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8 titelthema Tiere und ihre Schlafgewohnheiten Schlafbedarf nicht mehr messbar. Erwachsene schlafen im Durchschnitt zwischen siebeneinhalb und achteinhalb Stunden pro Tag. Rund 75 Prozent aller Erwachsenen gehören in diese Kategorie. Als Kurzschläfer gilt, wer mit nur vier bis fünf Stunden pro Nacht auskommt. Langschläfer benötigen hingegen täglich zehn oder mehr Stunden Schlaf, um sich wohl zu fühlen (zu diesen beiden Kategorien gehören je etwas mehr als zehn Prozent der Menschen ab 30). Gene regeln den Schlafbedarf Wie gesagt ändert sich das Schlafbedürfnis ab dem 30. Lebensjahr nicht mehr wesentlich. Dass dennoch viele Personen im höheren Alter das Gefühl haben, nicht mehr so lange schlafen zu können, hängt damit zusammen, dass ihr Schlaf störanfälliger und häufiger unterbrochen wird und der Anteil Tiefschlaf sinkt. Dieses scheinbare Defizit gleichen Senioren jedoch meist durch die Nickerchen am Tage (Mittagsschlaf, Einnicken und Döszustände tagsüber) aus. Am Schluss unterscheidet sich die Länge des Gesamtschlafs nicht von jener in den Jahren der Berufstätigkeit. Der Schlafbedarf ist genetisch festgelegt und hängt zusätzlich von Lebensumständen ab. In Zeiten, in welchen wir hoch motiviert sind und viel Sport treiben, brauchen wir weniger Schlaf. Hingegen nimmt das Schlafbedürfnis zu, wenn eine Erkältung im Anzug ist oder energyfo ru m 3/07 Pferde schnarchen und wiehern Pferde schlafen nur 3 bis 4 Stunden am Tag (Quelle: Uni Zürich). Im Gegensatz zu uns Menschen dösen Pferde oftmals im Stehen. Wenn sie sich ganz sicher fühlen, dann legen sie sich hin; am liebsten ins Gras, auf Sand oder in ein weiches, sauberes Strohbett. Übrigens kommt es durchaus vor, dass Pferde auch schnarchen und im Schlaf wiehern! Katzen zucken im Schlaf Phasen des Dösens und des Tiefschlafs wechseln sich bei den Hauskatzen ab. Fürs Dösen tagsüber suchen sie sich am liebsten ein warmes, sonniges Plätzchen. Mehr als 15 Stunden pro Tag verbringen die Katzen mit Schlafen und Dösen. Und auch Katzen träumen: Ebenso wie wir Menschen zucken sie im Schlaf oder strampeln mit den Pfoten. wir physisch, mental oder emotional stark belastet sind. Harte Gartenarbeit, Stellensuche oder eine neue Lebenssituation, welche mit Sorgen und Problemen verknüpft ist, erhöhen das Schlafbedürfnis. Echte und unechte Kurzschläfer Manche Menschen glauben aber auch, viel mehr schlafen zu müssen als tatsächlich nötig. «Ich habe immer wieder Patienten in meiner Praxis, die von einer viel zu langen Schlafdauer ausgehen», sagt Daniel Gassmann. «Ihr Körper kann diese Menge an Schlaf gar nicht erfüllen. Schlaflosigkeit ist dann die logische Folge.» Biologisch bedingte Kurzschläfer, die pro Nacht mit lediglich rund vier Stunden Schlaf auskommen, treffen wir überdurchschnittlich oft in leitenden Positionen an. Sie sind evolutionsmässig länger leistungsfähig. «Ein Kurzschläfer zu sein, ist kein persönliches Verdienst und hat auch überhaupt nichts mit Charakterstärke zu tun», sagt Daniel Gassmann und warnt: «Fatalerweise versuchen Kaderleute zunehmend, sich auch dann wie Kurzschläfer zu verhalten, wenn sie gar keine sind. Die Folge ist über kurz oder lang meist ein Burnout!» Ebenfalls wie Kurzschläfer verhalten sich viele Sportlerinnen und Sportler. Sie stehen trotz körperlicherDauerbelastung oft schon Fledermäuse sind Schlafmützen Werden die Nächte länger und kälter und finden die Fledermäuse keine Insekten mehr