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dabei gilt es zunächst einmal,<br />
den Smart Shopper vom<br />
landläufigen »Schnäppchenjäger«<br />
konkret abzugrenzen. Während<br />
Letzterer von vornherein nach Angeboten<br />
im unteren Preissegment sucht<br />
und vorrangig in Billigmärkten oder auf<br />
Schlussverkäufen anzutreffen ist, ist das<br />
Konsumverhalten des Smart Shoppers<br />
durch ein Streben nach höchstmöglicher<br />
Qualität bei gleichzeitigen Preisvorteilen<br />
gekennzeichnet. Das Einkaufsverhalten<br />
ist weitaus qualitätsorientierter und<br />
markenbewusster als bei der Jagd nach<br />
Schnäppchen, bei der man teilweise<br />
auch mindere Qualität in Kauf nimmt, so<br />
lange sie weitaus preiswerter ist, als das<br />
gleiche Produkt in höherer Qualität.<br />
Für den Smart Shopper zählt nur Top-<br />
Qualität. Er sucht teure, exklusive Markenartikel,<br />
und die versucht er so günstig<br />
wie möglich zu bekommen. Wer den<br />
Begriff »Smart Shopper« geprägt hat, ist<br />
nicht überliefert. Das englische Wörterbuch<br />
definiert ›smart‹ als ›clever, aufgeweckt‹.<br />
Und das kann man dem Smart<br />
Shopper durchaus bescheinigen. Möglich<br />
gemacht wurde das Smart Shopping seit<br />
das Feilschen, also das Herunterhandeln<br />
des angezeigten Preises, in Deutschland<br />
wieder Usus wurde. Wenn ein Kaufpreis<br />
den Zusatz »Unverbindliche Preisempfehlung<br />
des Herstellers«, kurz UVP, enthält,<br />
so ist es gutes Recht des Kaufinteressenten,<br />
den Preis nicht als verbindlich<br />
anzusehen und doch noch einige Euros<br />
herauszuschlagen.<br />
Richtwert für das Herunterhandeln ist<br />
dabei der Preisvergleich mit demselben<br />
Artikel eines vergleichbaren Anbieters.<br />
Und das ist in Zeiten des schnellen Internets<br />
leichter als Wasser zu kochen.<br />
Doch der wahre Smart Shopper steht<br />
schon eine Entwicklungsstufe höher. In<br />
Gegenwart des Verkäufers zückt er sein<br />
iPhone und fragt drahtlos in Bruchteilen<br />
von Sekunden halb Deutschland nach<br />
Vergleichsangeboten ab. Postwendend<br />
werden dem verdutzten Verkäufer die<br />
günstigeren Preise vor Augen geführt.<br />
Das nennt man im Lateinischen ›argumentum<br />
ad oculos‹, ein augenfälliges<br />
Argument. Und darum wird der Verkäufer<br />
dem Smart Shopper wohl oder übel<br />
den geforderten Rabatt einräumen, um<br />
wenigstens halbwegs das vom Chef geforderte<br />
Tagessoll zu erfüllen. Ansonsten<br />
ist er den Kunden los.<br />
Diese Einkaufstour funktioniert überall<br />
dort, wo eine drahtlose Internetverbindung<br />
möglich ist, also auch in Kaufhäusern<br />
und Supermärkten. Manche »Apps«,<br />
also Zusatzprogramme für das Mobiltelefon,<br />
bieten bereits die Möglichkeit, Strichcodes<br />
einzulesen und postwendend, via<br />
Internet, in Echtzeit die günstigsten Preise<br />
aufzulisten. Kaum ein Laden ist gefeit<br />
vor den »Überfällen« dieser Kundenspezies,<br />
die die klassische Pistole gegen<br />
ein Mobiltelefon eingetauscht hat, aber<br />
immer noch das Geld des Geschäftsinhabers<br />
fordert.<br />
Klar, dass der Handel Gegenstrategien<br />
erarbeitet, denn schließlich schmälert<br />
dieser Kundentypus den Profit. Was<br />
