1 JUGEND OHNE GOTT KLEINBÜRGERTUM (piccola borghesia ...
1 JUGEND OHNE GOTT KLEINBÜRGERTUM (piccola borghesia ...
1 JUGEND OHNE GOTT KLEINBÜRGERTUM (piccola borghesia ...
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<strong>JUGEND</strong> <strong>OHNE</strong> <strong>GOTT</strong><br />
<strong>KLEINBÜRGERTUM</strong> (<strong>piccola</strong> <strong>borghesia</strong>), in der vor- und frühindustriellen Gesellschaft<br />
derjenige Teil der Stadt-Bevölkerung, der gegenüber dem Großbürgertum nur über<br />
geringen Besitz und Bildungsstand und dementsprechend wenig soziale<br />
Aufstiegschanchen (prospettiva di carriera) und politischen Einfluss verfügte ... Heute ist<br />
Kleinbürger eine meist abwertende (svalutato) Bezeichnung (indicazione) für Menschen,<br />
die einen mit Kleinbesitz und >Halbbildung< verbundenen Lebensstil pflegen, ein auf<br />
Wahrung (tutela) privater Besitzinteressen (interesse di proprietà) gerichtetes<br />
konservatives Bewusstsein(coscienza) entwickeln (sviluppare), soziale Reformen in ihrer<br />
Gesellschaft fürchten(aver paura) und daher zu Vorurteilen und Denken in Stereotypen<br />
neigen(essere propensi). (Brockhaus Mannheim 1990 Bd.12 S.67)<br />
1. Ein Lehrer korrigiert an seinem 34. Geburtstag Schulaufsätze über das - offiziell<br />
gestellte - Thema: Warum müssen wir Kolonien haben? Ein Aufsatz (tema) befremdet<br />
(stupire) ihn besonders, weil darin DIE NEGER als "feig (abietto,vile) und faul<br />
(pigro,marcio)" bezeichnet werden.<br />
2. In der Schule trennt der Lehrer mehrere sich prügelnde (picchiatori) Schüler und wird<br />
daraufhin von diesen verachtet (disprezzare).<br />
3. Bei der Rückgabe der Aufsätze entrutscht ihm die Bemerkung, dass Neger auch<br />
Menschen seien. Dafür wird er von dem empörten (indignare) Vater besucht und bedroht<br />
(minacciare). Aber der Direktor zeigt für den Lehrer Verständnis.<br />
4. Die Klasse unterschreibt eine Misstrauenserklärung (mozione di sfiducia) gegen den<br />
Lehrer, er wird bespitzelt (spiare), seine Worte mitgeschrieben.<br />
5. Er versucht sich zu zerstreuen (distrarsi), geht ins Kino, geht in die Kneipe (birreria)-<br />
fühlt sich allein.<br />
6. Da taucht (riemergere) der gescheiterte (ragionevole) Kollege Julius Cäsar (Historiker)<br />
auf, ein Gespräch über den Unterschied der Generationen ergibt sich mit dem Schluss:<br />
Es kommen kalte Zeiten, das Zeitalter (epoca) der Fische (27).<br />
7. Ein Schüler hat sich im Fußballstadion eine Lungenentzündung (infiammazione ai<br />
polmoni) geholt und liegt im Sterben. Auch der Besuch des bewunderten<br />
Fußballtormanns (portiere di calcio) hilft nichts, das Wunder (miracolo) geschieht nicht.<br />
Bei der Beerdigung fallen(attirare l’attenzione)dem Lehrer zwei Schüler auf: der N., sein<br />
Feind (nemico), und der T., das Fischgesicht.<br />
LEHRER<br />
------<br />
34, alleinstehend,<br />
Geographie und Geschichte<br />
Pflichtbewusster(coscienzioso) Beamter<br />
(obrigkeitshörig)(dipendente dall’autorità)<br />
durchschaut die politische Entwicklung (ZEITGEIST),<br />
steht ihr kritisch gegenüber, will aber seine<br />
berufl. Zukunft nicht gefährden (Opportunismus!?)<br />
KOLLEGEN<br />
---------<br />
DIREKTOR<br />
durchschaut den ZEITGEIST, SCHüLER:<br />
aber seine Rente (pensione)<br />
ist ihm wichtiger(3) --------<br />
"ein herrlicher Schauspieler"(4) N: sein "Todfeind"<br />
1
Sohn eines<br />
nationalgesinnten<br />
Bäckermeisters<br />
JULIUS CäSAR<br />
entlassener Altphilologe W: Der Fußballfan,<br />
dem kein<br />
Außenseiter und Erotomane "Wunder" mehr hilft<br />
mit ungewöhnlichen Gedanken:<br />
Wir sind im Zeitalter des FISCHES! T: Der Schüler mit den<br />
Fischaugen<br />
IM WEHRERTüCHTIGUNGSLAGER:<br />
8. Statt Osterferien WEHRERTÜCHTIGUNG (allenamento di resistenza) in der Natur, eine<br />
Verordnung der neuen Regierung. Anfahrt in ein heruntergekommenes, verelendetes<br />
(caduto in miseria) Dorf, wo die Männer keine Arbeit mehr finden und die Kinder<br />
hungern, Weitermarsch(marcia) und Errichtung (costruzione) des<br />
Zeltlagers(accampamento di tende).<br />
9. Am nächsten Tag marschiert am Lager ein Trupp von Rucksack-tragenden (portatrici<br />
