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Studie Fachkräftemangel und demographischer Wandel bis 2020

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<strong>Fachkräftemangel</strong> <strong>und</strong> <strong>demographischer</strong> <strong>Wandel</strong><br />

Der Vergleich der Rekrutierungsalternativen zeigt zunächst, dass die interne Qualifizierung von Be‐<br />

schäftigten sowie die Einstellung erfahrener Fachkräfte höher gewichtet werden, als die Übernahme<br />

oder Einstellung junger Berufsanfänger (Abb. 3). Dies trifft für die Gegenwart zu <strong>und</strong> könnte sich<br />

künftig noch verstärken. Insbesondere die Übernahme eigener Auszubildender wird vergleichsweise<br />

geringgeschätzt. Hierbei spielt jedoch u. a. die starke Orientierung der befragten Betriebe auf Hoch‐<br />

schulabsolventen ein Rolle (vgl. Kap. 2.4.2). Für die Zukunft werden alle Rekrutierungswege als zu‐<br />

mindest gleich wichtig, wenn nicht gar wichtiger angesehen. Rekrutierung wird somit insgesamt<br />

wichtiger, vor allem aber die Möglichkeiten, die schon heute besonders bedeutsam sind.<br />

Unterhalb der Ebene dieser Gesamtsicht sind keine großen Unterschiede zwischen den Branchen zu<br />

erkennen. Lediglich im Ges<strong>und</strong>heits‐ <strong>und</strong> Sozialwesen werden, mit Ausnahme der Übernahme Aus‐<br />

gebildeter, alle Rekrutierungswege als wichtiger eingeschätzt als in den anderen Branchen (vgl. Kap.<br />

2.2.2).<br />

Es gibt jedoch deutliche Unterschiede zwischen den Betriebsgrößenklassen (vgl. Tab. A20a):<br />

• Während die interne Qualifizierung <strong>und</strong> Weiterbildung von Fachkräften für etwa zwei Drittel der mittleren<br />

(10 <strong>bis</strong> 49 Beschäftigte) <strong>und</strong> größeren Betriebe (50 <strong>bis</strong> 249 Beschäftigte) sehr wichtig ist, trifft dies nur für<br />

die Hälfte der kleinsten Betriebe (5 <strong>bis</strong> 9 Beschäftigte) zu. Allerdings rechnen 61 % der kleinsten Unterneh‐<br />

men mit einer Bedeutungszunahme dieses Weges.<br />

• Die Übernahme von im Betrieb ausgebildeten Berufsanfängern wird mit steigender Betriebsgröße als wich‐<br />

tiger eingeschätzt, sowohl in der Gegenwart als auch für die Zukunft. Ein großer Teil vor allem der kleinsten<br />

Betriebe nutzt diese Möglichkeit zur Fachkräftegewinnung gar nicht <strong>und</strong> bewertet sie als „unwichtig“, da‐<br />

runter viele Ingenieurbüros <strong>und</strong> ähnliche Domänen von Akademikern, die ohnehin kaum ausbilden, sondern<br />

vielmehr auf Hochschulabsolventen zurückgreifen.<br />

• Die Einstellung berufserfahrener Fachkräfte vom Arbeitsmarkt wird bereits in allen Größenklassen als wich‐<br />

tig oder sehr wichtig eingeschätzt, doch in der Zukunft nimmt die Bedeutung dieses Weges zu, vor allem bei<br />

kleinen <strong>und</strong> mittleren Betrieben.<br />

• Die Einstellung von Berufsanfängern aus anderen Betrieben ist für kleine <strong>und</strong> vor allem mittlere Betriebe<br />

heute deutlich wichtiger als für große. Dies gilt auch für die Zukunft.<br />

Insgesamt lassen sich folgende Besonderheiten der Personalstrategien größerer versus kleinerer<br />

Betriebe festhalten: Die großen Betriebe setzen verstärkt bereits heute auf Weiterbildung sowie die<br />

externe Rekrutierung erfahrener Fachkräfte. Dies wird auch in Zukunft weitergeführt. Die ebenfalls<br />

schon jetzt wichtige Übernahme von Auszubildenden wird sogar zukünftig noch etwas an Bedeutung<br />

gewinnen. Dagegen hat für viele der kleinen Betriebe eigene Ausbildung als Rekrutierungsweg kaum<br />

eine Bedeutung, was auch mehrheitlich so bleiben wird. Auch die interne Qualifizierung <strong>und</strong> Weiter‐<br />

bildung spielt bei den kleinen Unternehmen eine zwar wichtige aber eher unterdurchschnittliche<br />

Rolle, allerdings will die Mehrheit hier in Zukunft stärker aktiv werden.<br />

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