Das Land im Walgau ELEMENT WALGAU - Vorarlberg
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Jagdberg<br />
Auf dem Hügelrücken östlich von Schlins liegt die Ruine Jagdberg. Im Gegensatz<br />
zu den meisten anderen Burgen der Umgebung besaß sie keinen Bergfried,<br />
sondern einzig einen <strong>im</strong> Verbund mit der Ringmauer <strong>im</strong> Osten der Anlage<br />
aufragenden, viergeschossigen Palas, dessen älteste Bauteile ebenso wie die<br />
bis in Wehrganghöhe erhaltene Ringmauer ins 13. Jahrhundert datiert werden.<br />
Den ostseitig gelegenen Zugang mit einem spätmittelalterlichen inneren Burgtor<br />
sicherten ein Halsgraben, ein Außenwall sowie ein kurzer, gleichfalls spätmittelalterlicher<br />
Torzwinger. Der Palas weist Spuren mehrerer Umbauten auf.<br />
Eine an die Nordmauer angebaute Burgkapelle ist gänzlich abgegangen. 15 Die<br />
größte Ausdehnung der Anlage beträgt 67 Meter in der Länge und 35 Meter in<br />
der Breite. Darstellungen aus dem 17. Jahrhundert zufolge trug der Palas ein<br />
Walmdach. 16<br />
Erstmals urkundlich genannt wird die Burg am 27. Juli 1300 als Jagberch, 17 ein<br />
weiteres Mal am 1. Januar 1318. 18 Damals bildete sie bereits den Mittelpunkt<br />
eines eigenständigen Herrschaftsgebiets, der Grafschaft Jagdberg, deren<br />
Umfang ein Teilungsvertrag der Grafen von Montfort-Feldkirch vom 2. März<br />
15 Kunstdenkmäler (wie Anm. 2), S. 362 f.; Dagobert, Frey, Die Kunstdenkmäler des politischen<br />
Bezirkes Feldkirch (Österreichische Kunsttopographie 32). Wien 1958, S. 534.<br />
16 Franz J. Huber, Die Burg Jagdberg. In: Montfort 36 (1984), S. 322-331, hier S. 330.<br />
17 In einem Tiroler Rechnungsbuch <strong>im</strong> Bayerischen Hauptstaatsarchiv München, zit. nach Benedikt<br />
Bilgeri, Geschichte <strong>Vorarlberg</strong>s, Bd. 2. Wien/Köln/Graz 1974, S. 364.<br />
18 Thommen (wie Anm. 4), Nr. 253.<br />
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