di zaino), wehrertüchtigten (allenate alla resistenza) Mädchen vorbei; ebenfalls eine<br />
Schulklasse, die sich auf den Kriegsfall vorbereitet.<br />
10. Der Lehrer beobachtet, wie ein unbekanntes Mädchen und zwei Jungs einen<br />
Bauernhof (fattoria) ausrauben (derubare).<br />
11. Im Dickicht (boscaglia) belauscht (origliare) er zwei weinende Schülerinnen, die<br />
lieber nach Hause und sich waschen wollen, als im Wald nach imaginären Fliegern zu<br />
suchen.<br />
12. Am Nachmittag ist er beim Pfarrer im Dorf. Er ist deprimiert von dem Gesehenen und<br />
Gehörten, sein Beruf freut ihn nicht mehr.<br />
13. Das Gespräch mit dem Pfarrer handelt von der Kirche, den Reichen, dem Staat und<br />
von Gott: Gott, sagt der Pfarrer, ist das Schrecklichste (il piu` terribile) auf der Welt.<br />
14. Am vierten Tag wird einem Schüler der Fotoapparat gestohlen. Der Lehrer und der<br />
rüstige (arzillo) Feldwebel (maresciallo) nehmen sich vor (prefiggersi), die Lagerwachen<br />
besser zu kontrollieren.<br />
15./16. Er beobachtet eine nächtliche Briefübergabe (scambio di lettere) (Z.), erfährt<br />
am nächsten Tage, dass der Z. ein Tagebuch(diario) führt und ist entschlossen, es bei<br />
nächster Gelegenheit zu lesen.<br />
17. Der Lehrer erbricht (rompere) das Kästchen mit dem Tagebuch: Es erzählt die<br />
Liebesgeschichte zwischen dem Z. und der Räuberin (ladra) Eva.<br />
18. Aber das Kästchen ist kaputt und nicht mehr verschließbar. Die Truppe kommt<br />
zurück ins Lager und der Z. beschuldigt seinen Zeltkameraden N. Der Lehrer beobachtet,<br />
schämt sich (vergognarsi) und schwört sich (giurare), alles in Ordnung zu bringen. Aber<br />
wie? Tragisches Verschulden (colpa)!<br />
19. In der Nacht beobachtet er die Liebenden, bringt es aber nicht fertig, sie zu stören.<br />
20. Am nächsten Morgen rückt die Truppe erneut ins Feld aus(uscire in formazione) und<br />
kommt ohne den N. zurück. Die Suche bleibt erfolglos. Ein Gespräch mit dem Z. ergibt<br />
zur Verblüffung(sbalordimento) des Lehrers, daß der N. die Tat<br />
gestanden habe.<br />
21. Waldarbeiter finden den mit einem Stein erschlagenen N., die Mordkommission<br />
(squadra omicidi)<br />
2
kommt und forscht(cercare), der Verdacht (sospetto)richtet sich auf den Z., der auch<br />
die Tat gesteht.<br />
IM WEHRERTüCHTIGUNGSLAGER (KAP. 8-21)<br />
Wo und Wann: Osterferien, in einem verelendeten Dorf im<br />
Gebirge(montagna)<br />
Neue Personen: ein alter Feldwebel, ein Pfarrer,<br />
rucksacktragende Amazonen,<br />
der Schüler Z.<br />
Was macht der Lehrer hauptsächlich?<br />
Er ist BEOBACHTER!<br />
Und was sieht er?<br />
-> einen Raubüberfall auf einen einsamen Bauernhof (10)<br />
-> zwei unglückliche Schülerinnen, die nach Hause wollen (11)<br />
-> verelendete Kinder in den Fenstern grauer Häuser (12)<br />
-> eine nächtliche Briefübergabe: Unbekannt an Z. (16)<br />
-> liest heimlich das geheime Tagebuch des Z. (17)<br />
-> einen Streit zwischen N. und Z. (18)<br />
-> die Liebenden in der Nacht (19)<br />
Fazit: Der Lehrer beobachtet, will alles wissen, schreitet aber<br />
nie ein(intervenire)!<br />
DER PROZESS:<br />
22. Stimmen und Zeitungsmeldungen zum Fall: Lehrer, Feldwebel, Bäckermeister. Der<br />
forsche Verteidiger (difesore) glaubt nicht an das Geständnis (confessione) des Z.<br />
sondern verdächtigt das inhaftierte (arrestato) Mädchen.<br />
23./24. Der Prozess beginnt mit der Vernehmung (interrogatorio) des Z.<br />
25. Prozesspause: In einem Tabakladen begegnet er einem alten Ehepaar, das den Laden<br />
führt, das Gespräch kommt auf den Prozess, der Alte meint, dass an diesem Mord alle<br />
Schuld seien, die Schüler, der Lehrer und auch die Eltern, denn alle haben sich von Gott<br />
abgewandt.<br />
Da spricht die Stimme Gottes zum Lehrer (Stimme des Gewissens (coscienza)?) und<br />
fordert ihn auf: Sag die Wahrheit, wenn du im Zeugenstand (banco die testimoni) stehst.<br />
26. Der Prozess geht weiter: Es kommt zu einer hässlichen Auseinandersetzung<br />
(contrasto) zwischen dem Angeklagten (accusato) und seiner Mutter. Diese hatte immer<br />
ihr Dienstpersonal ausgebeutet (sfruttare), darunter auch ein 15-jähriges Mädchen,<br />
