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Nachschlagewerk zur Waffensachkunde -erstellt von Mike - SLG ...

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Schusswirkung auf einzelne Organe<br />

Schussverletzungen weisen in der Regel für bestimmte Körperregionen bzw. Organe<br />

charakteristische Gewebedefekte auf. Die Gefhrlichkeit solcher Verletzungen liegt darin,<br />

dass lebenswichtige Organe der Brust- und Bauchhöhle oder vitale Strukturen des<br />

Gehirns zerstört werden. Hierfür genügen schon kleine Kaliber (22 o. ä.). Sog.<br />

Dumdumgeschosse (Teilmantelgeschosse, Name stammt vom indischen Ort Dumdum,<br />

in der Nähe Kalkuttas, wo während des Chitral - Feldzuges der britischen Kolonialarmee<br />

1895 das Vollmantelgeschoss Mark - II zum Teilmantelgeschoss modifiziert wurde) und<br />

Hohlspitzprojektile (Teil- oder Vollmantel) können jedoch wegen der grossen<br />

Energieabgabe an das Gewebe auch bei Treffern in die Extremitäten schwerste<br />

lebensbedrohliche Verletzungen hervorrufen. Bei Schusstreffern in flüssigkeitsgefüllte<br />

Hohlräume (Harnblase, Herz, wassergefüllter Mund etc.) kann es durch die entstehende<br />

Druckwelle und die fehlende Komprimierbarkeit der Flüssigkeit <strong>zur</strong> Sprengung des<br />

Organes kommen. Lungendurchschüsse sind demgegenüber, falls keine grösseren<br />

Blutgefässe verletzt werden, in deren Auswirkung auf das Gewebe relativ begrenzt.<br />

Röhrenknochen frakturieren an den gelenksnahen Enden bei<br />

Geschossgeschwindigkeiten über 60 m/s (ca. 220 km/h), bei tieferen Geschwindigkeiten<br />

findet sich in der Regel ein Bohrloch <strong>von</strong> ungeähr Kalibergrösse. Schafttreffer führen zu<br />

mehrfragmentären Brüchen.<br />

Schussverletzungen sind immer kontaminierte Verletzungen. Die Vorstellung, dass<br />

abgefeuerte Projektile aufgrund der entwickelten Hitze (Reibung des Projektils im<br />

Waffenlauf, Zündung des Treibsatzes) steril sind, ist nicht haltbar, wie anhand <strong>von</strong><br />

Experimenten nachgewiesen werden konnte. Mit hitzelabilen Bakterien beimpfte und<br />

danach abgefeuerte Geschosse kontaminierten Gewebe experimentell, jedoch stellten<br />

auch Kleidungsstücke und die Haut eine Infektionsquelle dar. Eine Schädigung des<br />

Gewebes durch thermische Energie (Hitze) ist vernachlässigbar.<br />

6. 2 Rettungskette<br />

Zu den lebensrettenden Sofortmaßnahmen zählen z.B.<br />

> Absichern der Unfallstelle<br />

> Retten aus der Gefahrenzone<br />

> Notruf absetzen (112)<br />

> Herz - Lungen Wiederbelebung<br />

> Blutstillung<br />

> Schockbekämpfung<br />

> Herstellung der stabilen Seitenlage

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