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Auszüge - Bachmann Verlag

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emerken wir schließlich noch, daß es auch im Mittelalter berufe<br />

gab, die einen steten wechsel zwischen land und stadt mit sich<br />

brachten. nicht nur relativ spezialisierte Gruppen wie etwa die der städtischen<br />

boten oder jene bauhandwerker, die bald an einer stadtkirche,<br />

bald an einem Kloster, dann wieder an einer abgelegenen burg zu tun<br />

hatten, wären hier zu nennen. Die bergleute gehörten vielfach hierzu,<br />

lagen doch ihre stollen oft weit von dem Ort entfernt, an dem sie ihr<br />

Familie hatten. aus kleinen siedlungen nahe der abbaugebiete entwikkelten<br />

sich bisweilen v. a. im spätmittelalter bedeutende städte wie etwa<br />

Kuttenberg oder annaberg.<br />

einstellungen zur arbeit<br />

wie wurde die körperliche arbeit gewertet? aus der bäuerlichen<br />

bevölkerung selbst gibt es wohl nur sehr selten aussagen dazu.<br />

Ungewöhnlich selbstbewußt klingt, was ein französischer landmann<br />

des frühen 14. Jahrhunderts erklärt haben soll: er fürchte sich nicht vor<br />

dem Kirchenbann, da ihn seine arbeit erlösen werde! 27 Dagegen ist von<br />

handwerkern freilich erst des späten Mittelalters einiges erhalten, was<br />

uns über die einschätzung ihrer arbeit durch die werktätigen selbst<br />

Kunde gibt. wie zu erwarten, sahen sie in ihr durchaus etwas Positives,<br />

und das auch im religiösen sinn. Der erste deutsche handwerker, von<br />

dem Gedichte bekannt sind, ist hans rosenplüt (ca. 1400-1460). er<br />

lebte in nürnberg zunächst als Panzerhemdenmacher, dann als Messinggießer<br />

und war als büchsenmeister für die artillerie der militärisch<br />

nicht unbedeutenden reichsstadt zuständig. er wußte also, wovon er<br />

in seinem reimspruch Von den Müßiggängern und Arbeitern über einen<br />

der erstgenannten schrieb:<br />

„sein brot wird ihm niemals sauer:<br />

Der handwerksmann und auch der bauer,<br />

die zwei müssen ihn stets ernähren.<br />

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