welches dann auf die schiefe Bahn (brutta strada) geraten ist - so wie die Eva, meint der<br />
Z.<br />
27. Dann kommt der Lehrer und er erzählt jetzt alles. Eva ist auch im Saal und ihre<br />
Anwesenheit (presenza) beflügelt (motivare) ihn ohne Rücksicht auf sich selbst die<br />
Wahrheit zu sagen. Er erleichtert sich und - Gott verliert seinen Schrecken (orrore,<br />
paura).<br />
28./29. Dann folgt Eva und durch das Beispiel des Lehrers beflügelt sagt auch sie die<br />
Wahrheit: Da war plötzlich ein Dritter ... einer mit Fischaugen. Und dann noch die<br />
Frage, ob sie den Z. eigentlich liebe? Sie verneint (negare) dies.<br />
30. Die Mordanklage (accusa di omicidio) gegen den Z. wird fallengelassen, stattdessen<br />
wird das Mädchen angeklagt, der Lehrer vom Dienst (servizio) suspendiert und muss mit<br />
einer Anklage wegen Dienstpflichtverletzung (violazione dell’obbligo di servizio)<br />
rechnen. Aber er ist erleichtert und hat vor allem Mileid (compassione) mit Eva, welche<br />
3
nun auch von ihrem Z. im Stich gelassen ist (piantare in asso). Er will jetzt den Fisch<br />
fangen. Ein Treffen mit dem T. ergibt jedoch nichts. Im Gegenteil: Wer ist der Fisch? Der<br />
Lehrer selbst, behauptet der T.<br />
Der CLUB greift ein (entrare in azione)<br />
31. Am nächsten Tag ist Geburtstag des Oberplebejers. Der Lehrer macht sich seine<br />
Gedanken hierzu.<br />
32. Da erscheint ein Schüler (B.): Er hat Vertrauen zum Lehrer und Gründe für den<br />
denselben Verdacht: Der T. - Es gibt das einen Klub, der alles Verbotene liest, nicht um<br />
sich darüber lustig zu machen wie der T., sondern um es ernst zu nehmen.<br />
33. Der Klub will sich für >Wahrheit und Gerechtigkeit< einsetzen und wird den T.<br />
ständig beobachten. Der Lehrer erfährt seinen wirklichen Spitznamen (soprannome): Der<br />
Neger.<br />
34. Die Eltern schreiben einen entsetzten (indignato) Brief: Warum hat er denn nicht an<br />
sie gedacht, als er die Zeugenaussage (testimonianza) machte? Wovon sollen sie denn<br />
jetzt leben?<br />
35. Der Klub berichtet täglich: Nichts Besonderes.<br />
36. Der Pfarrer aus dem Dorf besucht ihn und bietet ihm eine Stelle als Lehrer bei den<br />
Negern an.<br />
37. Besuch des Lehrers bei der Mutter des T. Große Villa, viel Geld, aber keine Zeit: Die<br />
Mutter läßt sich entschuldigen, der Vater leitet gerade seinen Konzern (gruppo<br />
industriale) und der Sohn wird langsam unruhig.<br />
38. Der Klub weiß mehr: Der T. hat eine Dame besucht. Der Lehrer sucht diese Dame auf<br />
und erfährt, dass noch jemand diesen Fisch fangen will. Wer?<br />
39. Julius Cäsar! Er holt den Lehrer ab und sie gehen in ein Animierlokal (locale a luci<br />
rosse).<br />
40. Aber der Fisch ist nicht ins Netz (rete) gegangen, er hat nicht angebissen<br />
(abboccare), obwohl Cäsar und die Damen einen sehr ausgeklügelten Plan entwickelt<br />
hatten. Er war nicht erschienen.<br />
41. In der Nacht erinnert sich der Lehrer noch einmal an den N. Er führt ein Gespräch<br />
mit ihm, das ihn nachdenklich (meditativo) stimmt.<br />
42. Da erscheint die Polizei, holt ihn ab und nimmt ihn in die Villa des T. Dieser hat sich<br />
aufgehängt (impiccare) und einen Zettel (biglietto)hinterlassen: Der Lehrer trieb mich in<br />
den Tod.<br />
43. Da erzählt der Lehrer alles, was ihm durch den Kopf geht, die Mutter des T.<br />
bekommt einen hysterischen Anfall und verliert den Rest des Zettels: Ein Geständnis<br />
(confessione)! ->"Gott ist die Wahrheit".<br />
44. Alle Verfahren (processo, procedimento) werden eingestellt (sospendere) und der<br />
Lehrer fährt nach Afrika - zu den Negern.<br />
Tafelanschrieb 3: WO und in welcher Gestalt(forma) taucht <strong>GOTT</strong><br />
auf(comparire)?<br />
Kap.1: Eltern: Gott, der Allmächtige gebe Dir Gesundheit und<br />
Zufriedenheit<br />
Kap 13: Pfarrer: Gott ist das Schrecklichste auf der Welt ... er<br />
straft!<br />
4
Lehrer: Ich glaube nicht an Gott!<br />
Kap 18: Ja, Gott ist schrecklich, aber ich will ihm einen Strich<br />
durch die Rechnung machen.(mandare a monte i piani di qlcuno)<br />
Mit meinem freien Willen.<br />
Kap 20: ... aber die Rechnung war bereits längst bezahlt.<br />
