Peiner Wirtschaftsspiegel rtschaftsspiegel Wi - Wirtschafts- und ...
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<strong>Peiner</strong> <strong><strong>Wi</strong><strong>rtschaftsspiegel</strong></strong> ;<br />
bringen. Allerdings zeige sich in der täglichen<br />
Flugpraxis ohnehin immer wieder,<br />
dass dem Piloten am „Steuer“ eines Flugzeuges<br />
ein gehöriges Maß an Respekt<br />
offensichtlich naturgegeben sei. Höchste<br />
Konzentration, eine detailliert vorbereitete<br />
Flugplanung <strong>und</strong> vor allem die Gewissheit,<br />
nach dem Start eben keinen Boden<br />
mehr unter den Füßen zu haben,<br />
„schließen risikobehaftete Experimente in<br />
der Luft einfach aus“, so Sturm.<br />
Sichtflug mit „Bodenkontakt“<br />
Allerdings lernten die Absolventen all dies<br />
bereits in den ersten St<strong>und</strong>en ihrer theoretischen<br />
Ausbildung. Derzeit drücken bei<br />
der Flugförderungsgemeinschaft 15 „Pilotenanwärter“<br />
unterschiedlichen Alters die<br />
Schulbank, um mit der sogenannten<br />
„Private Pilot Licence A“ ihre R<strong>und</strong>en –<br />
zunächst noch unter den Wolken – in der<br />
Luft drehen zu dürfen, denn: Mit dem<br />
Erwerb der ersten Fluglizenz ist den Hobbyfliegern<br />
zunächst ausschließlich der<br />
Sichtflug erlaubt, bei dem sichergestellt<br />
sein muss, dass ein klarer Blick zum<br />
Boden gegeben ist. Dies wäre nach dem<br />
Durchbrechen eines Wolkenfeldes nicht<br />
mehr der Fall, denn dabei erfordere die<br />
behinderte Sicht den Instrumentenflug,<br />
der erst in den Folgeausbildungen gelehrt<br />
wird, wie Sturm betont.<br />
Praktische Übungen sind das A <strong>und</strong> O<br />
Ein umfangreiches Angebot für die verschiedenen<br />
Lizenzen vom Privat- <strong>und</strong><br />
Hobbypiloten über den Hubschrauberflug<br />
bis hin zur „Commercial Pilot Lilence<br />
(CPL), die auch zum Überwachungs- <strong>und</strong><br />
Bannerflug sowie zum Absetzen von Fallschirmspringern<br />
berechtigt, sichern bei<br />
der FFG 15 aktive Lehrer mit entsprechenden<br />
eigenen Lizenzen. Neben den<br />
theoretischen Unterrichtsst<strong>und</strong>en garantieren<br />
sie den Schülern in sechs Maschinen,<br />
über die der Verein verfügt, auch<br />
umfassende Praxiserfahrungen, denn das<br />
kontinuierliche Üben des theoretisch<br />
Erlernten sei wie auch in vielen anderen<br />
Bereichen das A <strong>und</strong> O auf dem Weg zum<br />
selbstständigen Flugspaß. Allerdings<br />
kommen auch Fliegerfre<strong>und</strong>e, die sich<br />
nicht allein ans Steuer der Cessnas setzen<br />
möchten, bei der FFG voll auf ihre<br />
Kosten: So zählen R<strong>und</strong>flüge über der<br />
Region, der Start zu einem Geschäftstermin,<br />
der durch die Lüfte besser <strong>und</strong><br />
schneller zu erreichen ist oder auch der<br />
Kurzausflug auf eine der deutschen Ferieninseln<br />
zum Angebot der FFG. Entscheidender<br />
Vorteil dabei: Als eingetragener<br />
Verein dürfen die Mitglieder bei ihren<br />
„Dienstleistungen“ keine Gewinne erzielen,<br />
sondern fliegen die Interessenten<br />
zum Selbstkostenpreis an ihre gewünschten<br />
Ziele. „Das gilt auch für unsere<br />
Pilotenausbildung“, betont Sturm im<br />
Vergleich zu kommerziellen Flugschulen.<br />
Hier betätigten sich die Lehrer, die sich<br />
zum Großteil aus Berufspiloten bei<br />
verschiedenen Luftfahrtgesellschaften<br />
zusammensetzten, ehrenamtlich, so dass<br />
an die Mitglieder erhebliche Vergünstigungen<br />
weitergegeben werden können <strong>und</strong><br />
der Flugschein nicht zur Auszeichnung<br />
ausschließlich der „gehobenen Gesellschaft“<br />
werde, so Sturm schmunzelnd.<br />
Hier zahlten die angehenden Privatpiloten<br />
r<strong>und</strong> 5000 bis 6000 Euro für die gesamte<br />
Ausbildung.<br />
33<br />
Freizeittipps<br />
Der Verein verfügt über sechs Maschinen, in denen die<br />
angehenden Piloten Praxiserfahrungen sammeln können.<br />
FFG-Schriftführer Roland Sturm.<br />
Ich liebe das Dorfleben. Hier geht es ruhiger zu als in der großen Stadt. Wenn mir nach Lautstärke ist, kann ich immer noch<br />
dorthin fahren, wo es laut ist, hier im Dorf ist es jedenfalls nicht laut, deshalb fühle ich mich so wohl. Wobei ich nicht sagen<br />
möchte, dass hier keine fortschrittlichen Menschen wohnen mit modernen Küchenmaschinen <strong>und</strong> Kenntnissen in Online-<br />
Banking. Ich mag die Übersichtlichkeit. Es gibt eine Tankstelle, eine Lottoannahmestelle, eine große Kreuzung, höchstens<br />
zwei. Rolltreppen gibt es hier kaum. Rolltreppen gibt es in Städten. In Ausnahmefällen kommt in größeren Dörfern, die<br />
darauf aus sind, irgendwann kleine Städte zu werden, eine Rolltreppe im Supermarkt vor. Aber mehrgeschossige Supermärkte<br />
sind auf dem Land sehr selten. Zum Glück, denn dann würden dort mehr Menschen einkaufen, mehr Menschen leben.<br />
Und dann wäre es nicht mehr so ruhig. Am Ende unserer Schulzeit sagten viele, sie müssten hier weg. Es sei alles zu eng,<br />
nicht offen. Sie wollten hinausziehen aus dem Dorf in die Welt, in große Städte zum Beispiel, die ihnen eine Menge riesengroßer<br />
Kreuzungen bieten, manche nahmen sich sogar vor, ins Ausland zu gehen. Sie dachten, viele große Kreuzungen<br />
bedeuten viele großartige Möglichkeiten. Auch so kann man sein Glück finden. Manchmal sitze ich an unserem kleinen Fluss.<br />
Dann freue ich mich. Es ist schön in unserer Gemeinde.