Stadtbote Wiehe, Freitag, 11. Juli 2008 iehe, Freitag ... - Stadt Wiehe
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Stadtbote Wiehe, Freitag, 11. Juli 2008 iehe, Freitag ... - Stadt Wiehe
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Impressum<br />
<strong><strong>Stadt</strong>bote</strong> <strong><strong>Stadt</strong>bote</strong> <strong><strong>Stadt</strong>bote</strong> <strong><strong>Stadt</strong>bote</strong> <strong><strong>Stadt</strong>bote</strong><br />
<strong>W<strong>iehe</strong></strong> <strong>W<strong>iehe</strong></strong> <strong>W<strong>iehe</strong></strong> <strong>W<strong>iehe</strong></strong> <strong>W<strong>iehe</strong></strong><br />
Herausgeber: <strong>Stadt</strong> <strong>W<strong>iehe</strong></strong><br />
Gemeinde Donndorf<br />
Verlag: Unstrut-Verlag <strong>W<strong>iehe</strong></strong> GmbH,<br />
Im Gewerbegebiet 1,<br />
06571 <strong>W<strong>iehe</strong></strong>;<br />
Fon: 6968-0<br />
Geschäftsführer:<br />
Kathrin Ernst, Gerd Trautmann (verantwortlich<br />
für Text und Anzeigen).<br />
Verantwortlich für den amtlichen Teil sind<br />
die Bürgermeister<br />
Anzeigenleitung:<br />
Ingrid Unglaub, Telefon: 81683<br />
Druck: Buchdruckerei Sauer,<br />
Inh. M. Pöhnert, 06571 Roßleben,<br />
Telefon: 90567<br />
Der <strong><strong>Stadt</strong>bote</strong> <strong>W<strong>iehe</strong></strong> erscheint monatlich<br />
mit einer Auflage von 1.450 Exemplaren.<br />
Die Verteilung erfolgt kostenlos<br />
an die Haushalte der <strong>Stadt</strong> <strong>W<strong>iehe</strong></strong> einschließlich<br />
der Ortsteile Langenroda,<br />
Garnbach und Hechendorf und an die<br />
Gemeinde Donndorf einschließlich der<br />
Ortsteile Kleinroda und Kloster-Donndorf.<br />
Gültig ist die Preisliste Nr. 1/2.007 in<br />
Verbindung mit unseren allgemeinen und<br />
zusätzlichen Geschäftsbedingungen.<br />
Einzelabgabe bei Selbstabholung 0,50<br />
Euro;<br />
Abonnementpreis 6,- Euro zzgl. MwSt.<br />
und Versandkosten.<br />
Texte, insbesondere Termine werden<br />
nach bestem Wissen, jedoch ohne Gewähr,<br />
veröffentlicht. Urheberschutz besteht<br />
für alle vom Verlag gesetzten Texte<br />
und Anzeigen.<br />
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Die alte Dorfkirche St. Peter- und Paul<br />
In dieser gedeihlichen Zeitperiode für unsere Heimat – gehört<br />
die Gründung einer Kirche in Donndorf – eine aus Steinen<br />
erbauten Kirche. Es war gleichzeitig auch Ausdruck, dass der<br />
christliche Glaube in Donndorf endgültig fest verwurzelt war,<br />
damit wurde sie zum Zeugnis dieser Vollendung. Höchstwahrscheinlich<br />
war es eine Kirche ohne Turm, der erst viel später<br />
erbaut wurde. Die alten romanischen Kirchen entwickelten<br />
sich aus den aus vorromanischer Zeit stammenden Grundtypen.<br />
Romanische Baukunst war in der Zeit von 950 – 1250 hier<br />
dominierend, danach folgte die Gotik. Aus der Zeit vor dem<br />
Jahre 1000 gab es nur wenig Kirchbauten, erst im <strong>11.</strong> Jahrhundert<br />
mehren sich die baulichen Zeugnisse. Bemerkenswert ist,<br />
dass die romanischen Dorfkirchen Thüringens bei aller Verschiedenheit<br />
der Einzelbauten im Wesentlichen 3 Bautypen<br />
aufweisen. Der Gemeinderaum bestand aus einem Saalbau,<br />
daran fügte man die Apsis einen Halbkreis an. In ihm wurde der<br />
Altar aufgestellt. Die zweite Form bestand darin, anstatt der<br />
Apsis, ein Chorquadrat anzufügen. Dabei wurde das Chorquadrat<br />
zum Altarraum. Die dritte Form bildete der Saal mit Chorquadrat<br />
und daran befindlicher Apsis, ausgeführt von West nach Ost. So<br />
entstanden die ersten romanischen Dorfkirchen in einer dieser<br />
Bautypen. Trat ein Turm hinzu, so stand er in Thüringen meistens<br />
als sogenannter Chorturm östlich des Saales über den Altarraum,<br />
mitunter wurde eine Apsis noch östlich an den Turm angebaut. Die<br />
Türme waren vorwiegend oder nahezu quadratische Bauten und<br />
nahmen oft den Raum des Chorquadrates ein. Obwohl Türme<br />
weder liturgisch noch praktisch<br />
erforderlich waren, wurden sie<br />
als Repräsentationssymbol geschätzt.<br />
Da die Kosten für den<br />
Turmbau enorm hoch waren,<br />
konnten sich die meisten Orte<br />
die Türme oft erst später leisten,<br />
je nach dem wie reich ein Dorf<br />
war. Für die Turmglocken baute<br />
man hölzerne Glockentürme,<br />
Glockenwände mitunter auch<br />
kleine Dachreiter zur Aufnahme<br />
