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Lageüberwachung im Schmiedeprozeß durch optische ...

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Das Einlegen des Vormaterials in<br />

die Schmiedewerkzeuge ist bei<br />

manuellen Prozessen nicht<br />

zwangsreproduzierbar, so daß hier eine<br />

Zentrale Ursache für Ausschuß und<br />

Nacharbeit sowie Stillstand der kapitalintensiven<br />

Anlagen gegeben ist. Dem<br />

Problem wurde bisher <strong>durch</strong> angemessenes<br />

Materialaufmaß sowie Einlegehilfen<br />

an den Werkzeugen begegnet.<br />

Im Rahmen eines Gemeinschaftsprojekts<br />

wurden die technischen und<br />

wirtschaftlichen Möglichkeiten <strong>optische</strong>r<br />

Bilderkennungsverfahren für die<br />

<strong>Lageüberwachung</strong> <strong>im</strong> <strong>Schmiedeprozeß</strong><br />

untersucht. Ausgangspunkt war eine<br />

Machbarkeitsstudie, bei der, aufbauend<br />

auf einem <strong>optische</strong>n <strong>Lageüberwachung</strong>skonzept,<br />

die technische und<br />

wirtschaftliche Realisierbarkeit untersucht<br />

wurde (Bericht hierzu siehe<br />

SCHMIEDE-JOURNAL September<br />

1996).<br />

Das <strong>Lageüberwachung</strong>skonzept baut<br />

auf der Überwachung eines „zulässigen<br />

Hüllkörpers“ auf, den das manuell zugeführte<br />

Vormaterial nicht verlassen<br />

darf bzw. welches zu einer Störmeldung<br />

führt, wenn das Vormaterial den<br />

„Hüllkörper“ doch verläßt (Bild oben).<br />

Zwischenzeitlich wurde das <strong>Lageüberwachung</strong>skonzept<br />

realisiert auf Basis<br />

von marktgängigen Standardkomponenten,<br />

ergänzt um einige schmiedeprozeßspezifische<br />

Erweiterungen und<br />

Auswertungsalgorithmen.<br />

Der Produktionseinsatz in unterschiedlichen<br />

Schmiedebetrieben mit unterschiedlichen<br />

Schmiedeprodukten hat<br />

deutlich gemacht, daß sich das <strong>Lageüberwachung</strong>skonzept<br />

für die Aufgabenstellung<br />

bewährt.<br />

Folgende Hauptkriterien werden von<br />

dem <strong>Lageüberwachung</strong>ssystem erfüllt:<br />

FACHBEITRÄGE<br />

<strong>Lageüberwachung</strong> <strong>im</strong><br />

<strong>Schmiedeprozeß</strong> <strong>durch</strong> <strong>optische</strong><br />

Bilderkennungsverfahren<br />

Dr.-Ing. Rainer Herbertz und Dipl.-Ing. Harald Hermanns, Iserlohn<br />

Dem reproduzierbaren Einlegen des Vormaterials in die Schmiedewerkzeuge<br />

kommt <strong>im</strong> Hinblick auf generelle Bemühungen zur Erhöhung der Prozeßstabi -<br />

lität be<strong>im</strong> Gesenkschmieden eine wesentliche Bedeutung zu. Der Einsatz opti -<br />

scher Bilderkennungsverfahren hat sich unter Berücksichtigung technischer,<br />

qualitativer und wirtschaftlicher Kriterien bewährt.<br />

Lagefehler des Ausgangs- bzw. Zwischenprodukts (Verlassen des Hüllkörpers)<br />

Antwortzeit<br />

Das <strong>Lageüberwachung</strong>ssystem kann<br />

die Position des Artikels erkennen, beurteilen<br />

und ein „i.O.“- bzw. „Nichti.O.“-Signal<br />

in einer Antwortzeit von<br />

ca. 0,4 sec ausgeben.<br />

Genauigkeit<br />

Die Messung der Lageposition erfolgt<br />

mit einer Genauigkeit von < 0,5 Pixel.<br />

Der Zusammenhang Pixel/mm ist abhängig<br />

von der Größe des zu kontrollierenden<br />

Objekts. Bei typischen Schmiedeprodukten<br />

beträgt die erreichbare<br />

Genauigkeit in Abhängigkeit des<br />

Meßaufbaus ca. 0,1-0,5 mm.<br />

Temperatureinfluß<br />

Die Farb- und Lichtintensitätsänderung<br />

von abkühlenden Bauteilen hat <strong>im</strong> Be-<br />

27<br />

reich der Toleranzen der Schmiedetemperatur<br />

auf die Meßergebnisse der Lageerkennung<br />

keinen signifikanten Einfluß.<br />

Einlernen und Kalibrieren<br />

Für das Einlernen und Kalibrieren stehen<br />

in Abhängigkeit der unterschiedlichen<br />

Aufgabenstellungen Varianten zur<br />

Verfügung, die auf Basis von Referenzelementen,<br />

statistischen Methoden<br />

oder definierten Gut-/Schlecht-Lagepositionen<br />

arbeiten.<br />

Stabilität des Systems<br />

Das <strong>Lageüberwachung</strong>ssystem arbeitet<br />

auch bei schwierigen Umfeldbedingungen<br />

störungsfrei.<br />

Der prinzipielle Aufbau des <strong>Lageüberwachung</strong>ssystems<br />

ist <strong>im</strong> Bild Seite 28


SCHMIEDE-JOURNALMÄRZ 1998<br />

FACHBEITRÄGE<br />

dargestellt. Je nach Komplexität der<br />

Aufgabenstellung müssen zwischen 1<br />

bis 3 Kameras eingesetzt werden, um<br />

den „Hüllkörper“ aufgabenspezifisch<br />

zu überwachen.<br />

Das Gesamtsystem ist zwischenzeitlich<br />

für den Produktionsbetrieb einsatzreif.<br />

Abhängig von der Aufgabenstellung<br />

und der Sensibilität des Produkts bzgl.<br />

der fehlerhaften Einlageposition lassen<br />

sich Amortisationszeiten von 6-12 Monaten<br />

erreichen.<br />

Prinzipieller Aufbau des Lageüber -<br />

wachungssystems Bilder: LFM<br />

28<br />

Alternativ zur Investition und zum<br />

Dauereinsatz bietet sich für einzelne<br />

Problemfälle auch eine zeitlich begrenzte<br />

Installation eines <strong>Lageüberwachung</strong>ssystems<br />

an.<br />

Firmen, die sich für eine Investition<br />

und/oder eine zeitlich begrenzte Installation<br />

des beschriebenen <strong>Lageüberwachung</strong>ssystems<br />

interessieren, erhalten<br />

weitere Informationen über Kennziffer002.<br />

Dieses AVIF-Vorhaben Nr.A 103 wird gefördert von der Stiftung<br />

Stahlanwendungsforschung <strong>im</strong> Stifterverband für die Deutsche<br />

Wissenschaft e. V. über den Wirtschaftsverband Stahlumformung<br />

e. V. (WSU)<br />

Die Langfassung des Abschlußberichts kann über die FSV, Goldene<br />

Pforte 1, D-58093 Hagen, angefordert werden.

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