Tawerer Schänzjer 4/2009 - SPD Ortsverein Tawern
Tawerer Schänzjer 4/2009 - SPD Ortsverein Tawern
Tawerer Schänzjer 4/2009 - SPD Ortsverein Tawern
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TAWERER SCHÄNZJER<br />
Herausgeber: Sozialdemokratische Partei Deutschlands – <strong>Ortsverein</strong> <strong>Tawern</strong><br />
54456 <strong>Tawern</strong>, im September 2012 — Ausgabe 2/2012 — 16. Jahrgang http://www.spd-tawern.de<br />
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger<br />
in <strong>Tawern</strong> und Fellerich,<br />
das Ende einer 12 Jahre andauernden<br />
Irrfahrt ist eingeläutet.<br />
(red) Eingeläutet steht hier im Sinne von: die CDU-<br />
Fraktion will jetzt das Ende der Golfparkgeschichte<br />
herbeiführen! Warum erst jetzt und so unerwartet?<br />
Was in der Sitzung des Ortsgemeinderates (OGR)<br />
<strong>Tawern</strong> am 21. August 2012 im Saal des Gasthauses<br />
Fischer in Fellerich ablief, darf man als absurdes<br />
Theater bezeichnen. Absurdes Theater deshalb, weil<br />
man beim klassischen Theater Lachen oder auch<br />
Weinen kann. In dieser Fellericher Veranstaltung blieb<br />
einem glatt die Spucke weg.<br />
Hinter dem Tagesordnungspunkt 1 Projekt „Golfpark“<br />
auf dem Fellericher Plateau verbarg sich die<br />
Ankündigung, dass die laut Ortsbürgermeister Weirich<br />
für das künftige Wohlergehen <strong>Tawern</strong>s angeblich notwendige<br />
Wohnbebauung auf dem Fellericher Plateau<br />
nun doch nicht zur Ausführung kommt.<br />
Die Aussage, dass die <strong>SPD</strong> Schuld am Scheitern sei,<br />
wagte offiziell niemand. Das meinten aber dann einige<br />
Sitzungszuhörer, die auch für den Tumult sorgten, der<br />
dazu führte, dass der öffentliche Sitzungsteil beendigt<br />
wurde und der Rat nichtöffentlich weiter beriet.<br />
Hatte die CDU-Fraktion den Erkenntnisweg zurück<br />
zum geltenden Recht gefunden? Diese Frage stand<br />
unausgesprochen im Sitzungssaal. Nicht doch!<br />
Das Ende des Golfparktheaters forderte sie wegen<br />
angeblich unbotmäßigem Verhalten des Investors.<br />
Arglistige Endzeitbestimmung vor dem<br />
behördlichen Aus<br />
Das Perfide an dem in zwölf Jahren durch Lug und<br />
Trug gekennzeichneten kommunalpolitischen Sündenfall<br />
ist der Versuch Weirichs, dem zu erwartenden behördlichen<br />
Aus zuvor zu kommen. Was kann da willkommener<br />
sein, als den Investoren Fehlverhalten als<br />
Grund für die Beendigung anzulasten. Dass es sich<br />
laut Weirich um äußerst seriöse und renommierte Geschäftsleute<br />
aus Luxemburg handelte, erwähnte er<br />
trotzdem zum wiederholten Male. Natürlich stand auch<br />
hier die CDU-Fraktion wieder in verschworener Einigkeit<br />
hinter ihrem recht unglücklich wirkenden Ortsbürgermeister.<br />
***<br />
Chapeau, Chapeau!<br />
Diesen Ausruf der Respektsbezeugung im Sinne von „Hut ab“, erreichte<br />
nach der Sitzung des Ortsgemeinderates vom 21.08.2012<br />
die <strong>SPD</strong>-Fraktionsvorsitzende Karla Kroon. Das darf als Kompliment<br />
des Absenders an die gesamte Fraktion angesehen werden. Mit<br />
Überzeugung für Recht und Ordnung einzustehen war in Anbetracht<br />
der teilweise persönlichen Anfeindungen nicht immer einfach.<br />
***<br />
Mutige CDU-Entscheidung ?<br />
Angesichts der Tatsache, dass die CDU-Mehrheitsfraktion<br />
in der Sitzung am 29. März 2012 den seit 2007<br />
zum wiederholten Mal eingebrachten <strong>SPD</strong>-Antrag auf<br />
sofortige Beendigung des rechtswidrigen Bebauungsplanes<br />
auf dem Fellericher Plateau scheitern ließ, wirkt<br />
die jetzige Ausstiegsbekundung der CDU-Protagonisten<br />
wie Hohn. Selbst wenn schon im März 2012 vereinzelt<br />
erkennbar und außerhalb der Sitzung Zweifel<br />
an der Rechtmäßigkeit aufkamen, beugten sie sich<br />
dennoch dem Streben Weirichs und seines übereifrigen<br />
Fraktionsvorsitzenden, das Golfparkprojekt auf
<strong>Tawerer</strong> <strong>Schänzjer</strong> - Das <strong>SPD</strong> Forum in <strong>Tawern</strong> Seite: 2<br />
Biegen und Brechen durchzusetzen. Umso dreister<br />
wirkt nun die Erklärung des <strong>Tawern</strong>er Neubürgers<br />
Thomas Müller, der als CDU-Fraktionsvorsitzender<br />
den Ausstieg gar als „Mutige Entscheidung von uns,<br />
jetzt Schluss zu machen!“ verkaufte.<br />
Kakofonie in reinster Form; die Lacher, wie im richtigen<br />
Theater, blieben selbst hierbei aus.<br />
Plötzlich auch Risiken?<br />
Falsche oder keine Beratung? Entgegen den Vorschriften<br />
der rheinland-pfälzischen Gemeindeordnung,<br />
dass ausschließlich der Gemeinderat in gleicher Weise<br />
auch über das Ende des Bebauungsplanes entscheiden<br />
muss, wird, wie der <strong>SPD</strong>-Fraktion erst Monate<br />
später und auf besondere Aufforderung bekannt geworden<br />
ist, ohne formellen Beschluss des Gemeinderates<br />
dem Investor bereits im Mai 2012 (!) folgendes<br />
mitgeteilt:<br />
„Die Mehrheitsfraktion des Gemeindeparlaments<br />
hat sich in einer langen und für die Mitglieder sehr<br />
schwierigen Sitzung in Abwägung der Chancen<br />
und Risiken, die das Projekt mit sich bringt, auf<br />
der Grundlage der vorstehend nur auszugsweise<br />
genannten Umstände entschieden, das Projekt<br />
nicht länger zu vertreten.“<br />
Kompetenzüberschreitung<br />
Die CDU-Fraktion hatte also außerhalb des Gemeinderates<br />