einer Glocke. Die Größe und<br />
Ausstattung war ebenso von<br />
mehreren Faktoren abhängig,<br />
von der Größe des Ortes, dem<br />
Reichtum seiner Bewohner auch<br />
von der Bedeutung der Kirche<br />
in der kirchlichen Hierarchie. Die<br />
kleinen rundbogigen Fenster erzeugten<br />
im Innenraum viel Dunkelheit,<br />
sie erzeugten dadurch<br />
die Mystik für das Gottesbild in<br />
jenem Mittelalter.<br />
Geschmückt wurden besonders<br />
auch die Eingänge in diese Kirchen,<br />
an den Türen trennten<br />
sich die profane Welt, dahinter<br />
lagen die heiligen Räume. Hier<br />
muss auf die alten Kirchentüren<br />
verwiesen werden. Der Altarraum<br />
wurde durch den Triumph-<br />
bogen abgegrenzt, derselbe ist noch am westlichen Turm auszumachen<br />
und bezeugt, dass der Turm später entstanden ist. Der<br />
romanische Turm scheint erst im 12. Jahrhundert erbaut worden<br />
sein, so urteilen Experten darüber. Beim Abriss des uralten Kirchenschiffes,<br />
also dem ältesten Teil dieser Kirche, was um 1850<br />
geschah, wurde ein sauber bearbeiteter Stein geborgen, der sehr<br />
aufschlussreiche Zeichen trägt. Er führt ein Zeichen, das einen<br />
Schlüssel darstellen könnte, danach zeigt er einen Torbogen mit<br />
2 Türen, darüber erscheint eine Königskrone, im rechten Feld<br />
stehen 3 Steinmetzzeichen. Der Schlüssel weist auf Petrus – die<br />
Königskrone – könnte auf ein königliches Bauwerk – ein königliches<br />
Geschenk hinweisen, zumindest aber auf königliche Baumeister.<br />
Die Zeichen auf jenem Stein passen in die Zeit um 1008 –<br />
in die königliche Zeit unserer Region.<br />
Eine Betrachtung des Standortes der alten Dorfkirche, führt ebenso<br />
zu der Erkenntnis, dass sie an dieser Stelle sehr alt sein muss.<br />
Denn dieser Standort, relativ weit in die Unstrutniederung hineinragend,<br />
wäre sicher nicht gewählt worden, wenn es die wiederkehrenden<br />
Überflutungen zur Zeit des Kirchbaus schon gegeben<br />
hätte. Die Kirche entstand also vor der Zeit, als die Überflutungen<br />
noch nicht auftraten. Und in der Tat, diese Zeit gab es – selbst die<br />
Niederung bot Raum für Siedlungen schon in der Steinzeit und<br />
auch später noch. Laut Archiv des Kloster Roßleben traten<br />
Überflutungen mit beachtlichen Folgen schon im <strong>11.</strong> Jahrhundert<br />
auf, die aber erst in der Folgezeit öfter und gewaltiger auftraten.Noch<br />
zu Beginn des 18. Jahrhunderts gab es in Donndorf einen Riedhof.<br />
Auf ein ebenso hohes Alter wie die Kirche, kann der alte Friedhof<br />
verweisen. Es gibt in Donndorfs Geschichte keinerlei Hinweise,<br />
dass das Dorf einen anderen Friedhof gehabt hätte. Sehr viel älter<br />
als die Kirche ist er sicher nicht, sonst hätte man beim Bau der<br />
Kirche Grabstätten zerstören müssen.<br />
Eine eingehende bautechnische Betrachtung des Bauwerkes<br />
selbst bestätigt, dass die Kirche wahrscheinlich zunächst ein<br />
turmloses Gebäude gewesen war, vermutlich mit einer romanischen<br />
Apsis am Ostabschluss versehen.<br />
Kirchenschiff – Turm – Ostchor bildeten keinen innigen Verband,<br />
es waren aneinander gestellte Baukörper, entstanden zu<br />
unterschiedlichen Zeiten. Das alte Kirchenschiff, etwa 13<br />
Meter lang und ca. 10 Meter Breite, war mit einem Satteldach<br />
abgedeckt. Immer war der Raum mit einer geraden Holzbalkendecke<br />
abgeschlossen. Sicher nur wenig Licht drang durch die<br />
kleinen romanischen Rundbogenfester. Der Zugang zur Kirche<br />
– sicherlich an der Südseite – war über eine Steintreppe zu<br />
erreichen, es soll aber zwei Zugänge gegeben haben. Das alte<br />
Kirchenschiff hatte nachweislich einen geraden Abschluss im<br />
Westen und war in seiner langen Geschichte mehrmals reparaturbedürftig,<br />
zuletzt im 18. Jahrhundert wurde das Dach<br />
repariert. Am westlichen Kirchenturm sind noch unterschiedliche<br />
Dachhöhen erkennbar. Anno 1741 war die alte Kirchentreppe<br />
durch eine neue ersetzt worden, im Jahre 1744 wurde<br />
eine neue Kirchenempore eingebaut. Der romanische Turm –<br />
mit nahezu quadratischem Grundriss von etwa 6 x 6 Meter, aus<br />
unbehauenen Sandsteinen gemauert, ist etwa 17,3 Meter hoch,<br />
mit Dach ca. 23 Meter hoch. Im unteren Turmbereich befindet<br />
sich auf der Westseite der ehemalige Triumphbogen und<br />
darüber die spitzbogige Tür zum ehemaligen Kirchendachboden.<br />
Beide sind durch Vermauerung geschlossen.<br />
3. Fortsetzung folgt