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BÜCHER LEBEN Ein Projekt zur Förderung der Zusammenarbeit ...

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Basisemotionen kehren in <strong>der</strong> Literatur immer<br />

wie<strong>der</strong>. Literatur nimmt die existenziellen<br />

Ängste und Emotionen junger Menschen<br />

ernst und spricht sie sehr unmittelbar<br />

aus: das Bedürfnis, geliebt zu sein; die<br />

Furcht, nutzlos zu sein; die Angst, für sein<br />

Aussehen o<strong>der</strong> An<strong>der</strong>ssein gehasst zu<br />

werden; die Angst, allein zu sein und zu<br />

bleiben. Das sind die zentralen Themen <strong>der</strong><br />

Literatur: im Märchen genauso wie im kitschigen<br />

Liebesroman, im Drama wie im<br />

Gedicht. Um es mit dem Holzhammer zu<br />

sagen: Jede Literatur, die den jungen Menschen<br />

in seinem Gefühlschaos ernst<br />

nimmt, seine Ängste nicht verdrängt, gibt<br />

ihm das Gefühl, dass seine innere Wirklichkeit<br />

akzeptiert wird.<br />

Leicht gekürzt aus:<br />

Gerhard Falschlehner: Vom Abenteuer des<br />

Lesens. Salzburg: Residenz 1997, S. 98-104)<br />

Falschlehner , Gerhard:<br />

vom Abenteuer des Lesens / Gerhard Falschlehner. - Salzburg<br />

: Residenz Verl., 1997. - 287 S.<br />

ISBN 3-701-71061-9 fest geb. : ATS 298,00 /<br />

Rezension:<br />

Gerhard Falschlehner, <strong>der</strong> Geschäftsführer des Österreichischen<br />

Buchklubs <strong>der</strong> Jugend, hat sich natürlich schon aus<br />

geschäftlichem Interesse mit dem Abenteuer Lesen auseinan<strong>der</strong>zusetzen.<br />

Darüber hinaus will er aber gar verführen zu<br />

dieser altmodischen Beschäftigung, die mangelndem<br />

Selbstbewusstsein, fehlen<strong>der</strong> Toleranz und auch einer<br />

verkümmerten Fantasie beikommen könne. Bevor es aber <strong>zur</strong><br />

„Fröhlichkeit des Lesens“ kommen kann, kritisiert er jene<br />

Vorurteile und Klischees, die zum Thema „Jugend und Lesen“<br />

herumschwirren, gründlich und lustvoll. Danach folgt eine sehr<br />

anschauliche Darstellung <strong>der</strong> Erkenntnisse von Hirnforschung<br />

und Wahrnehmungspsychologie zum unglaublichen Vorgang<br />

des Lesens. Anschließend gibt er noch einige gute Argumentationshilfen<br />

für alle, die das Lesen in <strong>der</strong> Mediengesellschaft<br />

plausibel machen wollen. Sehr polemisch und deshalb auch<br />

einseitig, überspitzt, aber vergnüglich setzt er sich mit dem<br />

heiklen oftmals das Lesevergnügen stark reduzierenden<br />

Kapitel <strong>der</strong> Interpretation von Texten auseinan<strong>der</strong>. Und zum<br />

Abschluss gibt es noch eine Sammlung von Anregungen über<br />

das kreative Lesen und Schreiben. Dazwischen einige kurze<br />

Texte über Literatur (von Artmann bis Tucholsky) und Lesen<br />

und im Anhang ein umfangreiches und interessantes Literaturverzeichnis<br />

zum Thema. - <strong>Ein</strong> Muss für jede Bibliothek,<br />

insbeson<strong>der</strong>e aber für Lehrerhand- und -hausbibliotheken<br />

sowie Schulbibliotheken. Amüsant, klug, informativ, praktisch<br />

und auch anschaulich.<br />

*bn* Fritz Popp<br />

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