über das Wohl und Wehe der Gemeinde <strong>Tawern</strong><br />
entschieden und lässt auf Anweisung des<br />
Ortsbürgermeisters dies durch den Anwalt Dr. Laubenstein<br />
den Investor wissen. Das ist nicht nur absurd;<br />
hier hat Josef Weirich eindeutig seine Kompetenzen<br />
überschritten!<br />
Die im Schreiben an den Investor hier angedeuteten<br />
„auszugsweise genannten Umstände“ resultieren sich<br />
aus dem Vortrag von Rechtsanwalt Dr. Laubenstein<br />
und dessen Zwischendialoge mit Weirich.<br />
Der auch nur einigermaßen gebildete Kommunalpolitiker<br />
fasst sich an den Kopf und fragt sich, in welcher<br />
Veranstaltung er hier als gewähltes Ratsmitglied mitspielen<br />
darf.<br />
Kommunalaufsicht? Fehlanzeige!<br />
Angesichts der durchgehend politisch christdemokratisch<br />
strukturierten hiesigen Kommunalbehörden und<br />
den Erfahrungen aus früheren Beschwerden könnte<br />
man auf den Gedanken kommen, dass es kaum Sinn<br />
macht, die Kommunalaufsicht mit der Sache zu befassen.<br />
Diese hätte in Kenntnis der Sachlage eigentlich<br />
schon viel früher von sich aus kommunalaufsichtlich<br />
eingreifen müssen. Sie ist unseres Erachtens trotzdem<br />
nicht von ihrer Verantwortung entbunden und müsste<br />
auch jetzt noch ordnend eingreifen.<br />
Denn mittlerweile weiß man auch dort, dass ein Flächennutzungsplan,<br />
der auf Grundlage eines raumordnerischen<br />
Entscheids für ein privilegiertes touristisches<br />
Großprojekt genehmigt ist, nicht unter der Hand auch<br />
für ein Wohnungsbauprojekt im Außenbereich gelten<br />
kann. Das hätten sie alle wissen müssen; sowohl die<br />
Verbandsgemeindeverwaltung als auch die Kreisverwaltung.<br />
Kostspielige Rechtsberatung<br />
Kommentar von Karla Kroon<br />
Die Einsicht der CDU-Fraktion, in der Gemeinderatssitzung<br />
am 21. August 2012 erstmals öffentlich geäußert, das Projekt<br />
Golfpark auf dem Fellericher Plateau nicht weiter zu verfolgen,<br />
hat einen langen und kostspieligen Weg gebraucht.<br />
Bereits am 31. März 2008 stand fest: das Vorhaben ist gescheitert<br />
(Stichtag zur Vorlage der Schaffung von Baurecht<br />
aus dem 2. Projektentwicklungsvertrag).<br />
Nachdem Temmels klar gemacht hatte, aus dem gemeinsamen<br />
Planungsverband auszusteigen, hätte ein guter Anwalt<br />
der Gemeinde aufgrund der Rechtslage empfehlen müssen,<br />
alle Planungen zu beenden und bestenfalls keine neuen zu<br />
beginnen. Aber die Investoren konnten sich sicher sein, dass<br />
der gute alte Bekannte des ehemaligen Verbandsbürgermeisters<br />
Manns, Dr. Laubenstein, seine Arbeit auch in ihrem<br />
Sinne fortsetzen würde. In erheblichem Maße hat die teure<br />
juristische Beratungstätigkeit dazu beigetragen eine Unsumme<br />
an Geld darauf zu verwenden, um eine Seifenblase<br />
zu pflegen.<br />
Die im fortlaufenden Verfahren immer wieder angedrohten<br />
Schadensersatzforderungen durch die Investoren, falls das<br />
Projekt nicht verwirklicht werde, verwirrten zumindest die<br />
CDU-Ratsmitglieder, die sich ehrfurchtsvoll dem anwaltlichen<br />
Rat beugten. Beeindruckend für die CDU-Fraktion schienen<br />
auch die Showeinlagen des Anwaltes der Investoren,<br />
Jeromin. Dass der Rechtsbeistand der Gemeinde, Dr. Laubenstein,<br />
hier versagte, weil er die Luftnummer nicht bzw.<br />
nicht rechtzeitig erkannt hatte oder erkennen wollte, hat die<br />
Gemeinde mehrere hunderttausend Euro gekostet.<br />
Aufgrund mangelnder Rechtsgrundlage wurden die Verhandlungen<br />
und Verträge derart verkompliziert, dass das Scheitern<br />
vorhersehbar war. Bis dahin wurden allein in den Haushalten<br />
von <strong>2009</strong> bis 2012/2013 von der CDU-Ratsmehrheit<br />
370.000,- Euro für die Rechtsberatung bereitgestellt. Mit der<br />
nötigen Einsichtsfähigkeit hätte dies vermieden werden können.<br />
Hinzu kommen weitere erheblichen Kosten für die Zeit<br />
vor <strong>2009</strong>, die zusammengenommen letztlich nicht weit von<br />
einer halben Million Euro Gesamtkosten allein für Rechtsberatung<br />
entfernt sind. Auch hier war ausreichend Gelegenheit<br />
für Dr. Laubenstein, Schadensbegrenzung durch den Ausstieg<br />
aus dem Dilemma Golfpark zu üben. Ernsthaft interessierte<br />
Leserinnen und Leser mögen sich ihre Gedanken darüber<br />
machen, wie viele hundertausende Euro, die der Gemeinde<br />
jetzt fehlen, nutzlos vertan wurden. Mir wird schlecht<br />
bei dem Gedanken daran und der machtlose Zorn über so<br />
viel Verschwendung überfällt mich.<br />
TAWERN I<br />
Aus dem Ortsgemeinderat <strong>Tawern</strong><br />
Auszüge aus der Sitzung vom 21.08.2012<br />
(red) Die taktische Änderung der Tagesordnung lag<br />
vermutlich in der Ahnung von Ortsbürgermeister Weirich,<br />
dass angesichts der zahlreichen Sitzungszuhörer<br />
das Thema Golfpark ausufert. Mit der Begründung, der<br />
beratende Anwalt hätte eine längere Anreise, schob<br />
man das heiße Thema „Golfpark“ ans Ende des öffentlichen<br />
Sitzungsteils, um notfalls schnell abzubrechen<br />
und zum nichtöffentlichen Teil zu kommen.<br />
So kam es denn auch; nach tumultartigen Szenen<br />
durch einige Zuhörer bzw. potenzielle Grundstücksverkäufer<br />
auf dem Fellericher Plateau, die sich nicht<br />
damit abfinden wollten, jahrelang durch die Golfparkträumer<br />
an der Nase herum geführt worden zu sein.