Kap 25: Alte: "Nicht nur die Jugend, auch die Eltern kümmern<br />
sich(interessarsi) nicht mehr um<br />
Gott. Sie tun, als wäre er gar nicht da." (95)<br />
Stimme: "Tu mir den Gefallen und kränke mich nicht<br />
wieder."(99)<br />
Kap 27:Frau Bäckermeister: "Fürchten sie sich vor Gott"...<br />
"Nein, ich fürchte mich nicht mehr vor Gott" (101)<br />
Kap 34: Brief an die Eltern, "Gott wird schon helfen."<br />
Kap 36: "Heute glaube ich an Gott, aber..." Die Weißen bringen den<br />
Negern &<br />
quot;Gott als schmutziges Geschäft" (126)<br />
Kap 43: Einst dachte ich, er hätte tückische, stechende Augen -<br />
Nein!<br />
Denn Gott ist die Wahrheit. (156)<br />
Fazit: Es gibt<br />
die zur<br />
<strong>GOTT</strong> und <strong>GOTT</strong><br />
als Lippenbekenntnis als innere Stimme,<br />
als Floskel Wahreit mahnt<br />
|| ||<br />
Gott der Kleinbürger Gott der Außenseiter<br />
| |<br />
\ /<br />
\ /<br />
\/<br />
Der Lehrer hat >Gott< erfahren,<br />
die innere Stimme, das Gewissen,<br />
das Sittengesetz im Menschen -<br />
und wird dadurch zum Außenseiter, zum NEGER,<br />
ausgestoßen aus der Welt der Kleinbürger!<br />
Diese bleiben unter sich und treiben ihrem<br />
Untergang zu!<br />
||<br />
\/<br />
Eine Jugend ohne Gott ist eine Generation<br />
ohne Wahrheit, Gerechtigkeitsempfinden<br />
ohne Mut zum Außenseitertum<br />
TA 4: DIE WANDLUNG DES LEHRERS<br />
Am Anfang PROZESS Am Ende<br />
--------- -------<br />
ANPASSER (Opportunist) KäMPFER, RäCHER<br />
will seine berufl. Existenz vertritt überzeugungen<br />
nicht gefährden und Werte<br />
5
er beobachtet er handelt<br />
Umgeben von anderen Anpassern hat Freunde und<br />
Gleich-<br />
ohne Freunde (Direktor) gesinnte<br />
(Klub/Cäsar)<br />
Pfarrer<br />
Haltung: Skeptiker und Atheist "Gläubiger"<br />
Werte: materielle Sicherheit, Ruhe, Gerechtigkeit,<br />
Wahrheit,<br />
Pensionsberechtigung<br />
Verantwortungsbereitschaft<br />
(Schuld und Strafe)<br />
| | | |<br />
\ / \ /<br />
Der Kleinbürger- und Spießer- AUßENSEITER ("Neger")<br />
welt zugehörig, unzufrieden ausgeschlossen<br />
(glücklich?)<br />
Inhalt<br />
Die Hauptperson dieses Romans ist ein 34-jähriger Gymnasiallehrer, der an einem Knaben-<br />
Gymnasium in Wien zur Zeit des Nationalsozialismus Geschichte und Geographie unterrichtet. Als<br />
passiver Regimegegner hat er große Schwierigkeiten, sich mit dem Zeitgeist zu identifizieren. Sein<br />
Beruf macht ihm wenig Spaß, solange er gezwungen ist, seinen Schülern unwahre und moralisch<br />
wertlose propagandistische Vorstellungen zu vermitteln.<br />
Als er sich allen Vorschriften(disposizione) widersetzt und sich gegen die Diskriminierung von<br />
Farbigen ("Neger") ausspricht, muss er sich in einem Gespräch dem empörten (indignato) Vater des<br />
Schülers N, einem überzeugten Nationalsozialisten, stellen. Schließlich ist die ganze Klasse empört<br />
über die Äußerung "Auch die Neger sind doch Menschen" und verlangt, von einem anderen Lehrer<br />
unterrichtet zu werden. Der Schulleiter steht zwar zum Lehrer, bittet ihn aber, seine Pension nicht<br />
durch weitere Äußerungen zu gefährden.<br />
Bald darauf nehmen Lehrer und Schüler in den mittlerweile von den Behörden aufgehobenen<br />
Osterferien an einem "Zeltlager" teil, das sie durch eine vormilitärische Ausbildung auf einen<br />
bevorstehenden Krieg vorbereiten soll.<br />
Im Verlauf des Lagergeschehens muss der Lehrer sich opportunistische<br />
Verhaltensweisen(comportamento) eingestehen, die er vorher strikt ablehnte(rifiutare<br />
categoricamente). Als nämlich im Lager ein Fotoapparat gestohlen wird und der Schüler Z die<br />
Diebin Eva deckt, die mit ihrer Bande in einer Höhle im Wald lebt, liest der Lehrer das Tagebuch<br />
von Z und missachtet somit dessen Privatsphäre. Der Lehrer gibt sein<br />
Vergehen(trasgressione)allerdings noch nicht zu. Kurz darauf wird der Schüler N erschlagen im<br />
Wald aufgefunden, nachdem er verdächtigt worden war, das Tagebuch des Z gelesen zu haben.<br />
Sofort fällt der Verdacht auf Z, der auch geständig(confesso) ist.<br />
Es kommt zur Gerichtsverhandlung(udienza) gegen Z, in deren Verlauf sich herausstellt, dass Z<br />
