13.03.2013 Aufrufe

Produkte

Produkte

Produkte

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Info<br />

Rechtsanwalt Gerhard Predeschly<br />

trat nach Studium in Tübingen und<br />

Referendariat in Stuttgart Anfang<br />

1980 in die überwiegend zivil- und<br />

wirtschaftsrechtlich ausgerichtete<br />

Kanzlei Heine ein. Seit 1984 ist er<br />

Partner in der jetzigen Kanzlei Heine<br />

Predeschly & Kollegen in Stuttgart.<br />

Rechtsanwälte<br />

Heine Predeschly & Kollegen<br />

Feuerseeplatz 5, 70176 Stuttgart<br />

Telefon 07 11/615 33 54<br />

E-Mail:<br />

info@heine-predeschly-kollegen.de,<br />

Informationen:<br />

www.heine-predeschly-kollegen.de<br />

In dieser Rubrik informiert<br />

Sikkens seine Kunden in jeder<br />

Ausgabe von „Sikkens aktuell“<br />

über Wissenswertes<br />

aus unterschiedlichen Rechtsgebieten.<br />

Dieses Mal<br />

hinterfragt Rechtsanwalt<br />

Gerhard Predeschly<br />

das neue Antidiskriminierungsgesetz.<br />

Notwendig ist die Gesetzesvorlage,<br />

weil Deutschland mehrere<br />

EU-Richtlinien umsetzen muss,<br />

bei denen die Umsetzungsfristen<br />

zum Teil sogar schon<br />

abgelaufen sind. Überflüssig ist<br />

sie auf jeden Fall in der Form<br />

des im Dezember 2004 in den<br />

Bundestag eingebrachten „Entwurf<br />

eines Gesetzes zur<br />

Umsetzung europäischer Antidiskriminierungsrichtlinien“<br />

(kurz: ADG-E).<br />

Warum die deutliche Kritik?<br />

Rechtsexperte Gerhard Predeschly informiert<br />

Thema:<br />

Antidiskriminierungsgesetz –<br />

notwendig oder überflüssig?<br />

Weil dieser Gesetzesentwurf<br />

handwerkliche Mängel aufweist.<br />

Außerdem hat sich der Gesetzgeber<br />

nicht damit begnügt, eine<br />

– oder hier mehrere – Richtlinie(n)<br />

einfach nur umzusetzen,<br />

sondern geht über die Vorgaben<br />

der EU zum Teil noch hinaus.<br />

Mit dem Antidiskriminierungsgesetz<br />

soll geregelt werden, dass<br />

niemand auf Grund seiner Rasse,<br />

seiner ethnischen Herkunft,<br />

seines Geschlechts, seiner<br />

Religion oder Weltanschauung,<br />

seines Alters, seiner Behinderung<br />

oder seiner sexuellen Identität<br />

benachteiligt wird. Als äußerst<br />

problematisch gilt dabei: Wurde<br />

eine Benachteiligung glaubhaft<br />

gemacht, muss der Beschuldigte<br />

den Gegenbeweis führen. Gelingt<br />

dies nicht, stehen immerhin Ansprüche<br />

auf Unterlassung, Beseitigung<br />

und Schadenersatz im<br />

Raum.<br />

Wenn es bei diesem Gesetzesentwurf<br />

bleibt, muss auf eine<br />

akribische Dokumentation zum<br />

Beispiel bei Auswahlverfahren geachtet<br />

werden. Dies insbesondere<br />

deshalb, weil das Gesetz bisher<br />

keine Frist für die Geltendmachung<br />

von Ansprüchen vorsieht.<br />

Eine Ausnahme bildet das Arbeitsrecht:<br />

Hier gilt eine Frist von<br />

sechs Monaten. Die neue Gesetzesvorlage<br />

beruht also auf<br />

den allgemeinen Verjährungsregelungen,<br />

so dass mindestens<br />

drei und unter Umständen<br />

sogar zehn Jahre lang mit einer<br />

Inanspruchnahme gerechnet<br />

werden muss.<br />

Im arbeitsrechtlichen Teil der<br />

Gesetzesvorlage ist besonders<br />

zu beanstanden, dass keinerlei<br />

Anpassung der Richtlinien an<br />

das bestehende Arbeitsrecht,<br />

zum Beispiel eine Abstimmung<br />

mit dem Kündigungsschutzgesetz<br />

(KSchG), erfolgt. So<br />

bleibt unklar, ob nach dem<br />

ADG-E zusätzlich zu einer Ab-<br />

Gesetzentwurf mit handwerklichen Mängeln<br />

findung nach dem KSchG noch<br />

ein Schadenersatzanspruch bestehen<br />

kann, ob bei der Sozialauswahl<br />

das Alter noch ein bestimmendes<br />

Merkmal bleiben<br />

darf oder ob vertragliche<br />

Altersgrenzen überhaupt noch<br />

möglich sind.<br />

Es bleibt abzuwarten und zu<br />

hoffen, dass der Gesetzgeber<br />

die inzwischen von vielen Seiten<br />

und in vielen Punkten zu Recht<br />

an ihn herangetragenen Bedenken<br />

noch berücksichtigt. ■<br />

Nur für Deutschland!<br />

SIKKENS aktuell 2/2005<br />

News 11

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!