen sich schließlich aber um<br />

1377/78 zu einer Teilung. Während Hugo und Heinrich vornehmlich die linksrheinischen<br />

Besitzungen mit Werdenberg, Altstätten und Rheineck sowie Güter in<br />

Graubünden erhielten, gingen die schwäbischen Herrschaften (Heiligenberg und<br />

Eglofs) sowie Bludenz mit Zubehör und Schellenberg an die beiden Albrechte.<br />

Am 5. August 1382 182 teilten auch diese ihren Anteil am Erbe: Albrecht III. kam in<br />

den alleinigen Besitz der Herrschaften Bludenz, Eglofs und Schellenberg, sein<br />

gleichnamiger Bruder hingegen übernahm die Grafschaft Heiligenberg. Als erster<br />

Bludenzer Stadtherr residierte Albrecht III. persönlich in der Burg, die zu diesem<br />

177 Zu Bludenz Geschichte der Stadt Bludenz. Von der Urzeit bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts,<br />

hg. von Manfred Tschaikner. Sigmaringen 1996.<br />

178 Dazu nunmehr Niederstätter (wie Anm. 162).<br />

179 Urkunde vom 5. August 1382, zitiert nach Bilgeri (wie Anm. 17), S. 392.<br />

180 Urkunde vom 5. April 1394, E. M. Lichnowsky, Geschichte des Hauses Habsburg, Bd. 4. Wien 1839,<br />

Anhang Regest Nr. 2401, sowie am 11. September 1394 die vest und stat Bludentz, Liechtensteinisches<br />

Urkundenbuch (wie Anm. 51), Nr. 132. Die Nennung der zwain schlossen Bludentz und Montafun<br />

in der <strong>Vorarlberg</strong>er Eidgenossenschaft von 1391 kann hierzu nicht herangezogen werden.<br />

Siehe Alois Niederstätter, <strong>Das</strong> Schloß „Montafun“ – eine historische Fiktion! In: <strong>Vorarlberg</strong>er <strong>Land</strong>esmuseumsverein<br />

1857. Tätigkeitsbericht des Burgenausschusses 2002, S. 33-37.<br />

181 Alois Niederstätter, Bludenz <strong>im</strong> Mittelalter. In: Geschichte der Stadt Bludenz. Von der Urzeit bis<br />

zum Beginn des 20. Jahrhunderts, hg. von Manfred Tschaikner. Sigmaringen 1996, S. 53-100, hier<br />

S. 72 ff.<br />

182 Vgl. Anm. 179.<br />

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