sich nur schuldig bekennt, um Eva zu decken, in die er sich heftig verliebt hat. Diese wiederum<br />
6
leugnet(negare) die Tat und sagt - angeregt durch das Geständnis(confessione)des Lehrers - aus, sie<br />
habe einen fischäugigen Jungen am Tatort gesehen. Der Verdacht des Lehrers fällt gleich auf den<br />
Schüler T, aber alle anderen Beteiligten glauben Eva nicht und halten sie für die Mörderin.<br />
Zusammen mit seinem alten Kollegen Julius Caesar und einer Gruppe von Schülern, die passiven<br />
Widerstand gegen das Regime leistet, steht der Lehrer schließlich kurz davor, den Schüler T zu<br />
überführen(provare la colpevolezza). Doch dieser kommt ihnen zuvor und erhängt sich, hinterlässt<br />
aber ein Bekennerschreiben, in dem er den Mord an N gesteht.<br />
Interpretation<br />
Der Titel des Werkes "Jugend ohne Gott" drückt die Charakter-, Gedanken- und Lieblosigkeit der<br />
Jugend aus. Ihr gleichgültiges(indifferente) Verhalten wird durch die Namensgebung verstärkt: Die<br />
Schüler werden nur mit Buchstaben benannt (z.B. T oder N), sie sind also nur "Nummern" ohne<br />
eigene Individualität. Diese Anonymisierung zeigt aber auch, dass hier nicht einige wenige<br />
Einzelpersonen, sondern die Masse der Mitläufer(gregario, fiancheggiatore) und Opportunisten<br />
kritisiert werden soll. Gegen Ende des Romans stellt Horvath eine Gleichung auf, die dem Titel<br />
einen echten Sinn gibt - als nämlich der Ich-Erzähler zur Erkenntnis kommt: "Gott ist die<br />
Wahrheit." Diese Wahrheit ist der Jugend abhanden(sparire) gekommen.<br />
Der Roman "Jugend ohne Gott" zählt zur Dichtungsgattung (genere di poesia) der Epik. Er<br />
schildert(descrivere)die Ereignisse in chronologischer Reihenfolge aus der Sicht (punto di vista) des<br />
Lehrers, der hier als Ich-Erzähler auftritt, und ist in 44 kurze Kapitel gegliedert (suddividere),<br />
deren Überschriften oft erst nach dem Lesen mit dem Kapitelinhalt in Zusammenhang gebracht und<br />
entschlüsselt werden können. Die Handlung (erzählte Zeit) erstreckt sich über ca. sieben Monate<br />
(Frühjahr bis Herbst) und spielt sich größtenteils in einem geschlossenen Milieu (ambiente) ab: die<br />
meisten Schüler sowie der Lehrer stammen aus der besser verdienenden Mittelschicht (ceto medio).<br />
Dieser Roman ist in einer stilisierten, bewusst einfachen Sprache geschrieben, an der die kurzen<br />
Sätze charakteristisch sind. Er enthält eine große Anzahl (quantità) innerer Monologe.<br />
Die Figuren werden indirekt charakterisiert - man erfährt erst nach und nach mehr über sie. Die<br />
Schüler/-innen und deren Eltern bilden in diesem Roman eine feste Gruppe. Ihr stehen der Lehrer,<br />
dessen ehemaliger Kollege Julius Cäsar, ein Pfarrer und eine kleine Schülergruppe gegenüber, die<br />
sich jedoch erst gegen Ende des Romans auf die Seite des Lehrers schlägt.<br />
Der Lehrer, sein ehemaliger Kollege und die aus einer Besserungsanstalt entflohene Eva sind in<br />
gewisser Weise Außenseiter, da sie sich der Gesellschaft nicht nur abwenden, sondern auch gegen<br />
sie rebellieren. Sie verstehen es zwar, sich unterzuordnen, setzen sich aber auch für Wahrheit und<br />
Gerechtigkeit ein. Der Lehrer entwickelt sich im Laufe des Romans von einem skeptischen, aber<br />
auf den eigenen Vorteil bedachten Beobachter zum aktiven Kämpfer für seine Überzeugungen<br />
(convinzioni) und Werte (valori), für eine bessere Welt.<br />
"Das Zeitalter der Fische"<br />
Die Bezeichnung "Das Zeitalter der Fische" ist eine treffende Formulierung des ehemaligen<br />
Altphilologen Julius Caesar für die Ära des nationalsozialistischen Regimes. Die Kinder werden zu<br />
teilnahmslosen (apatico) Beobachtern erzogen (educare), die ohne eigenständiges Denken<br />
propagandistische Formulierungen aus dem Radio übernehmen (assumere). Emotionslos und kalt<br />
verfolgen sie genau, was um sie herum geschieht.<br />
Der Lehrer<br />
7
Der Lehrer ist zu Beginn des Romans ein Opportunist, der eher auf die Sicherung seiner Pension als<br />
auf das Achten moralischer Werte bedacht ist. Zwar ist er ein Feind (nemico) des Regimes, ist<br />
jedoch nicht in der Lage, klar Stellung (posizione) zu beziehen. Als Lehrer ist er dazu gezwungen,<br />