<strong>Tawerer</strong> <strong>Schänzjer</strong> - Das <strong>SPD</strong> Forum in <strong>Tawern</strong> Seite: 3<br />
Die markanten Sitzungsthemen im Telegrammstil:<br />
Erweiterung, Umbau des Kindergartens und die<br />
Finanzierung<br />
Die Kommunalaufsicht genehmigte nur die Variante<br />
einer Energie- und Machbarkeitsstudie zum An- und<br />
Ausbau. Die energetische Sanierung findet nicht statt.<br />
Planungsansatz der Gesamtkosten 920.000 €.<br />
Zuschüsse: Bund 95.000 €; der Kreis zahlt als Zuschuss<br />
100.000 €, für den Umbau im Bestand weitere<br />
25.674 € und weitere 86.617 € für notwendige Sanierungsmaßnahmen.<br />
Die Differenz von 612.709 € muss<br />
die Gemeinde <strong>Tawern</strong> aufbringen.<br />
Ohne Diskussion und Fragestellungen wurde der<br />
Forsthaushalt 2012 für die Gemeinde verabschiedet.<br />
Ein kleines Plus von 1.694 € wird erwartet.<br />
Doppelhaushalt 2012/2013. Vorweg berichtet: Die<br />
<strong>SPD</strong>-Fraktion lehnte den Doppelhaushalt geschlossen<br />
ab. Karla Kroon beschrieb die Gründe hierfür in ihrer<br />
Haushaltsrede wie folgt:<br />
„So könnte dieser Haushalt aber durchaus unsere Zustimmung<br />
erhalten, denn es gibt Pflichtausgaben wie<br />
z.B. der Kindergarten und einige kleine Wünsche im<br />
Investitionsplan, […] wenn es denn die Position<br />
Rechsberatungskosten in Höhe von 100.000 € für den<br />
Golfpark Plateau Fellerich nicht gäbe.<br />
Im Jahr 2010 wurden 80.000 Euro durch gewunken, im<br />
Jahr 2011 wurden 100.000 € durch gewunken für<br />
Rechtsanwaltskosten und in diesem Jahr schon wieder<br />
100.000 und wozu? Für ein Windei. Eine gewaltige<br />
Seifenblase, gepflegt auch durch die bisherige<br />
Rechtsberatung des Herrn Dr. Laubenstein.“<br />
Investitionsplan: Kindergarten, Ausfinanzierung des<br />
Bürgerhauses, das jetzt mit 1,3 Millionen statt der ursprünglich<br />
geplanten 900.000 € zu Buche steht. Desweiteren<br />
Toilettenanlage Metzenberg, Werkstatt- und<br />
Lagerräume für Gemeindearbeiter; vielleicht wird es ja<br />
mal was mit dem angedachten innerörtlichen Fellericher<br />
Baugebiet Wenigwies.<br />
Einer Geldspende in Höhe von 750 € vom Verein<br />
Local Area World e.V. stimmte der Rat einstimmig zu.<br />
Der Konzessionsvertrag über Stromnetz und<br />
Stromlieferung für die Gemeinde muss zum<br />
01.01.2013 neu vergeben sein. Zur korrekten Auswahl<br />
wird eine Bewertungsmatrix verwendet. Auf Anfrage<br />
von Ratsmitglied Christian Bock wegen Eigenbewirtschaftung<br />
des Stromnetzes erfolgte der Hinweis, dass<br />
man die Vertragslaufzeiten so gestalten werde, dass<br />
bei Vorliegen der Grundlagen zur Übernahme des<br />
Netzes in die eigene Verwaltung zügig gehandelt werden<br />
könne.<br />
Deutliche Kritik übte Ratsmitglied Christian Bock (<strong>SPD</strong>) beim<br />
Tagesordnungspunkt Erweiterung, Umbau des Kindergartens.<br />
Aus seiner Sicht sei die Entscheidung für eine Ölheizung<br />
in Zeiten von Klimawandel, weiter steigenden Ölpreisen<br />
und geopolitischen Abhängigkeiten der falsche Weg und<br />
auch das falsche Signal an die Bevölkerung, wenn die öffentliche<br />
Hand noch immer auf Öl setze. Außerdem sei die Alternativlosigkeit<br />
der Entscheidung nur der Ideenlosigkeit der<br />
Planer und dem Desinteresse des Rates an dieser Angelegenheit<br />
geschuldet, der seine Hauptarbeit wieder einmal nur<br />
dem Golfpark gewidmet habe.<br />
TAWERN II<br />
Gute Sache - Verkehrswoche in <strong>Tawern</strong><br />
von Anton Gelz<br />
Im Rahmen eines Grundschulprojektes haben Schüler,<br />
Eltern und Mitglieder der im Rahmen der Dorfmoderation<br />
enstandenen Verkehrsgruppe eine Verkehrswoche<br />
organisiert.<br />
Das Wie und Was benötigt keiner weiteren Erläuterung,<br />
denn jeder konnte sehen was damit beabsichtigt<br />
war; nämlich die Straßen von <strong>Tawern</strong> sicherer zu gestalten.<br />
Dies war ein sehr guter Ansatz, dem großes<br />
Lob und Anerkennung gebührt.<br />
Als ehemaligem Vorsitzenden der <strong>Tawern</strong>er <strong>SPD</strong> erlaube<br />
ich mir festzustellen, dass wir bereits 1994 mit<br />
Transparenten und anderen Aktionen auf die Verkehrssituation<br />
in <strong>Tawern</strong> aufmerksam gemacht haben.<br />
Viele Jahre war dies ein von uns angestoßenes Diskussion-Thema<br />
im Ortsgemeinderat, traf jedoch leider<br />
bei der damaligen CDU-Mehrheitsfraktion nicht auf<br />
Gegenliebe.<br />
Ich würde mir wünschen, dass die diesjährige Verkehrswoche,<br />
die zu verkehrssicheren Straßen beitragen<br />
soll, keine einmalige Aktion war.<br />
Wer erkennt sich wieder? Die Verkehrssicherheitsaktion der <strong>SPD</strong>-<br />
<strong>Tawern</strong> 1994<br />
Eine weitere Empfehlung an Gemeinderat und<br />
Ortsbürgermeister: Zu einem liebenswerten Ort gehört<br />
Verkehrssicherheit und diese beginnt an den Ortseingängen.<br />
Eine nachhaltige Beruhigungsmaßnahme wäre<br />
unter anderem, die Ortseingangsschilder situationsbedingt<br />
noch etliche Dekameter weiter vor die Ortseingänge<br />
zu versetzen.
