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Arbeitsdokumentation 2002 - Freiburger Münsterbauverein

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Gerüstbau am Hahnenturm<br />

Im Zuge der Substanzerhaltungsmaßnahmen am <strong>Freiburger</strong> Münster sollen die beiden<br />

Hahnentürme (Nord und Süd) saniert werden. Für die Ausführung der Restaurierungsarbeiten<br />

im oberen Turmbereich (ab ca. 38,0 m Höhe bis zur Turmspitze, ca. 54,0 m),<br />

war ein Gerüst zu planen. Da dieses nicht bis zum Turmfuß geführt werden kann,<br />

musste eine andere Lösung entwickelt werden.<br />

In der Ebene 34 wurde eine kräftige Stahlkonstruktion (Diagonalträger HE 700 A,<br />

Kranzträger HE 400 B) eingebaut. Wer bei der Montage anwesend war, wurde sicher<br />

beeindruckt: Der erste Diagonalträger, mit 11,5 m Länge und einem Gewicht von ca.<br />

2,4 t wurde am Stück eingefädelt.<br />

Wegen seiner hohen Tragfähigkeit wurde das Raumgerüst System Mero eingesetzt um<br />

den Turm in 2 Abschnitten, von Ebene 34 bis Ebene 55 (Hahn an der Turmspitze),<br />

einzurüsten. Das Gerüst, das sich im Rastermaß 2,0 x 2,0 x 2,0 m entwickelt, passt<br />

sich zudem hervorragend dem Turm an. Das vorhandene Gerüst wirkt trotz aller Größe<br />

schlank. Um ein sicheres und wettergeschütztes Arbeiten zu ermöglichen (die Bauzeit<br />

dauert mindestens 3 Jahre), wurden Bodenbeläge und Brüstungen aus Holz montiert,<br />

und ein dauerhaftes Blechdach montiert.<br />

Die gegenüber dem Turm erhöhten Windangriffsflächen werden über das extrem steife<br />

Gerüst in die vorgenannte Stahlkonstruktion eingeleitet. Das im Verhältnis hohe Turmeigengewicht<br />

überdrückt die Exzentritäten, die bei Windangriff bestehen. Das Gerüst<br />

mit dem hölzernen Ausbau wiegt ca. 390 kN (39 to), der Hahnenturm von Ebene 34 bis<br />

zur Spitze wiegt ca. 2.400 kN (240 to).<br />

Gerüste am <strong>Freiburger</strong> Münster unterliegen einer laufenden Kontrolle durch verschiedene<br />

Personen und Firmen. Bei besonderen Ereignissen wie dem Sturm Lothar oder<br />

den sturmartigen Winden vom 2.Januar wird zusätzlich sorgfältig geprüft, ob noch alles<br />

so ist, wie es sein sollte. Der Wetterdienst des Deutschen Wetteramtes hat am<br />

2.Januar Tag Windgeschwindigkeiten von bis zu 28,4 m/s in ca. 40 m Höhe gemessen.<br />

Das entspricht ca. 65% der nach DIN 1055 und 4420 anzusetzenden Windstaudrücke.<br />

Bei einer eingehenden örtlichen Überprüfung wurde nichts Auffälliges und auch keine<br />

Verformung festgestellt.<br />

Schematische Darstellung des Gerüsts<br />

am Hahnenturm-Süd<br />

Guido Kremp<br />

<strong>Arbeitsdokumentation</strong><br />

<strong>2002</strong><br />

<strong>Freiburger</strong> Münsterbauhütte<br />

-31-

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