seinen Schülern das ihm Vorgeschriebene (preordinato) beizubringen. Passiven Widerstand<br />
leistend, schwimmt er jedoch im Strom (corrente) des Nationalsozialismus mit, um sich seine<br />
Pension zu sichern (assicurarsi).<br />
Im Laufe (nel corso) des Geschehens (avvenimento) entfernt (allontanarsi) er sich von seiner Rolle<br />
als passiver Zuschauer immer mehr. Er findet seinen Glauben (credo) an Gott und distanziert sich<br />
schließlich völlig von der Masse der gleichgeschalteten Nationalsozialisten, als er vor Gericht die<br />
Wahrheit sagt und zugibt, das Kästchen des Z erbrochen und damit unheilvolle (funesto) Ereignisse<br />
(avvenimento) in Gang gebracht zu haben. Mit dieser Aussage tritt er für das Recht ein und<br />
verhindert (impedire), dass weiteres Unrecht geschieht.<br />
Als Folge seines Vorgehens (comportamento) wird er zwar vom Dienst suspendiert und damit zum<br />
Außenseiter in einer Kleinbürger- und Spießergesellschaft (<strong>piccola</strong> <strong>borghesia</strong>), findet aber seine<br />
eigene Identität und Wahrheit.<br />
Die Bedeutung des Glaubens<br />
Wie schon im Titel erkennbar, spielt Gott eine wichtige Rolle (ruolo) in diesem Roman. Die Jugend<br />
wird als gottlos bezeichnet, weil sie ohne Gerechtigkeitsempfinden und Mut zur Wahrheit<br />
aufwächst. Die vorgegebenen Moral- und Wertevorstellungen sind nur hohle (vuoto) Phrasen eines<br />
auf das eigene Wohl bedachten Kleinbürgertums.<br />
Auch der Lehrer hat im ersten Weltkrieg - trotz streng gläubiger (credente) Eltern - seinen Glauben<br />
an Gott verloren. Erst durch Gespräche mit einem Pfarrer, den er im Zeltlager trifft, findet er wieder<br />
zu seinem Glauben an Gott, der für ihn Gerechtigkeit (giustizia) und Wahrheit symbolisiert. Durch<br />
ihn erlangt (ottenere) er die Stärke(forza), im Prozess die Wahrheit zu sagen und damit seinem<br />
Gewissen zu folgen. Der Mörder konnte identifiziert werden, und die Unschuldigen sind durch des<br />
Lehrers Aussage (dichiarazione) freigesprochen worden.<br />
Zeitliche Einordnung<br />
"Jugend ohne Gott" kritisiert die Zustände nach der Machtergreifung(presa di potere) Hitlers, des<br />
'Oberplebejers', wie Horváth ihn im Roman nennt. Da ist auf der einen Seite der Lehrer, ein<br />
Opportunist, der aus Angst davor, seinen Lebensunterhalt zu verlieren, nicht für seine moralischen<br />
Werte eintritt; auf der anderen Seite stehen die Kinder, die, ebenso wie ihre Eltern, die NS-<br />
Propaganda verinnerlichen(interiorizzare), das eigenständige Denken aufgeben und sich von der<br />
Diktatur beherrschen(dominare) lassen.<br />
Es wird deutlich, dass die schulische Erziehung nur noch auf den bevorstehenden Krieg ausgerichtet<br />
war, nicht auf das Entwickeln(sviluppo) selbständigen(autonomo) Denkens oder moralischer Werte.<br />
Rezeption<br />
Der Roman erscheint 1937 in Amsterdam, wird gleich ein großer Erfolg (successo) und in mehrere<br />
Sprachen übersetzt. Auf Antrag der Gestapo wird er 1938 in die "Liste des schädlichen (pericoloso)<br />
und unerwünschten (indesiderato) Schrifttums" aufgenommen.<br />
8
Jugend ohne Gott - Fragen (Ödön von Horvath)<br />
Welche Erziehungsaufgabe(compito educativo) hat die Schule im Faschismus zu erfüllen?<br />
Wie reagieren der Direktor und der Lehrer darauf?<br />
Im Faschismus hat die Schule die Aufgabe, die Jugend moralisch zum Krieg zu erziehen und alles<br />
von ihr fernzuhalten(tener lontano), was in irgendeiner Weise(in qualsiasi modo) die zukünftigen<br />
militärischen Fähigkeiten(capacità) beeinträchtigen(nuocere) könnte. Die Lehrer müssen sich an<br />
strenge pädagogische Regeln halten(tenersi a), um die Jugend nicht zu kritischem Denken<br />
anzuregen(stimolare). Blinder(cieco) Gehorsam(obbedienza) und Ausführen von Befehlen ist der<br />
Jugend beizubringen. Durch Sport sollen kerngesunde Körper herangezüchtet werden. In den<br />
Zeltlagern wird versucht, den Individualismus der Jugend abzubauen(distruggere) und sie zu<br />
künftigen "Kampfmaschinen" auszubilden. Deutlich wird dies in der Aussage des Lehrers: "Sie<br />
wollen Maschinen sein, Schrauben(bullone, vite), Räder, Kolben(stantuffo)Riemen. Doch noch<br />
lieber wären sie Munition, Bomben, Granaten. Wie gerne würden sie krepieren auf irgendeinem<br />