<strong>Tawerer</strong> <strong>Schänzjer</strong> - Das <strong>SPD</strong> Forum in <strong>Tawern</strong> Seite: 4<br />
Einer der zur Verkehrswoche im Dorf aufgestellten Kinderfiguren ist<br />
von einem geistlosen Zeitgenossen der Kopf abgeschlagen worden.<br />
Falls diese Person den Einfall zur Wiedergutmachung mit dem Kopf<br />
von Ex-Schalke Fußballstar González Blanco Raúl geheilt hat, soll<br />
ihm verziehen werden. Raúl bedankt sich am Ortseingang Trierer<br />
Straße für Tempo 50 mit Gracias!<br />
TAWERN III<br />
Ein Dorfladen für <strong>Tawern</strong><br />
von Christian Bock<br />
Nach dem Schlecker-Aus gibt es außer den alteingesessenen<br />
Bäckereien und der Metzgerei kein Lebensmittelgeschäft<br />
mehr.<br />
Dies ist nicht nur ein Problem bei der Versorgung der<br />
Grundbedürfnisse. In <strong>Tawern</strong> wird es in naher Zukunft<br />
immer mehr ältere Menschen geben, die nicht mehr in<br />
der Lage sein werden, nach Konz oder Saarburg zum<br />
Einkaufen zu fahren.<br />
Ein Dorfladen ist auch ein sozialer Treffpunkt für jung<br />
und alt, bei dem man sich trifft und einfach mal ein<br />
paar Minuten reden kann. Beides, Einkaufsmöglichkeit<br />
und sozialer Treffpunkt, fehlen in <strong>Tawern</strong>.<br />
Aus diesem Grund begann ich im Juni mit den Recherchen<br />
zum Thema Dorfladen. Zum einen interessierten<br />
mich mögliche Trägerschaftsformen des Ladens.<br />
Für Märkte in dieser Größenordnung werden<br />
heutzutage kaum mehr Betreiber gefunden. Es bleiben<br />
also nur noch zwei Möglichkeiten der Trägerschaft:<br />
1. eine Genossenschaft, bei der man viele Genossen<br />
finden muss, die sich entsprechend finanziell beteiligen,<br />
oder<br />
2. der sogenannte wirtschaftliche Verein, bei dem in<br />
erster Linie die Ortsgemeinde die (bei dieser Form<br />
überschaubaren) finanziellen Risiken trägt.<br />
Zum anderen stand von Beginn an die Frage des möglichen<br />
Konzeptes im Raum. Denn am Ende muss sich<br />
auch der Dorfladen selbst tragen können.<br />
Bei meinen Recherchen stieß ich auf den Dorfladen in<br />
Klausen, Kreis Wittlich/Bernkastel. Nach einer ersten<br />
Kontaktaufnahme lud der Klausener Bürgermeister zur<br />
Besichtigung ein.<br />
Mit Beate Kohn, gebürtige <strong>Tawern</strong>erin und vormals Filialleiterin<br />
des Schlecker-Marktes, war eine erste kompetente<br />
Mitstreiterin gefunden. Also machten wir, Beate<br />
Kohn, meine Frau und ich uns im Juli auf nach<br />
Klausen, um den dortigen Dorfladen zu besichtigen.<br />
Was man dort zu sehen und zu hören bekam, entspricht<br />
genau dem, was in <strong>Tawern</strong> fehlt: Grundversorgung<br />
mit Lebensmitteln, von Toilettenpapier bis Ge-<br />
Der ehemalige Schleckermarkt in <strong>Tawern</strong>; idealer Standort für einen<br />
Dorfladen. In der Dorfmitte gelegen, mit angemessenem Raum- und<br />
Lagerangebot, könnte er das Dilemma fehlender Grundversorgung<br />
in der 2.700 Einwohner-Gemeinde beheben.<br />
müsekonserven, frisches Obst und Gemüse von regionalen<br />
Betrieben, Getränke, Wein und Spirituosen<br />
möglichst von lokalen Erzeugern. Ein „Schwarzes<br />
Brett“ mit Infos zum Dorfgeschehen und, was vielleicht<br />
noch viel wichtiger ist, eine kleine Sitzecke, in der man<br />
sich nach dem Einkauf zu einer Tasse Kaffee trifft.<br />
Hier wurde mit viel Engagement ein echter Dorfmittelpunkt<br />
geschaffen.<br />
Und genau so etwas fehlt in <strong>Tawern</strong>!<br />
Erste Gespräche wurden schon geführt. Der ehemalige<br />
Schlecker-Markt könnte für diesen Zweck gemietet<br />
werden. Ein Lieferant für das Grundsortiment stünde<br />
auch schon bereit. Die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion<br />
(ADD) Trier sieht vorab ebenfalls keine Bedenken<br />
zur Gründung eines wirtschaftlichen Vereins<br />
zu diesem Zwecke.<br />
Natürlich sollte dieser Markt keine Konkurrenz zu bestehenden<br />
Geschäften im Ort sein. Im Idealfall würde<br />
man diese als Lieferanten gewinnen.<br />
Nächster Schritt wird eine Informationsveranstaltung<br />
im Herbst sein, bei der die Resonanz und der Bedarf<br />
bei den Bürgern ermittelt werden soll. Bei entsprechendem<br />
Interesse der <strong>Tawern</strong>er Bürger sollte sich<br />
der Gemeinderat idealerweise in einer gemeinsamen<br />
Initiative der Dorfladen-Idee annehmen, und den Weg<br />
für eine gemeinsame Gemeinderatsinitiative von <strong>SPD</strong><br />
und CDU frei machen. Vielleicht wäre ein solches ge-
<strong>Tawerer</strong> <strong>Schänzjer</strong> - Das <strong>SPD</strong> Forum in <strong>Tawern</strong> Seite: 5<br />
meinsames Projekt nach dem Golfpark-Scheitern ein<br />
positiver Neuanfang im Rat – zum Wohle aller <strong>Tawern</strong>er.<br />
Mehr über Dorfladen: http://dorfladen-netzwerk.de/<br />
Golfpark-Entschädigungszahlungen?<br />
Wer hat Aufträge erteilt?<br />
Kommentar von Egon Sommer<br />
„Nunmehr haben die Golf Development GmbH und die Fellericher<br />
Plateau GmbH ihre Anwälte beauftragt zu prüfen, inwieweit<br />
sie ihre erbrachten Aufwendungen von ca. 8 Millionen<br />
€ gegenüber den Beteiligten auf kommunaler Seite zurückverlangen<br />
können.“<br />
Mit dieser Drohkulisse wird jetzt sowohl seitens der Investoren<br />
auf www.plateau-fellerich.de und zuvor auch von den<br />
hiesigen und bisherigen Projektbefürwortern die Stimmung<br />
bei den Bürgerinnen und Bürgern angeheizt. Jedenfalls prüfen<br />
