14.03.2013 Aufrufe

BÜCHER LEBEN Ein Projekt zur Förderung der Zusammenarbeit ...

BÜCHER LEBEN Ein Projekt zur Förderung der Zusammenarbeit ...

BÜCHER LEBEN Ein Projekt zur Förderung der Zusammenarbeit ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

40<br />

Leseför<strong>der</strong>ung ist Elternbildung<br />

Martina Lainer<br />

Bislang war klar: eine Lese-Karriere beginnt<br />

in <strong>der</strong> Familie. Die Beschäftigung mit dem<br />

Buch innerhalb <strong>der</strong> Familie galt als<br />

wichtigste Erstbegegnung für das Kind, die<br />

<strong>zur</strong> Ausbildung einer positiven Beziehung<br />

zum Buch nötig ist. In einem<br />

buchfreundlichen familiären Umfeld wird ein<br />

Kind zum regelmäßigen Leser. Daran hat<br />

sich bis heute nichts geän<strong>der</strong>t.<br />

Nun zeigen jüngste Studien, dass Eltern<br />

immer weniger die Vermittler zwischen Kind<br />

und Buch sind bzw. sein können. Das Vorlesen<br />

ist immer seltener Teil des Familienalltags<br />

(z.B. beim <strong>Ein</strong>schlafen), Bücher stehen<br />

immer seltener im Zentrum gemeinsamer<br />

Beschäftigung. Nur je<strong>der</strong> vierte deutsche<br />

Jugendliche zwischen 14 und 19 Jahren<br />

sagt laut jüngster Studie <strong>der</strong> Stiftung<br />

Lesen: „Bei uns zu Hause achtete man immer<br />

darauf, dass ich gute Bücher las.“ Vor<br />

acht Jahren erklärten dies noch 46 Prozent<br />

<strong>der</strong> damals Jugendlichen!<br />

Bei uns zu Hause gab es viele<br />

Bücher<br />

Ich habe mich oft mit meinen Eltern<br />

über ein Buch unterhalten<br />

Ich habe mir oft Bücher in <strong>der</strong><br />

Bibliothek ausgeborgt<br />

Bei uns zu Hause achtete man<br />

immer darauf, dass ich gute Bücher<br />

las<br />

Lesesozialisation und Familieneinfluss<br />

Der Hamburger Freizeitforscher Horst W.<br />

Opaschowski analysiert die Entwicklung<br />

<strong>der</strong> Generation @, <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>, die heute<br />

fast selbstverständlich in einem multimedialen<br />

Umfeld aufwachsen. Seine Befürchtung<br />

ist, dass sich die Medien Fernsehen,<br />

Videos, Computerspiele, Internet von <strong>der</strong><br />

Rolle <strong>der</strong> „heimlichen Miterzieher“ zu „unheimlichen<br />

Haupterziehern, die Kin<strong>der</strong><br />

mehr beeinflussen und prägen als Eltern<br />

und Lehrer“ entwickeln (Opaschwoski: Generation<br />

@, S. 82). Je früher Kin<strong>der</strong> mit dem<br />

Fernsehen und Computerspielen allein gelassen<br />

werden, desto weniger können sie<br />

soziale und sprachliche Kompetenzen erwerben.<br />

Aber auch die Fähigkeit sich zu<br />

konzentrieren, eine Voraussetzung für das<br />

Lesen, können sie nicht entwickeln. Die<br />

sprachliche Entwicklung eines Kindes gedeiht<br />

am besten, wenn man ihm sprachliche<br />

Impulse gibt, auf die es reagieren, mit<br />

denen es experimentieren und spielen<br />

kann. Beim Fernsehen fehlt gerade dieser<br />

26%<br />

25%<br />

27%<br />

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70%<br />

38%<br />

41%<br />

46%<br />

51%<br />

60%<br />

1992 2000

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!