Arbeitsdokumentation 2002 - Freiburger Münsterbauverein

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schritt dient zur Festigung der losen Kornverbände innerhalb der ersten Millimeter an der Oberfläche. Erst nach der Festigung können weitere Arbeitsschritte folgen. Fehlen dem Naturstein die Bindungskräfte lediglich innerhalb der ersten Millimeter, so genügt in der Regel eine partielle Festigung. Die Festigung mittels Kieselsäureester wird wahlweise mit Hilfe von Spritzflaschen, Sprühgeräten und Spritzen appliziert. Die strukturelle Festigung, die durch Auflegen einer Kompresse durchgeführt wurde, folgte als nächster Arbeitsschritt. Die Kompresse bestand aus durchschnittlich sechs Zellstofflagen, die mit 2 Gew. %-iger Methylcellulose in Wasser gelöst auf die Steinoberflächen aufgebracht wurden. Diese Form der Festigung wurde an Stellen durchgeführt, die stark oder großflächig absandeten. Der Sinn dieser Maßnahme liegt darin, ein Medium zu schaffen, in dem der Naturstein das benötigte Bindemittel gleichmäßig und über einen längeren Zeitraum aufnehmen kann. Das Ziel der strukturellen Festigung ist es, den gesamten Stein bzw. die verwitterte Zone bis zum intakten Steingefüge zu durchtränken. Nach einer Reaktionszeit von mindestens drei Wochen lagert sich dann im Porenraum des Natursteines Kieselgel ab, wodurch die Festigkeit des Steines zunimmt. Die Reinigung/Reduzierung der schwarzen Gipskrusten Die Behandlung korrodierender Eisen Stellen, die eine starke Kruste aufweisen, wurden vor der Reinigung mit einem Mikrosandstrahlgerät bzw. mechanisch mit einem Skalpell gedünnt. Als Strahlgut wurde Edelkorund mit einer Korngröße von 0,032 mm verwendet. Gestrahlt wurde mit einem Druck zwischen 2-4 bar, so dass die Beläge ohne Schädigung der Gesteinsoberfläche abgenommen bzw. reduziert werden konnten. Abb.2: zeigt eine schwarze Gipskruste, durch die keine Wasserdampfdiffusion mehr stattfindet. Schäden am Naturstein sind dadurch vorprogrammiert. Die Eisenverbindungen befinden sich nahezu zwischen allen Natursteinquadern. Je nach Durchfeuchtungsgrad und der Beschaffenheit des Metalls sind sie entweder gar nicht oder nahezu vollkommen zerstört. Der Rost bzw. das Eisenhydroxid besitzt einen höheren Raumanspruch als das Eisen. Existiert kein Bereich für diese Volumenzunahme, kommt es bei der Korrosion zu Drücken innerhalb des Gesteins, wodurch sich Risse bilden. Die Rissbildung führt schlussendlich zur Absprengung einzelner Bruchstücke. Behoben werden diese Schäden je nach deren Ausmaß. Zum einen wird das Eisenhydroxid mittels Mikrosandstrahlgerät abgenommen und danach das freigelegte Eisen mit einem Korrosionsschutz versehen. Stark korrodierte Eisen, die auf Grund ihrer Position herausgenommen werden können, werden durch V4A Stahl ersetzt. Arbeitsdokumentation 2002 Arbeitsdokumentation Freiburger Münsterbauhütte 2002 -22- Freiburger Münsterbauhütte
Das Sichern von Bruchstücken und großen Schalen Einzelne Bruchstücke und größere Risse wurden aus statischen Gründen mit V4A Stahl verklammert. Größere Schalen wurden ebenfalls mit V4A vernadelt. Kleinere Steine wurden mit einem Glasfaserdübel befestigt. Verklebt wurden die Dübel punktuell mit einem hochwertigen Epoxydharz. Das Verfüllen von Rissen, Schalen und Hohlstellen Abb.3 zeigt einen fast durchkorrodierten Eisendübel und die dadurch verursachte Abplatzung Abb.4: zeigt die Verbindung einzelnerBruchstücke mit Hilfe von V4A Stahl. Abb.5: zeigt das Verfüllen von Rissen, Schalen und Hohlstellen an einer Maßwerkbrüstung Arbeitsdokumentation 2002 Freiburger Münsterbauhütte -23-
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