die Anwälte der Golf Development erst einmal.<br />
Die Horrorvision über Entschädigungszahlungen sollte deutlich<br />
machen, dass es kein Zurück aus einem „vertraglich“<br />
vereinbarten Bebauungsplan geben kann.<br />
Ein Blick in den immer wieder zur Grundlage erklärten, aber<br />
von uns, der <strong>SPD</strong>, von Anfang an als nicht rechtmäßig<br />
angesehenden 2. Projektentwicklungsvertrag (2. PEV) besagt<br />
im § 6 unter 6.1 Risikoübernahme jedoch etwas ganz<br />
anderes:<br />
[...] weil sie die Absichten zur Bebauungsplanaufstellung an<br />
dem Projektstandort zu Gunsten von Alternativstandorten<br />
oder aus Gründen der politischen Willensbildung oder sonstigen,<br />
von der VG/Ortsgemeinden zu vertretenden Gründen<br />
aufgeben, sind sie verpflichtet, die von F+F für für das Projekt<br />
gemachten Planungsaufwendunen persönlich gemäß §<br />
1.2, für eine in ihrer Sphäre liegende Nichtdurchführung des<br />
Vertrages zu haften. [...].<br />
Die unter 1.2 des § 1 genannte Summe lautet auf 500.000 €.<br />
Auch das wäre schon eine nicht zu verantwortende Größenordnung,<br />
für die diejenigen geradestehen müssten, die <strong>Tawern</strong><br />
die Suppe eingebrockt haben.<br />
Dass § 1 Abs. 3 Satz 2 des BauGB den Gemeinden verbietet,<br />
nicht nur gegenüber einem privaten Dritten, sondern<br />
auch gegenüber anderen Gebietskörperschaften, sich zur<br />
Aufstellung oder Nichtaufstellung eines Bebauungsplans zu<br />
verpflichten, und vom Bundesverwaltungsgericht mit Urteil<br />
vom 28.12.2005 bestätigt, sei nochmal erwähnt.<br />
TAWERN IV<br />
Energiewende auch in <strong>Tawern</strong>?<br />
(cb) Seit Jahren treibt die <strong>SPD</strong>-geführte Landesregierung<br />
die Energiewende voran. Das Endziel heißt 100%<br />
Strom aus erneuerbaren Energien im Land Rheinland-<br />
Pfalz. Ab 2030 soll dies zumindest bilanziell der Fall<br />
sein.<br />
Da Biomasse und Geothermie sowohl teurer bei der<br />
Erzeugung sind und auch andere Nachteile haben,<br />
bleiben als Träger nur Windkraft- und Photovoltaikanlagen<br />
übrig. Übrigens ist der an Land erzeugte<br />
Windstrom mit 8 Cent pro Kilowattstunde etwa nur<br />
halb so teuer in der Erzeugung als der Offshore-Strom<br />
aus der Nordsee; ebenso entfallen die weiten kostspieligen<br />
Transportwege.<br />
Das Land hat seine Hausaufgaben schon gemacht<br />
und auf Ebene der Landesplanung schon drei Arten<br />
von Gebieten ausgewiesen:<br />
Solche, die aufgrund ihrer Windhöffigkeit vorrangig<br />
für Windkraft geeignet sind,<br />
Flächen, die aus Siedlungs- oder Naturschutzgründen<br />
unbebaut bleiben müssen<br />
und Flächen, auf denen die Kommunen frei<br />
planen können.<br />
Die regionale Planungsgemeinschaft Region Trier hat<br />
auch schon ihre Planungsaufgaben bezüglich dieser<br />
frei verfügbaren Flächen gemacht. Was in der Verbandsgemeinde<br />
Konz noch fehlt sind die Änderungen<br />
der Flächennutzungspläne, um Wind- und Photovoltaik-Anlagen<br />
(PV-Anlagen) auch in <strong>Tawern</strong> zu ermöglichen.<br />
Eine erste Abschätzung der Firma juwi, die das Land,<br />
Kommunen und Unternehmen bei Erneuerbare-<br />
Energie-Projekte berät oder selbst als Projektentwickler<br />
tätig wird, liegt der <strong>SPD</strong> <strong>Tawern</strong> bereits vor. Auf<br />
dem Gebiet Röhlerhöcht (kurz hinter dem zuletzt geplanten<br />
Golfpark-Baugebiet) könnten 4 bis 6 Windräder<br />
aufgestellt werden, die jeweils 33.000 bis 36.000 €<br />
Pachteinnahmen pro Jahr bringen könnten – bei<br />
gleichzeitig möglicher landwirtschaftlicher Nutzung!<br />
Bürgermeister Weirich hatte übrigens in der Gemeinderatssitzung<br />
nach Verkündigung des Golfpark-<br />
Scheiterns gesagt, man werde für ein „Nachfolgeprojekt“<br />
- wohl als Entschädigung für die Grundstücksbesitzer<br />
gedacht - sorgen. Wenn es ihm und Verbandsgemeindebürgermeister<br />
Frieden wirklich ernst damit<br />
ist, und sie ihrer ureigenen CDU-Stammwählerschaft,<br />
den Landwirten und Landbesitzern, etwas Gutes tun<br />
wollen, dann müssen beide schnellstmöglich für eine<br />
Flächennutzungsplanänderung auf dem Fellericher<br />
Plateau sorgen, um Erneuerbare Energien dort zu ermöglichen.<br />
Ginge es nach dem Willen der <strong>SPD</strong>-<br />
Fraktion im Verbandsgemeinderat, hätte die Arbeit dazu<br />
schon längst begonnen.<br />
ZWISCHENMAHLZEIT<br />
Bei einer luxuriösen Nil-Kreuzfahrt gehen zwei Blondinen<br />
über Bord. Sofort kommen zwei Krokodile auf sie zu.<br />
"Du, schau mal" sagt die eine, "wie aufmerksam, zwei Rettungsboote<br />
von Lacoste."<br />
AUS DER VERBANDSGEMEINDE<br />
Umgehung Könen – B51<br />
(red) Bei weitem noch nicht alle Grundstückseigentümer<br />
entlang der neuen Umgehung haben dem Verkauf<br />
bzw. Tausch ihrer Grundstücke zugestimmt. Dass der<br />
symbolische Spatenstich, der am 14. Februar dieses<br />
Jahres in Anwesenheit von Bundesverkehrsminister<br />
Peter Raumsauer und Landesverkehrsminister Roger<br />
Lewentz stattfand, ernst gemeint war, ist aus <strong>Tawern</strong>er<br />
Perspektive noch nicht sichtbar, aber doch Realität.<br />
Nahe der Könener Fischweiher entsteht zur Zeit die<br />
ca. 40 m breite Wildbrücke über die neue B 51. Bei<br />
zügigem Weiterbau der acht Einzelbauwerke sollte die<br />
Umgehung Könen nach Vorstellungen der Planer ab<br />
2016 befahren werden können.