Feld. Der Name auf einem Kriegsdenkmal(monumento di guerra) ist der Traum ihrer Pubertät."<br />
Der Lehrer distanziert sich von dieser Gesellschaft, ist sich aber im Klaren, dass er<br />
mittendrin(all’interno) lebt und nichts verändern(cambiare) kann. Er muss sich dauernd<br />
zurückhalten und darf seine Meinung(opinione) nicht aussprechen(esternare). Der Direktor dachte<br />
früher ähnlich, doch mit der Zeit hat ihn die nationalsozialistische Bewegung<br />
gezähmt(addomesticare). Er sagt zum Lehrer, dass er sich dem Zeitgeist, der Ideologie, widersetzen<br />
könnte, jedoch mit der Konsequenz, dass er sofort eingesperrt(rinchiudere) würde. Er möchte die<br />
Altersgrenze erreichen(raggiungere), um die volle Pension beziehen zu können.<br />
Der Lehrer findet ihn deshalb feige(vile) und charakterlos(senza carattere).<br />
Wie kann der Lehrer charakterisiert werden? Warum bekommt er Schwierigkeiten?<br />
Für welche Werte tritt er ein? Wodurch wird er schuldig? Welche religiöse<br />
Einstellung(atteggiamento)hat er?<br />
Der Lehrer ist alleinstehend und 34 Jahre alt. Er ist in gewisser Weise ein Außenseiter, da er sich<br />
dieser aus Vorurteilen(pregiuduzio) bestehenden Gesellschaft(società) mit seinem Denken nicht<br />
anschließt. Er vertritt(rappresentare) jedoch seine Einstellung(mentalità) nicht in der<br />
Öffentlichkeit(in pubblico) und ordnet sich unter, da er weiß, dass dies Folgen für ihn haben kann.<br />
Als der Lehrer die korrigierten Schulaufsätze zum Thema "Warum müssen wir Kolonien haben?"<br />
an die Schüler zurückgibt(rispondere), bekommt er durch seine Aussage, auch ein Neger sei ein<br />
Mensch, mit den Eltern des Schülers N Schwierigkeiten. Weiters wird dem Lehrer ein von allen<br />
Schülern unterzeichneter Brief überreicht, der die Forderung(richiesta) nach einem neuen Lehrer<br />
beinhaltet(comprender).<br />
Der Lehrer tritt für Toleranz, Gerechtigkeit, Gleichberechtigung und Fairness(lealtà) ein.<br />
Dadurch, dass der Lehrer heimlich und gewaltsam das abgesperrte Kästchen des Schülers Z öffnet,<br />
sein Tagebuch liest und vorerst(dapprima) aus Feigheit (viltà)seine Tat verschweigt(tacere), macht<br />
er sich am Tod des Schülers N mitschuldig.<br />
9
Der Lehrer glaubt immer an Gott, auch in der Zeit seiner "Abwendung(allontanamento) von Gott".<br />
Er macht aber einen Wandel(cambiamento) durch und ändert seine Vorstellung von Gott und<br />
seinem Gottesbegriff.<br />
Wie wird die Jugend dieser Zeit charakterisiert? Warum haben die Schüler keine<br />
Eigennamen?<br />
Die Jugend wird als willensschwach, charakter- und gedankenlos sowie ohne Nächstenliebe(amore<br />
per il prossimo) charakterisiert. Auch das selbständige(autonomo) Denken fehlt. Außerdem kann<br />
die Jugend mit dem Begriff "Liebe" nichts anfangen, denn sie bekam ja nie Liebe und kann deshalb<br />
auch nicht wissen, was Liebe wirklich bedeutet.<br />
Man kann aber der Jugend keine Vorwürfe(rimprovero) machen, dass sie so ist, denn zu dieser Zeit<br />
ist es ja verboten, der Jugend etwas beizubringen(insegnare), das gegen die Ideologie des<br />
Nationalsozialismus verstößt.<br />
Die Schüler wurden im Roman nur mit Buchstaben benannt. Ich glaube, dadurch soll verstärkt zum<br />
Ausdruck kommen, dass die Schüler keine eigene Individualität besitzen.<br />
Im Zeltlager wird die Jugend "spielerisch" mit Sport, Fahnenappellen und Geländemärschen auf<br />
Gehorsam und Abhärtung hingedrillt(addestrare). Kälte, Härte, Gefühllosigkeit, Stärke und<br />
Gottlosigkeit sind die Werte der Jugend.<br />
Was bedeutet die Formulierung "Zeitalter der Fische"?<br />
Ein Fisch ist kalt, liegt starr und (immobile)m Wasser und beobachtet alles ruhig. "Zeitalter der<br />
Fische" könnte bedeuten, dass sich der Großteil der Bevölkerung starr und regungslos gegenüber<br />
dem Regime verhält, aus Angst vor den Folgen(conseguenza) keinen Widerstand(opposizione)<br />
leistet und die Machenschaften und Manipulationen hinnimmt.<br />
Warum ermordet T den Schüler N? Was bedeuten die Fischaugen von T?<br />
T ist sehr wissbegierig(amante del sapere) und neugierig(curioso). Er beobachtet alles sehr genau.<br />
