Peiner Wirtschaftsspiegel rtschaftsspiegel Wi - Wirtschafts- und ...
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<strong>Peiner</strong> <strong><strong>Wi</strong><strong>rtschaftsspiegel</strong></strong> ;<br />
Europa-Büro: Melitta Arz<br />
führt durch den Förder-Dschungel<br />
Undurchschaubarkeit von Verfahren <strong>und</strong><br />
Prozessen, mangelnde Transparenz,<br />
lebensfremde Eurokraten-Entscheidungen,<br />
<strong>und</strong>urchschaubarer Förderdschungel<br />
– so wird Brüsseler Politik häufig empf<strong>und</strong>en.<br />
Folge: Die Skepsis darüber, dass in<br />
Brüssel Politik gemacht <strong>und</strong><br />
Entscheidungen getroffen werden, die<br />
keine Relevanz für das tägliche Leben<br />
haben. Dabei ist die Realität eine andere,<br />
denn es existieren kaum noch Bereiche,<br />
auf die europäische Politik keinen<br />
Einfluss nimmt.<br />
Daraus resultieren gerade für Unternehmen<br />
große Chancen, denn es gibt eine<br />
Vielzahl von Förderprogrammen, die<br />
entscheidende finanzielle Unterstützung<br />
oder Hilfestellung bieten können.<br />
Diese Vielzahl von Möglichkeiten auch<br />
den Unternehmen zu vermitteln <strong>und</strong><br />
über europäische Politik aufzuklären,<br />
hat sich das Europa-Büro der wito gmbh<br />
auf die Fahnen geschrieben. Hier kämpft<br />
sich Melitta Arz tagtäglich über die<br />
Internet-Seiten, durch Unmengen von<br />
Schriftenreigen, Gesetzesentwürfen <strong>und</strong><br />
-vorschlägen sowie -änderungen, um stets<br />
auf dem neuesten Stand zu sein <strong>und</strong><br />
dieses <strong>Wi</strong>ssen auch weiterzugeben. Ob<br />
in regelmäßigen Newslettern für Ämter,<br />
Behörden <strong>und</strong> für Unternehmen, bei<br />
persönlichen Anfragen oder auch bei Vorträgen<br />
beweist die frühere EU-Referentin<br />
ihr strukturierendes Wesen im Wust der<br />
EU-Reglements.<br />
Differenzierte Voraussetzungen<br />
„...gefördert mit Mitteln der Europäischen<br />
Union“ – Kaum jemand hat diesen<br />
Halbsatz nicht schon auf öffentlichen<br />
Hinweistafeln oder auch in Berichterstattungen<br />
gelesen. Aufmerksame Leser <strong>und</strong><br />
Beobachter stoßen dabei auch immer<br />
wieder auf die Vielfalt der sogenannten<br />
„EU-Projekte“.<br />
Doch ist denn alles erdenklich Mögliche<br />
förderfähig? Und haben letztendlich<br />
Unternehmen, die bisher noch keine<br />
EU-Förderung in Anspruch genommen<br />
haben, nicht aufgepasst? „All dies sind<br />
sicherlich Trugschlüsse, denn jedes<br />
Projekt, das tatsächlich auch mit<br />
EU-Mitteln gefördert wird, muss sehr<br />
detaillierte <strong>und</strong> differenzierte Voraussetzungen<br />
erfüllen“, so Arz.<br />
Vielseitige Förderpalette zur richtigen Zeit<br />
So dürfe hinter der EU-Förderung keinesfalls<br />
ein „Gießkannenprinzip“ vermutet<br />
werden; Zielsetzung sei vielmehr die<br />
finanzielle Unterstützung herausragender<br />
Projekte zum Beispiel im Bereich der<br />
Die <strong>Wi</strong>to-Mitarbeiterin Melitta Arz führt Unternehmer durch die Europa- <strong>und</strong> Förderpolitik.<br />
<strong>Wi</strong>rtschaft. Ob es für die Schaffung neuer<br />
Arbeitsplätze ist, zur Unterstützung von<br />
Unternehmen bei neuen <strong>und</strong> außergewöhnlichen<br />
Vorhaben oder für die<br />
moderne Art der Mitarbeiterführung – die<br />
mögliche Förderpalette ist vielseitig. Allerdings<br />
kann auch das beste Vorhaben nicht<br />
unterstützt werden, wenn es aktuell an<br />
geeigneten Förderprogrammen fehlt oder<br />
festgelegte Antragsfristen bereits abgelaufen<br />
sind. So muss jedes Projekt sowohl<br />
zur Unternehmerseite als auch nach den<br />
EU-Förderrichtlinien gründlich überprüft<br />
werden, denn in jedem Einzelfall sollten<br />
Projektnutzen, Antragsaufwand, angestrebte<br />
Fördersumme <strong>und</strong> vermutete<br />
Förderchancen berücksichtigt werden,<br />
empfiehlt Arz.<br />
„Transnationalität“ als Schlagwort<br />
Auch die einzelnen Förderprogramme der<br />
EU sind hinsichtlich ihrer Inhalte, ihrer<br />
Abwicklung, der finanziellen Ausstattung<br />
<strong>und</strong> der Voraussetzungen äußerst unterschiedlich.<br />
Grob unterschieden werden<br />
kann zwischen den Strukturfondsprogrammen,<br />
in die auch die Ziel-2-Förderung für<br />
Regionen im strukturellen Wandel fällt<br />
(Landkreis Peine bis 1999) <strong>und</strong> den<br />
übrigen Programmen der einzelnen<br />
25<br />
EU-Förderung<br />
Generaldirektionen der Europäischen<br />
Kommission. Die Bandbreite ist enorm,<br />
das Angebot reicht von Forschungsprogrammen<br />
über Umwelt-, Bildungs- <strong>und</strong><br />
Kulturprogramme bis hin zu verschiedensten<br />
„Spezialprogrammen“. „Die genaue<br />
Anzahl der gesamten Förderangebote<br />
können selbst Kenner nicht genau nennen“,<br />
so Arz. Eines aber beinhalteten die<br />
meisten Förderprogramme gemeinsam:<br />
„Sie fordern eine europäische Dimension<br />
ein“. So sollen die gesamten Projekte<br />
nicht nur vor Ort ihre <strong>Wi</strong>rkung zeigen,<br />
sondern durch geeignete Maßnahmen<br />
auch anderen Menschen <strong>und</strong> Einrichtungen<br />
in Europa zugute kommen, denn:<br />
Ziel der EU sei es, mit der Förderung von<br />
<strong>Wi</strong>ssenstransfer <strong>und</strong> Erfahrungsaustausch<br />
die Verbreitung innovativer Ideen <strong>und</strong><br />
Praktiken über Ländergrenzen hinweg<br />
voranzutreiben.<br />
Diese in zahlreichen EU-Programmen<br />
geforderte Transnationalität sei aus<br />
europäischer Sicht absolut plausibel <strong>und</strong><br />
sollte von Projektträgern auch als Chance<br />
gesehen werden, so Arz.<br />
So hätten Erfahrungen gezeigt, dass<br />
Projektträger im Nachhinein die entstandenen<br />
Kontakte <strong>und</strong> gewonnenen Erfahrungen<br />
häufig als wertvoller empf<strong>und</strong>en<br />
hätten als die eingeworbenen Mittel.