<strong>Tawerer</strong> <strong>Schänzjer</strong> - Das <strong>SPD</strong> Forum in <strong>Tawern</strong> Seite: 6<br />
Ein Stück Naturschutz: Die Wildbrücke im Zuge der Umgehung Könen<br />
im Entstehen<br />
Bis Ende 2013 sollen alle erforderlichen Anschlussstellen,<br />
Brücken und Unterführungen fertig sein. Ein planiertes<br />
Teilstück der Trasse deutet den Verlauf der<br />
Strecke an.<br />
Ca. 0,5 km Trasse der neuen B 51 sind bereits erkennbar<br />
Bleibt zu hoffen, dass die Finanzmittel nicht in gleicher<br />
Weise dem Rotstift zum Opfer fallen, wie dies beim<br />
Bau der 2. Schleusenkammer der Moselschleuse Trier<br />
geschehen ist.<br />
TIERSCHUTZ<br />
Wegwerfware Katze<br />
Kastration statt wegwerfen<br />
von Egon Sommer<br />
Das Thema Katze hat mal wieder Platz in den Meinungsspalten<br />
des Trierischen Volksfreundes gefunden.<br />
Mit abstrusen Vorschlägen warten „verantwortungsvolle“<br />
Naturschützer auf, und schieben die Angst<br />
um Amsel, Drossel, Fink und Star als Grund vor, Katzen<br />
im wahrsten Sinn des Wortes an die Leine zu legen<br />
oder eine Katzensteuer einzuführen.<br />
Das soll helfen, freilaufende Katzen von ihren naturgegebenen<br />
und veranlagten tierischen Eigenschaften<br />
abzuhalten?<br />
In Deutschland haben verantwortungsbewusste Bürger<br />
und Politiker es geschafft, dass ca. 75 Prozent der freilaufenden<br />
Katzen kastriert sind. Dennoch sind die übrigen<br />
25 Prozent unkastrierter Tiere die Ursache für<br />
Tiere in Not und Elend.<br />
Wer wirft so etwas einfach weg? Alle vier gleichzeitig gefunden im<br />
Oktober 2010 zwischen Onsdorf und <strong>Tawern</strong> auf Onsdorfer Gemeindegebiet<br />
Auch im überwiegend christlich katholisch orientierten<br />
Kreis Trier-Saarburg hat man es bisher noch nicht geschafft,<br />
die Kastrationspflicht für freilaufende Katzen<br />
per Verordnung einzuführen.<br />
Wer wirft so etwas einfach weg? Zwei Überlebende von vier Weggeworfenen.<br />
Gefunden am 1. August 2012 zwischen Onsdorf und<br />
<strong>Tawern</strong> auf Onsdorfer Gemeindegebiet<br />
Schuld am Tierelend ist jedoch der verantwortungslose<br />
Tier- bzw. Katzenhalter, dem in der Situation der Vermehrung<br />
nichts schlechteres einfällt, als die Jungtiere<br />
im wahrsten Sinn des Wortes wegzuwerfen. Hätte er<br />
seine Katze(n) vor der Geschlechtsreife kastrieren lassen,<br />
dann wäre er nicht zum schlechten Menschen<br />
geworden.<br />
Ich scheue mich nicht, die Frage aufzuwerfen, in wieweit<br />
sich das „Entsorgen“ mit dem frömmelnden Verhalten<br />
von christlich erzogenen Menschen verträgt. Ich<br />
weiß wovon ich spreche; habe ich doch in den letzten<br />
zwei Jahren sechs dieser weggeworfenen Jungkatzen<br />
gefunden und bei mir aufgenommen. Nicht, dass ich<br />
„verlorene Tiere“ gesucht hätte, nein, ich habe die weit<br />
weg von bewohnten Bereichen Weggeworfenen zwischen<br />
<strong>Tawern</strong> und Onsdorf „gefunden“.
<strong>Tawerer</strong> <strong>Schänzjer</strong> - Das <strong>SPD</strong> Forum in <strong>Tawern</strong> Seite: 7<br />
Es ist noch nicht bis zu den meisten Bürgerinnen und<br />
Bürgern durchgedrungen, dass in Deutschland der<br />
Tierschutz seit 2002 seinen Platz im Grundgesetz gefunden<br />
hat. Artikel 20a besagt:<br />
„Der Staat schützt auch in Verantwortung für die künftigen<br />
Generationen die natürlichen Lebensgrundlagen<br />
und die Tiere im Rahmen der verfassungsmäßigen<br />
Ordnung durch die Gesetzgebung und nach Maßgabe<br />
von Gesetz und Recht durch die vollziehende Gewalt<br />
und die Rechtsprechung.“<br />
Das darauf basierende Tierschutzgesetz besagt u.a.:<br />
"Niemand darf einem Tier ohne vernünftigen Grund<br />
Schmerzen, Leiden oder Schaden zufügen"<br />
Zum Aussetzen von Tieren besagt § 3 Abs.3 ausdrücklich:<br />
„Es ist verboten, ein im Haus, Betrieb oder sonst in<br />
Obhut des Menschen gehaltenes Tier auszusetzen<br />
oder es zurückzulassen, um sich seiner zu entledigen<br />
oder sich der Halter- oder Betreuerpflicht zu entziehen.“<br />
Aber jeder sollte auch wissen: Nichtwissen schützt vor<br />
Strafe nicht! Verstöße gegen das Tierschutzgesetz<br />
gelten leider nur als Ordnungswidrigkeiten; sie werden<br />
dennoch mit Geldstrafen bis zu 25.000 € geahndet.<br />
Tierfreundliche Hinweise<br />
Auch das ist Tierschutz!<br />
(es) Diese tierfreundlichen Hinweise habe ich im Vorgarten<br />
eines Hauses im Baugebiet 14 Brühlmorgen<br />
und am Pflauberg in <strong>Tawern</strong> entdeckt. Leider geschehen<br />
aber auch schlimme Dinge: Mit Luftgewehr oder<br />
noch schwereren Kalibern<br />
auf unliebsame Tiere zu<br />
schießen, oder, wie es in<br />
<strong>Tawern</strong> auch geschehen<br />
ist, mit hinterhältigen Fallen,<br />
in denen Tiere getötet<br />
oder schwerstverletzt<br />
werden können, unliebsame<br />
Haustiere des<br />
Nachbarn zu bekämpfen,<br />
sollte jeden anständigen<br />
Bürger auf den Plan rufen;<br />
zumeist fehlt aber die Zivilcourage,<br />
den verrohten<br />
Mitbürgern entgegen zu<br />
treten.<br />
Scheitern des Golfparkprojektes<br />
Wie Achim Komes, stellv. <strong>SPD</strong>-Fraktionsvorsitzender im Ortsgemeinderat,<br />
es sieht.<br />
Ich möchte die ganze Geschichte nicht noch einmal aufwärmen,<br />
denn es ist genug darüber gesprochen und geschrieben<br />