noch schlimmer wiegt, ist, dass darunter<br />
auch das Renommee des Hauses leidet,<br />
verlässt der Kunde den Laden doch mit<br />
dem Gefühl: »Die wollten mich mit einem<br />
völlig überzogenen Preis über den Tisch<br />
ziehen, aber da habe ich denen mal kurz<br />
gezeigt, wo Bartel den Most holt.«<br />
Handelsverbände empfehlen, Verkaufsmitarbeiter<br />
künftig nicht mehr nach Umsatz,<br />
sondern nach Ertrag zu honorieren<br />
oder Verkäufe nur noch mit mehreren<br />
Mitarbeitern zu tätigen, die die Argumentationskette<br />
des Kunden gemeinsam<br />
entkräften sollen.<br />
Was am direkten »Point Of Sale« vielleicht<br />
noch funktionieren mag, verblasst<br />
in seiner Wirkung an den übrigen Wirkungskreisen<br />
des Smart Shoppers. Immer<br />
mehr – dem Internet sei Dank – tätigt<br />
dieser Kunde seine Einkäufe nämlich vor<br />
dem heimischen PC. In stoischer Ruhe<br />
kann er hier vergleichen und ohne Rücksicht<br />
auf Öffnungszeiten seine Kaufentscheidung<br />
fällen. Selbst größere Entfernungen<br />
oder Transportfragen rücken<br />
in den Hintergrund, da praktisch jeder<br />
»Tante-Emma-Laden« heutzutage einen<br />
Online-Shop inklusive »24-Stunden-Versand-Service«<br />
unterhält, respektive unterhalten<br />
muss! Denn wie auch schon<br />
beim Smart Shopping im Fachgeschäft<br />
kommt der Händlerverband zu dem resignierenden<br />
Schluss: »Entweder der<br />
Händler geht da mit oder er muss schauen,<br />
wo er bleibt«!<br />
Noch betrachtet der Handel Smart Shopper<br />
als »Avantgarde«, hat die Allensbacher<br />
Studie doch gezeigt, dass es eher<br />
die unter 30-Jährigen sind, die dieser<br />
Gruppe zuzurechnen sind. Allerdings hat<br />
man auch erkannt, dass angesichts von<br />
25 Prozent das Smart Shopping »eindeutig<br />
ein wachsender Markt« ist und warnt<br />
vor einem »drohenden, grauen Markt!«<br />
Auch wenn der Einzelhandel den Smart<br />
Shopper gerne – weil lästig und unerwünscht<br />
– als kriminell stigmatisieren<br />
würde, so bleibt doch eindeutig festzustellen,<br />
das qualitäts- und preisbewusstes<br />
Einkaufen – und zwar ohne Ausschluss<br />
des jeweils anderen Kriteriums – in keiner<br />
Weise verboten oder anrüchig ist. Im<br />
Gegenteil! In Zeiten, wo beispielsweise<br />
Energiekonzerne dem Verbraucher immer<br />
höhere Preise abfordern, Banken<br />
für sauer Erspartes unter einem Prozent<br />
Zinsen anbieten und selbst ein Laib Brot<br />
nicht mehr unter 3,50 Euro erhältlich ist<br />
(nur mal zur Erinnerung = 7 DM) ist es<br />
das gute Recht eines jeden, sich zu informieren,<br />
wo es das Objekt der Begierde<br />
zu den günstigsten Konditionen gibt<br />
und so seine Privatfinanzen zu regulieren.<br />
Erst recht ist es nicht strafbar, den<br />
jeweiligen Artikel dort zu erstehen, wo es<br />
einem persönlich passt.<br />
Und da wir das Ganze eher sportlich sehen,<br />
geben wir Ihnen abschließend noch<br />
einige Tipps, wo und wie Sie weitaus<br />
günstiger als in der nächsten Einkaufsmeile<br />
an Qualität gelangen.<br />
www.smartshopping.de<br />
www.fabrikverkauf-adressen.de<br />
www.factory-outlets.org<br />
www.wer-zu-wem.de/fabrikverkauf<br />
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