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Shell Lkw-Studie bis 2030

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V 30<br />

CO2-eMiSSiONeN iN deutSChlANd<br />

CO2-EMISSIONEN iM JAhR 2008 IN DEUTSCHLAND<br />

Nutzfahrzeugen und der spezifischen CO2-Emissionen. Anschließend werden die beiden Szenarien, ein Trendszenario<br />

sowie ein Alternativszenario vorgestellt. Deren wichtigste<br />

Ergebnisgrößen – gesamter Kraftstoffverbrauch und CO2- Emissionen im Jahre <strong>2030</strong> – werden zunächst allein für den<br />

Straßengüterverkehr sowie abschließend für den motorisierten<br />

Straßenverkehr in Deutschland insgesamt zusammengefasst<br />

und im Kontext aktueller verkehrs-, energie- und klimapolitischer<br />

Diskussionen bewertet.<br />

kRAFtStOFFVeRBRAuCh<br />

uNd CO 2 -eMiSSiONeN<br />

in deutschland wurden im Jahr 2008 rund 22 Mio. tonnen Ottokraftstoff und ca. 30 Mio. tonnen<br />

dieselkraftstoff abgesetzt; davon sind etwa 15 Mio. tonnen diesel oder knapp die hälfte dem<br />

Straßengüterverkehr zuzurechnen. der Straßengüterverkehr stützt sich dabei fast vollständig auf<br />

den Sekundärenergieträger dieselkraftstoff beziehungsweise mit dem dieselantrieb verträgliche<br />

Substitute wie Biokraftstoffe. Aus dem kraftstoffverbrauch des Straßengüterverkehrs ergeben sich<br />

damit direkte CO 2-emissionen in höhe von etwa 47 Mio. tonnen pro Jahr.<br />

Verkehr: 20%<br />

Energiewirtschaft (47%)<br />

Industrie (13%)<br />

Pkw (13%)<br />

Straßengüterverkehr (5%)<br />

Quelle: Umweltbundesamt (2010); eigene Darstellung<br />

übriger Verkehr (2%)<br />

Haushalte (14%)<br />

Kleinverbraucher (6%)<br />

Im Jahre 2008 trugen die CO 2-Emissionen des Verkehrs in<br />

Deutschland etwa zu 20 % zu den gesamten CO 2-Emissionen<br />

bei. Für den Straßengüterverkehr insgesamt waren es gut 5 %,<br />

wobei dieser Anteil wächst. Eine Ursache dafür sind die<br />

Erfolge der anderen Makrosektoren, ihre CO 2-Emissionen zu<br />

reduzieren. Gleichzeitig hält das Verkehrswachstum weiter an<br />

– zumindest <strong>bis</strong> zum Jahr 2008.<br />

Der Energieverbrauch und die CO 2-Emissionen des Straßengüterverkehrs<br />

sind damit deutlich geringer als diejenigen des<br />

motorisierten Individualverkehrs, dessen direkte CO 2-Emissionen<br />

heute bei etwa 110 Mio. Tonnen liegen (Abbildung 30).<br />

Die starke Ausrichtung auf den Dieselantrieb angesichts eines<br />

Mangels an technologischen Alternativen sowie das weitere<br />

Ansteigen von Energieverbrauch und CO 2-Emissionen rücken<br />

den Straßengüterverkehr aber dennoch immer stärker ins<br />

Visier von Verkehrs-, Energie- und Klimapolitik. Ziele der Politik<br />

sind: Die Energieversorgung auch des Güterverkehrs soll auf<br />

eine breitere Basis gestellt werden. Gleichzeitig ist es notwendig,<br />

die CO 2-Emissionen der Nutzfahrzeuge künftig deutlich<br />

zu reduzieren. Doch welchen Beitrag kann der Straßengüterverkehr<br />

in den nächsten 20 Jahren tatsächlich zu Energiesicherheit<br />

und Klimaschutz leisten?<br />

Unter Berücksichtigung der in Kapitel 4 beschriebenen<br />

Antriebs-, Fahrzeug- und Kraftstofftechnologien werden im<br />

Folgenden anhand zweier technologischer Szenarien<br />

künftiger Kraftstoffverbrauch und CO 2-Emissionen des<br />

Straßengüterverkehrs abgeschätzt. Zunächst erfolgt eine<br />

kurze Darstellung der wichtigsten Inputgrößen einer solchen<br />

Verbrauchs- und Emissionsberechnung – namentlich der<br />

spezifischen Kraftstoffverbräuche, der Fahrleistungen von<br />

5.1 SZeNARiO-GRuNdlAGeN<br />

52/53<br />

Ausgangspunkt bei der Abschätzung in beiden Szenarien<br />

sind der vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW)<br />

berechnete durchschnittliche Kraftstoffverbrauch für in<br />

Deutschland zugelassene Diesel-<strong>Lkw</strong> und Sattelzugmaschinen<br />

sowie Testergebnisse der Fachzeitschrift lastauto omnibus für<br />

die Fahrzeugklasse der leichten Nutzfahrzeuge. 85) Da mit<br />

Ottokraftstoff angetriebene Nutzfahrzeuge in den für die<br />

Gesamtverkehrsleistung wichtigen Fahrzeugklassen nur eine<br />

untergeordnete Rolle spielen, wird nur der Verbrauch von<br />

Dieselkraftstoff in der Berechnung zugrunde gelegt.<br />

Einen Eindruck von der Entwicklung des spezifischen Kraftstoffverbrauchs<br />

von Nutzfahrzeugen vermittelt Abbildung 31. Dort<br />

sind seit 1990 neu zugelassene Nutzfahrzeuge in Deutschland<br />

nach spezifischem Verbrauch und Leistung aufgetragen.<br />

Die Darstellung stützt sich dabei auf Testergebnisse, die in der<br />

Zeitschrift lastauto omnibus regelmäßig veröffentlicht werden.<br />

Diese Tests werden mit am Markt angebotenen neuen<br />

Fahrzeugen unterschiedlicher Hersteller bei langjährig stabilen<br />

Testbedingungen durchgeführt. Sie stellen zwar keine<br />

Feststellung eines Normverbrauchs dar, da es diesen für<br />

Nutzfahrzeuge <strong>bis</strong>her nicht gibt. Die Testergebnisse geben<br />

aber langfristige Entwicklungstrends bei den realen Kraftstoffverbräuchen<br />

zutreffend wieder.<br />

Die dargestellte Auswertung konzentriert sich dabei auf die<br />

Fahrzeugklassen leichte Nutzfahrzeuge und Sattelzugmaschinen,<br />

da diese Segmente im Vergleich zu <strong>Lkw</strong> relativ homogen<br />

sind und gemeinsam etwa 85 % der Fahrleistung im Straßengüterverkehr<br />

erbringen. Dabei ist zu beachten, dass die<br />

Auswertung nur bedingt Informationen über die Entwicklung<br />

des durchschnittlichen Kraftstoffbedarfs des im Güterverkehr<br />

eingesetzten Fahrzeugbestandes liefern kann. Grund dafür ist,<br />

dass die Testmodelle zufällig ausgewählt wurden, sodass eine<br />

Hochrechnung der Werte auf den gesamten Fahrzeugbestand<br />

bzw. den Fahrleistungsanteil der jeweiligen Fahrzeugklasse<br />

nur ungefähr erfolgen kann.<br />

85) Vgl. Dominika Kalinowska, Uwe Kunert, a.a.O. sowie lastauto omnibus Kataloge<br />

(1990-2010), EuroTransportMedia Stuttgart, 1989-2009.

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