worden. Dennoch seien mir einige Sätze hierzu noch<br />
gestattet.<br />
In der Ratssitzung vom 21.08.2012 eröffnete der Bürgermeister<br />
seine Ausführungen zum Scheitern des Golfparkprojektes<br />
mit den Worten: “Dies ist kein schöner Tag für <strong>Tawern</strong>.“<br />
Der CDU-Fraktionsvorsitzende führte in seiner „bewegenden“<br />
Rede aus, man habe von Seiten seiner Fraktion<br />
den Mut aufgebracht das Projekt nicht weiter zu verfolgen.<br />
Ich bin der Meinung, es war ein guter Tag für <strong>Tawern</strong> und<br />
den Mut hätte die Mehrheitsfraktion schon viel früher aufbringen<br />
müssen. Dann wäre uns allen einiges erspart geblieben.<br />
Denn wer den Ausführungen von Dr. Laubenstein<br />
aufmerksam gefolgt ist, konnte feststellen mit welchen Mitteln<br />
die Projektentwickler zu Werke gingen. Wer jetzt noch<br />
Augen und Ohren verschließt, dem ist wirklich nicht mehr zu<br />
helfen.<br />
Erstaunlich, dass CDU-Fraktionssprecher Thomas Müller die<br />
Weiterentwicklung des Ortskerns zum neuen Ziel seiner<br />
Fraktion ausgemacht hat. Denn dies fordern wir schon seit<br />
Jahren und werden dies auch nach Kräften unterstützen.<br />
Auch die Äußerung des Bürgermeisters, man müsse sich<br />
jetzt nach Alternativen für das gescheiterte Projekt umsehen,<br />
können wir nur gut heißen.<br />
Die Alternativen haben wir schon vor einiger Zeit aufgezeigt.<br />
Von einem Windkraft- oder Solarpark können alle Beteiligten<br />
(Grundstücksbesitzer und Ortsgemeinde) profitieren.<br />
Zum Schluss noch einmal: Wir von der <strong>SPD</strong> <strong>Tawern</strong> fühlen<br />
keine Genugtuung, dass dies Projekt gescheitert ist. Nein,<br />
wir fühlen Erleichterung, dass wir unseren Kindern keine Satellitensiedlung<br />
mit Bauruinen hinterlassen.<br />
Wir haben genug Zeit vertan, es liegt an uns allen im<br />
Rat, jetzt die Dinge vernünftig anzupacken.<br />
Toleranz allein reicht nicht!<br />
von Sarah Bidinger<br />
Im April hatte ich die Chance, am 3. Jugendintegrationsgipfel<br />
in Berlin teilzunehmen. Ein Motivationsbrief verschaffte mir<br />
einen Platz unter 100<br />
Teilnehmern. Vor<br />
diesem Gipfel war mir<br />
selbst nicht wirklich<br />
bewusst, wie viele<br />
Missstände es noch<br />
in der Integrationsarbeit<br />
gibt.<br />
Die Teilnahme an<br />
diesem Gipfel hat mir<br />
die Augen geöffnet<br />
Auf dem Balkon des Kanzleramtes<br />
und ich werde mich in<br />
der Zukunft noch<br />
mehr engagieren, so wie es viele andere junge Menschen<br />
bereits tun. Ein junger Mensch mit „Migrationshintergrund“,<br />
aufgewachsen in Deutschland, sollte er nicht genauso<br />
„Deutscher“ genannt werden wie jeder andere auch, und sich<br />
auch so fühlen? Mich beeindruckte, wie engagiert viele Jugendliche<br />
in ihrer Freizeit in Integrationsarbeit tätig sind. Einige<br />
bieten kostenlose Deutschkurse an, andere haben direkt<br />
Vereine gegründet. Wir haben mit vielen verschiedenen<br />
Menschen über Tage diskutiert und nach Lösungen für Integrationsprobleme<br />
gesucht. Unsere Ergebnisse konnten wir<br />
der Bundesregierung und ganz Deutschland über diverse<br />
Medien mitteilen.<br />
In meiner Gruppe „Bildung und Integration“ erarbeiteten wir<br />
in Berlin Vorschläge, um Chancengleichheit in Bezug auf
<strong>Tawerer</strong> <strong>Schänzjer</strong> - Das <strong>SPD</strong> Forum in <strong>Tawern</strong> Seite: 8<br />
Bildung zu erreichen. Fakten beweisen, dass man nicht von<br />
gelungener Integration sprechen kann: Bei gleichem Bildungsabschluss<br />
haben Menschen mit Migrationshintergrund<br />
deutlich schlechtere Chancen. Eine eventuell auf Vorurteilen<br />
basierende falsche „Bewertung“ in der Grundschule kann<br />
Chancen für den zukünftigen Lebensweg zerstören.<br />
In einer Welt, in der Globalisierung großgeschrieben wird,<br />
reicht Toleranz allein nicht mehr aus - aktive Integrationsarbeit<br />
ist notwendig. Vor allem die Jugend hat die Chance, ein<br />
neues Weltbild zu schaffen: Einfach dadurch, dass man dem<br />
Wort „Deutscher“ keine Grenzen mehr setzt. Man sollte seinen<br />
Kindern weitergeben, dass man einem Menschen nicht<br />
ansieht, ob er „Deutscher“ ist. Bekanntermaßen sind selbst<br />
die besten Gesetze nutzlos, wenn sie nicht von jedem Bürger<br />
mit Leben gefüllt werden. Integration fängt bei jedem an,<br />
Integrationsmöglichkeiten bieten sich jeden Tag.<br />
Man muss eine Hand erst ausstrecken, damit sie ergriffen<br />
werden kann. Informationen zu unserer Arbeit finden Sie unter<br />
folgender Website:<br />
http://www.bundesregierung.de/Content/DE/Artikel/IB/Artikel/<br />
2012-04-17-jugendintegrationsgipfel-ergebnisse.html<br />
Endlich Schluss - Resümee nach 12 Jahren<br />
von Uwe Gorges<br />
Das <strong>Tawern</strong>er Golfparkprojekt ist nach zwölf(!) Jahren endgültig<br />
gescheitert. Schade ist, dass gerade über die letzten<br />
Jahre als viel Energie und Geld verschwendet, was an anderer<br />
Stelle dringend benötigt wird. Im Laufe der zwölf Jahre ist<br />
viel passiert, was für viele Außenstehende auf Grund der<br />
Komplexität kaum durchschaubar, geschweige denn zu verstehen<br />
war.<br />
Vergessen oder verdrängt wurden bei den beteiligten Befürwortern<br />
offensichtlich Sachverhalte, die sich aus heutiger<br />
