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J o h a n n L a f e r S o r t i m e n t 2 0 1 3 - Weber - Der Grill. Das ...

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Holger Feist denkt nach. Er erinnert sich<br />

an einen Tag im japanischen Hokaido-<br />

Gebirge vor acht Jahren. „Es war ein<br />

bewölkter Tag. Ich fuhr einen Backside<br />

Turn. Es gab einen Snow Spray von<br />

zwanzig Metern. Als ich unter einem<br />

Birkenbaum hindurchfuhr, kam genau<br />

in dem Moment die Sonne heraus und<br />

schien durch den Snow Spray hindurch.<br />

<strong>Das</strong> war eine perfekte Powderline.<br />

Einfach perfekt.“<br />

Es gehe nicht darum, eine besonders<br />

extreme oder spektakuläre Kurve zu<br />

fahren, sagt Feist. „Es muss nicht steil<br />

sein oder besonders gefährlich. Es geht<br />

mehr um das vollkommene Erlebnis, um<br />

den Flow, wenn einfach alles passt. Die<br />

Landschaft, die Schneekonsistenz, das<br />

Gefühl.“<br />

snowboarDen in<br />

alaska UnD<br />

MoUntainbiking in<br />

<strong>Der</strong> türkei<br />

Neuerdings verbringt Holger Feist viel<br />

Zeit in seinem Münchner Büro, um seine<br />

54 | 55<br />

Rucksäcke und Taschen zu entwickeln<br />

und zu vermarkten. Doch die Suche<br />

nach der perfekten „Snowboard-Line“<br />

oder dem perfekten „Mountainbike-Trail“<br />

geht immer weiter. „Ich bin nicht mehr<br />

ganz so unruhig wie früher. Aber ich<br />

versuche, so häufig wie möglich unter-<br />

wegs zu sein. In diesem Jahr war ich<br />

zum Snowboarden in Alaska und zum<br />

Mountainbiking in der Türkei. Wir testen<br />

unser Material immer wieder selbst.<br />

Es ist ja so: Beim Reisen fallen dir Sachen auf, die<br />

du sonst nicht siehst.“<br />

Auch Johannes Leitz ist dank seines preisgekrönten<br />

Rieslings vom Kaisersteinfels ständig in der Welt<br />

unterwegs. <strong>Der</strong> Jahrgang 2005 war in Norwegen<br />

innerhalb von 58 Sekunden ausverkauft. In Amerika<br />

wird der deutsche Winzer fast wie ein Popstar<br />

empfangen. Leitz trifft Restaurantbesitzer und<br />

Sommeliers in New York, Hongkong, London oder<br />

Oslo. Dennoch wirkt er genauso geerdet wie die<br />

polnischen Saisonarbeiter, ohne deren Hilfe auf<br />

dem Weinberg „gar nix gehen würd“, wie er sagt.<br />

Doch seine Liebe zum Wein musste erst wachsen.<br />

„Am Anfang war es eine Hassliebe“, sagt der Top-<br />

Winzer. Als Kind musste er mit seiner Mutter in die<br />

Weinberge, während die anderen Kinder Fußball<br />

spielen durften. <strong>Der</strong> Vater war bereits gestorben,<br />

bevor der Junge zwei Jahre alt war. Die Mutter<br />

finanzierte mit ihrem Blumenladen den Erhalt des<br />

Weinbergs – für die Zukunft ihres Sohnes.<br />

Als Johannes Leitz dann Anfang der neunziger<br />

Jahre den Feinschmeckerpreis gewann, kam er in<br />

Kontakt mit „lieben Privatkunden“, wie er sie nennt.<br />

„Die haben mir erst beigebracht, was wahrer Genuss<br />

ist, auch beim Essen. Erst danach habe ich die<br />

Liebe zum Wein wirklich entdeckt“, sagt er.<br />

Leider, so Leitz, identifiziere man einen Deutschen<br />

im europäischen Ausland noch nicht mit Weinbau.<br />

Da herrsche eher das Bild des Ingenieurs oder<br />

des Bierbrauers in Lederhose vor. Leitz orientierte<br />

sich in der Ferne und begann schon früh mit dem<br />

Export seiner Riesling-Weine nach Amerika und<br />

Asien. <strong>Das</strong> zahlt sich heute aus. In der internationalen<br />

Gourmet-Szene ist der Riesling vom Kaisersteinfels<br />

heiß begehrt. Für Leitz kein Grund, seinen Wein mit<br />

Bedeutung zu überladen.<br />

„ich sag:<br />

es schMeckt.“<br />

„Ich bin nicht so der philosophische<br />

Winzertyp, der den Geschmack in allen<br />

Facetten beschreiben kann. Ich sag:<br />

Es schmeckt. Aber ich habe erlebt, wie<br />

ein Sommelier blind Weine benannt<br />

hat. Ohne zu wissen, woher die kamen<br />

oder aus welchem Jahr die stammten,<br />

hat der die alle erkannt! <strong>Das</strong> hat mich<br />

beeindruckt.“<br />

Die Kunst des Riechens und Schmeckens<br />

habe viel mit Erinnerung zu<br />

tun, meint Leitz. <strong>Das</strong> sei wie mit der<br />

Musikalität. „<strong>Das</strong> Problem der Menschheit<br />

ist, dass mit der Zeit der Geruchs-<br />

und der Geschmackssinn verloren<br />

gegangen sind. Wenn du nicht sehen<br />

kannst, kriegst du eine Brille, wenn du<br />

nicht hören kannst, ein Hörgerät. Aber<br />

eine Geruchs- oder Geschmackshilfe,<br />

die gibt es nicht.“<br />

Nach der <strong>Grill</strong>pause auf der Lichtung<br />

versucht Leitz noch einmal, den Sandberg<br />

mit dem Land Rover zu bezwingen.<br />

<strong>Der</strong> Fahrtrainer empfiehlt viel Gas. Es<br />

geht los. Motorengebrüll. Leitz gibt mehr<br />

und noch mehr Gas und endlich nimmt<br />

der Geländewagen die Kuppe. Er hat’s<br />

geschafft. „Yeah!“ .

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