Shell Lkw-Studie bis 2030
Shell Lkw-Studie bis 2030
Shell Lkw-Studie bis 2030
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
V KRAFTSTOFFVERBRAUCH UND CO2-EMISSIONEN 60/61<br />
5.6 CO 2-eMiSSONeN<br />
deS MOtORiSieRteN<br />
StRASSeNVeRkehRS<br />
Abschließend sollen nun die CO 2-Emissionen von <strong>Lkw</strong> und<br />
Pkw zusammen <strong>bis</strong> <strong>2030</strong> abgeschätzt werden. Datenbasis für<br />
die CO 2- Emissionen der Pkw sind die <strong>Shell</strong> Pkw-Szenarien <strong>bis</strong><br />
<strong>2030</strong>. 95) Auch dort wurde ein Trend- und ein Alternativszenario<br />
zur Abschätzung künftiger Kraftstoffverbräuche und<br />
CO 2-Emissionen erstellt. Die Rahmenbedingungen der beiden<br />
Trend- und Alternativszenarien sind ähnlich und daher gut<br />
vergleichbar. Im Folgenden werden daher die CO 2-Emissionen<br />
der Trend- und Alternativszenarien jeweils miteinander<br />
kombiniert. Daraus lassen sich folgende Schlussfolgerungen<br />
ableiten:<br />
Im Trendszenario bleibt die Summe der gesamten CO 2-Emissionen<br />
im Straßengüterverkehr und im motorisierten Individualverkehr<br />
gegenüber dem Ausgangsjahr 2005 fast gleich; sie<br />
geht leicht von 158 auf 156 Mio. Tonnen CO 2 zurück. Im<br />
Alternativszenario kann hingegen eine Reduktion der CO 2-<br />
Emissionen um 17 % gegenüber dem Basisjahr 2005 auf<br />
95) <strong>Shell</strong> Deutschland, a.a.O., S.40f.<br />
dann 131 Mio. Tonnen erreicht werden. Zwar werden damit<br />
immer noch nicht alle aktuellen Reduktionsziele – wie die<br />
14 %ige Emissionsminderung für Nichtemissionshandelssektoren<br />
<strong>bis</strong> 2020 – erreicht. 96) In Summe bewegt sich der gesamte<br />
Straßenverkehr unter Alternativbedingungen damit jedoch<br />
deutlich in die richtige Richtung.<br />
Es zeigt sich allerdings auch, dass der Anteil der Nutzfahrzeuge<br />
an den straßenverkehrsbedingten CO 2-Emissionen in<br />
beiden Szenarien steigt – von heute etwa 29 % auf 45 % im<br />
Trend- bzw. 47 % im Alternativszenario. Dies liegt zum Teil<br />
daran, dass sich im Pkw-Bereich <strong>bis</strong> <strong>2030</strong> alternative Antriebe<br />
etwas schneller verbreiten.<br />
Weitaus wichtiger sind jedoch unterschiedliche Entwicklungen<br />
bei den jeweiligen Fahrleistungen. Während der Straßengüterverkehr<br />
seine Fahrleistungen über alle Fahrzeugklassen von<br />
96) Im EU-Klima-Programm wurde das Jahr 2005 als neues Basisjahr für die EU-Klimaschutzpolitik<br />
festgelegt. Vgl. EU-Kommission, Entscheidung über die Anstrengung der<br />
Mitgliedsstaaten zur Reduktion ihrer Treibhausgasemissionen mit Blick auf die Erfüllung<br />
der Verpflichtungen der Gemeinschaft zur Reduktion der Treibhausgasemissionen <strong>bis</strong><br />
2020, KOM (2008), 17 endgültig, 2008/0014 (COD), Brüssel 23.1.2008. Das Ziel<br />
für Deutschland lautet gemäß Anhang minus 14 % für die Nicht-Emissionshandelssektoren,<br />
darunter auch der Verkehrsbereich im Zeitraum 2020/2005.<br />
ENTWICKLUNG 36 eNtwiCkluNG DER deR CO₂-EMISSIONEN<br />
CO2-eMiSSiONeN BEI PKW Bei Pkw UND uNd NUTZFAHRZEUGEN<br />
NutZFAhRZeuGeN<br />
180 Mio. t<br />
160<br />
140<br />
120<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
Pkw<br />
Nutzfahrzeuge<br />
0<br />
2005<br />
<strong>2030</strong><br />
Trendszenario<br />
Quelle: <strong>Shell</strong> Pkw-Szenarien; eigene Berechnungen<br />
<strong>2030</strong><br />
Alternativszenario<br />
69 auf 117 Mrd. Fahrzeugkilometer erhöht, bleiben die<br />
Pkw-Fahrleistungen etwa konstant auf heutigem Niveau; das<br />
heißt bei etwa 590 Mrd. Pkw-Kilometern. Die spezifischen<br />
Verbrauchseinsparungen in der Pkw-Flotte werden in den<br />
kommenden Jahren folglich fast vollständig sichtbar, während<br />
Pkw<br />
Nutzfahrzeuge<br />
Pkw<br />
Nutzfahrzeuge<br />
sie bei den Nutzfahrzeugen durch mehr Fahrleistungen<br />
überkompensiert werden.<br />
Die in den Alternativszenarien unterstellten Effizienz- und<br />
CO 2-Reduktionspotenziale verlangen erhebliche Anstrengungen<br />
und Innovationen im Bereich der Fahrzeug-, Antriebs- und<br />
Kraftstofftechnologie.<br />
Darüber hinausgehende CO 2-Einsparungen des motorisierten<br />
Straßenverkehrs sind aus technologischer Perspektive <strong>bis</strong><br />
<strong>2030</strong> voraussichtlich nicht zu erwarten.<br />
Zusätzliche CO 2-Minderungen können nur erschlossen<br />
werden durch integrierte verkehrs- und klimapolitische<br />
Konzepte. Aber auch hier werden Nutzfahrzeuge und Pkw<br />
wesentliche Träger von Güter- und Personenmobilität sein.