Sicht schlichtweg als Irrtum herausgestellt haben.<br />
Nun mögen manche, insbesondere die bisherigen Lobbyisten<br />
des Spekulationsprojektes sicherlich sagen, im Nachhinein<br />
habe man gut urteilen. Dem mag auch so sein - nur in<br />
der immer wieder schön geredeten Feriendorf-Wohnungsbau-Golfpark-Sache<br />
konnte man bereits vor vielen Jahren<br />
die bloße Profitgier, sowie die arglistige und unangemessene<br />
Verhaltens- und Umgangsweise der Investoren erkennen.<br />
Dass diese Sicht nun auch vom Ortsbürgermeister und der<br />
CDU-Mehrheitsfraktion u.a. als Gründe für das Scheitern benannt<br />
werden, ist schon eigenartig; hatte man es doch angeblich<br />
immer mit seriösen luxemburgischen Geschäftsleuten<br />
zu tun.<br />
Über Jahre hinweg hat man sukzessive signifikante Eckpunkte<br />
in dem Vorhaben und seinen Varianten verändert,<br />
und immer wieder versucht, sich über geltendes Recht hinweg<br />
zu setzen.<br />
Zusammengefasst kann man sagen, dass auf dem Fellericher<br />
Plateau schon lange Golf gespielt würde, wenn denn alles<br />
rechtlich sauber, bedenkenlos für die Umwelt und von<br />
großem Vorteil für die allgemeine Bevölkerung gewesen wäre.<br />
Gescheitert ist das Projekt weder aus Willkür noch aus<br />
politischen Gründen, sondern einzig und allein auf Grund der<br />
fehlenden rechtlichen Grundlage und der nicht nachweisbaren<br />
Notwendigkeit.<br />
Besonders positiv muss man bewerten, dass unser Rechtsstaat<br />
noch funktioniert und das rechtswidrige Projekt absehbar<br />
beendet ist. Es ist schwierig klar zu machen, aber vielleicht<br />
kommt der Tag, an dem auch der ein oder andere Projektbefürworter<br />
und/oder Grundstückseigentümer froh darüber<br />
sein wird, dass dieses strittige Projekt nicht realisiert<br />
werden konnte. Bedauerlich ist, dass zwölf Jahre Golfpark<br />
die Weiterentwicklung in <strong>Tawern</strong> fast zum Stillstand brachte;<br />
abgesehen von Sportplatzneubau, Baugebiet und Bürgerhaus.<br />
ZU GUTER LETZT<br />
Leserbrief des <strong>Tawern</strong>er Genossen Christian Bock im Trierischen<br />
Volksfreund vom 05.09.2012 zum Thema Nürburgring.<br />
"Das Gegenteil von gut ist nicht böse, sondern gut gemeint."<br />
Der TV benutzte Christians Einstieg ins Thema als Überschrift<br />
der Rubrik im Leserforum.<br />
„Mit diesem Zitat von Kurt Tucholsky wäre auch aus<br />
Sicht eines Genossen fast alles zum Thema Nürburgring<br />
gesagt.<br />
Aber eben nur fast. Kurt Beck und seine Regierung haben<br />
versucht, der strukturschwachen Eifel etwas mehr Leben<br />
einzuhauchen. Das ist genau eine der Kernaufgaben von Politik.<br />
Und dafür muss er sich weder entschuldigen noch<br />
schämen. Hier wollte sich keiner persönlich bereichern, hier<br />
wollte man höchstens schlauer sein als andere. Und das<br />
macht auch den moralischen Unterschied aus zu anderen<br />
gescheiterten Projekten. Das Problem war wohl, dass irgendwann<br />
auf der Strecke keiner mehr den Mumm gehabt<br />
hatte, den Zug anzuhalten oder ein paar Waggons abzuhängen.<br />
Das weiß heute vermutlich keiner besser als Kurt Beck<br />
selbst.<br />
Aber auch die <strong>SPD</strong>ler vor Ort sollten sich das vor Augen halten<br />
und die Lehren ziehen. Parteimitglieder haben das Recht<br />
- und vielleicht auch die Pflicht - bei erkennbaren Schieflagen<br />
über ihren <strong>Ortsverein</strong>, Kreisverband oder ihren Wahlkreisabgeordneten<br />
von außen darauf aufmerksam zu machen.<br />
Stattdessen wurde einfach die jahrelange Berichterstattung<br />
vom Trierischen Volksfreund und Frank Giarra reflexartig<br />
verdammt. Ja, die war oft einseitig. Und vielleicht hatte sie<br />
auch das Ziel, den Ministerpräsidenten zu stürzen. Aber Ursprung<br />
allen Übels war nicht der TV, sondern das starre<br />
Festhalten am einmal gefassten Plan.<br />
Wie geht es nun weiter? Ganz ehrlich: Ich würde auch nicht<br />
zurücktreten, wenn die unerträgliche Julia Klöckner so vehement<br />
meinen Rücktritt fordern würde; und wenn ich wüsste,<br />
dass meine potenziellen Nachfolger auch ihren Anteil am<br />
Nürburgring hätten.<br />
Ich könnte mir gut vorstellen, dass Kurt Beck den Weg freimachen<br />
wird, sobald er wieder das Gefühl hat, den Zeitpunkt<br />
selbst bestimmen zu können. Und dann könnte ich mir die<br />
vom Nürburgring unbelastete Sozialministerin Malu Dreyer<br />
gut als Ministerpräsidentin vorstellen.“<br />
***<br />
Gott hat den Menschen erschaffen, weil er<br />
vom Affen enttäuscht war. Danach hat er auf<br />
weitere Experimente verzichtet. Mark Twain<br />
TAWERER SCHÄNZJER- DAS <strong>SPD</strong>-FORUM<br />
erscheint in loser Folge als kostenlose Ortszeitung für alle Haushalte<br />
in <strong>Tawern</strong> und <strong>Tawern</strong>-Fellerich.<br />
Auflage: 1100 Stück<br />
Redaktion: Onsdorfer Straße 29, 54456 <strong>Tawern</strong><br />
Telefon:(06501) 1 73 01<br />
Telefax: (06501) 99 88 25<br />
E-Mail: postfach@spd-tawern.de<br />
Beiträge: Redaktionsteam (red)<br />
Christian Bock (cb)<br />
Anton Gelz (ag)<br />
Uwe Gorgers (ug)<br />
Achim Komes (ak)<br />
Sarah Bidinger<br />
Karla Kroon (kk)<br />
Egon Sommer (es)<br />
Internet: www.spd-tawern.de<br />
Herausgeber: <strong>SPD</strong>-<strong>Ortsverein</strong> <strong>Tawern</strong><br />
Schulstraße 20, 54456 <strong>Tawern</strong>