In einem Gespräch gesteht T dem B, dass er einmal einen Sterbenden und eine Geburt sehen will.<br />
Deshalb erschlägt T den Schüler N mit einem Stein. Ich denke ein weiterer Grund seines Tötens<br />
liegt aber auch in der fehlenden Zuneigung(affetto) seiner Eltern ihm gegenüber.<br />
Die Fischaugen spiegeln die Kälte, Gefühllosigkeit und Leere in seinem Inneren wider.<br />
Warum wird Eva Anführerin und wie verhält sie sich beim Prozess?<br />
Da Eva das älteste der Kinder ist, wird sie zur Anführerin(capo) der Bande.<br />
Zuerst nimmt der Schüler Z die Schuld des Mordes auf sich. Weil er Eva liebt, will er sie schützen,<br />
denn er glaubt, sie habe die Tat begangen. Erst als der Lehrer gesteht, dass er das Kästchen geöffnet<br />
hat, fällt der Mordverdacht auf Eva. Eva entlastet Z, indem sie von einem dritten Anwesenden,<br />
einem fremden Buben mit Fischaugen, in der Mordnacht berichtet. Weiters bekennt sie öffentlich, Z<br />
nie geliebt zu haben. Z ist dadurch sehr verletzt und wendet sich von ihr ab. Evas<br />
Gerichtsverhandlung wird in drei Monaten stattfinden.<br />
Welche Schüler lehnen sich gegen den faschistischen Zeitgeist auf(ribellarsi)?<br />
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Schüler Z und Schüler B (= Robert). Sie gründen einen Klub und lesen zu Hause bei B verbotene<br />
Bücher und Zeitschriften. Später treten dem Klub noch ein Bäckerlehrling und ein Laufbursch bei.<br />
Der Klub unterstützt den Lehrer bei der Aufklärung des Mordes. Die Kinder beschatten(pedinare) T<br />
Tag und Nacht und berichten dem Lehrer schriftlich darüber.<br />
Welche Rolle spielt Gott, die Religion in diesem Roman?<br />
Gott wird in diesem Roman sehr oft genannt. Der Lehrer ist sich oft selbst nicht im Klaren, ob er an<br />
Gott glaubt oder nicht. In manchen Situationen glaubt er, Gott plötzlich vor sich zu sehen (z.B.<br />
erscheint ihm Gott als kleiner Bube im Lager, der die Wahrheit kennt).<br />
Der Lehrer glaubt an Gott, aber er mag ihn nicht, weil er das ganze Elend zulässt.<br />
In den Gesprächen mit dem Lehrer redet der Pfarrer von einem "strafenden" Gott, den der Lehrer<br />
aber ungerecht und nicht gut findet. Der Lehrer will nicht an Gott glauben und möchte Gott<br />
"einen Strich durch die Rechnung" machen.<br />
Schließlich findet der Lehrer zu seinem Gott, als er beim Prozess die Wahrheit<br />
gesteht. Er hat keine Furcht mehr vor Gott. Der Lehrer sieht in den Augen Evas<br />
Gott und er wird an seine eigene Kindheit erinnert.<br />
Wer ist "Julius Cäsar", wie verhält er sich dem Regime gegenüber?<br />
Julius Cäsar ist ein ehemaliger Lehrer eines Mädchengymnasiums, der eine<br />
Weile im Gefängnis gewesen war, weil er sich mit einer minderjährigen<br />
Schülerin eingelassen hat. Er ist ca. 60 Jahre alt und um sich seinen<br />
Lebensunterhalt zu finanzieren, zieht er von Haus zu Haus und verkauft<br />
Scherzartikel. In einer Bar begegnen sich der Lehrer und Julius Cäsar, die sich<br />
schon von früher her kennen. Der Lehrer erzählt Julius Cäsar vom Mordfall.<br />
Julius Cäsar will mit Hilfe einer Prostituierten den Schüler T in eine Falle locken<br />
und so dem Lehrer bei der Aufklärung des Mordes helfen.<br />
Julius Cäsar ist dem Regime gegenüber kritisch eingestellt, versucht, seinen<br />
eigenen Vorteil daraus zu ziehen und betreibt seine Machenschaften heimlich im<br />
"Prostituierten-Milieu".<br />
Wie können Sprache und Form des Romans beschrieben werden?<br />
Der Roman "Jugend ohne Gott" gehört zur Dichtungsgattung der Epik. Er ist in<br />
Prosa geschrieben, in viele kurze Kapitel gegliedert und erzählt in der ICH-Form<br />
aus der Perspektive des Lehrers. Die Erzählzeit erstreckt sich ca. auf ein Jahr<br />
und der Roman ist chronologisch gegliedert. Zeitlich eingeordnet werden kann<br />
der Roman in die Zwischenkriegszeit. Ein beträchtlicher Teil spielt in einem<br />
Jugendlager. Das Werk ist in der Umgangssprache geschrieben, hat einen<br />
einfachen Satzbau und enthält sehr viele innere Monologe. Weiters werden<br />
auch viele Metaphern verwendet, z.B. "die Lüge tanzt mit der Gerechtigkeit –<br />
nur die Vernunft tanzt nicht mit".<br />
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