als Nahrung, ziehen sie sich in Höhlen und Keller zurück. Hier schlafen sie den ganzen Winter. Auch im Sommer schlafen sie tagsüber und jagen nur während der Nacht, und dies bloss während vier Stunden. Durchschnittliche Schlafzeit: 20 Stunden. früh am Morgen auf. Es scheint, als würden sie weniger Schlaf benötigen als andere. Woher nehmen sie nur diese Energie? Daniel Gassmann bestätigt: «Mit Sport kann man tatsächlich den Tiefschlafanteil steigern. Und dieser ist für die körperliche und geistige Erholung besonders wichtig.» Der Tiefschlafanteil macht bei einem gesunden Schläfer 15 bis 20 Prozent aus. Je länger diese Phase dauert, desto weniger Gesamtschlaf benötigt der Mensch. Aber: «Zu viel Sport kurz vor dem Schlafengehen kann genau das Gegenteil bewirken und sich negativ auf die Schlafqualität auswirken.» Die Kraft des Powernap Positive Auswirkung auf den Energiehaushalt hat hingegen das gute alte Mittagsschläfchen oder, um die moderne Bezeichnung zu verwenden, der Powernap. Schlafforscher attestieren diesem Kurzschlaf die Steigerung der Konzentrations-, Leistungs- und Reaktionsfähigkeit in der zweiten Tageshälfte. Biochemikerin Verena Steiner schreibt zum Thema Mittagsschlaf in ihrem Buch «Energiekompetenz»: «Gönnen Sie sich ein Nickerchen! Der beste Zeitpunkt dafür ist aber nicht gleich nach dem Mittagessen, sondern in der grossen Senke des Nachmittags. Diese liegt bei vielen Menschen zwischen 14 und 16 Uhr.» Ein Befürworter der Ruhepause am Mittag ist auch Schlafexperte Daniel Gassmann: «Eine 20- bis 30-minütige Ruhepause kommt der menschlichen Physiologie ent-
gegen.» Er spricht aber bewusst nicht von Powernap, sondern von Siesta. «Ich bin kein Anhänger der Vorstellung, dass auch der Schlaf rationalisiert werden kann und man diese kurzen Powernaps einsetzt, um nachher mehr zu arbeiten.» Schlafen Sie sich schön! Einen guten Ruf geniesst im Volksmund der Schönheitsschlaf. Mit gutem Grund: Während der Nacht erneuern sich die Zellen, Haut und Haare regenerieren. Auch für das physische und psychische Wohlbefinden ist ausreichender Schlaf unabdingbar. «Jemand, der zu wenig schläft, fühlt sich gestresst und ist reizbar», sagt Daniel Gassmann. «In einem solchen Zustand wirkt dieser Mensch bestimmt weniger attraktiv als jemand, der mit sich und seiner Umwelt im Einklang ist.» � Die Biochemikerin Verena Steiner schwört beim Aufwachen auf die innere Uhr. In ihrem Buch «Energiekompetenz» schreibt sie: «Stellen Sie am Vorabend den Wecker und weisen Sie als letzten Gedanken vor dem Einschlafen Ihre innere Uhr an, Sie fünf Minuten vor dem Klingeln zu wecken.» Wer das jeden Abend übe, der wache bald schon immer von selbst auf. Steiner: «Von selbst aufzuwachen, gibt auch Gelegenheit, sich auf den neuen Tag einzustimmen.» Der intelligente Wecker Wer sich nicht auf das Risiko einlassen will, von seiner inneren Uhr getäuscht zu werden und dann dennoch vom Wecker auf brachiale Art aus den schönsten Träumen gerissen zu werden, der hat seit kurzem eine Alternative. Im Januar 2006 haben die Wiener Boris Eis (ein Tüftler) und Axel Ferro (ein Werber) eine Weltneuheit vorgestellt: Axbo. Dabei handelt es sich um einen CD zum Einschlafen Mit der CD «Gut schlafen» erlangte Daniel Gassmann nationale Bekanntheit. Der Berner Psychologe gibt darauf Instruktionen zum An- und Entspannen bestimmter Muskelgruppen. Die Übungen, die in den 1930er-Jahren Edmund Jacobson entwickelt hatte, eignen sich zur Bewältigung von Ängsten, Schlafstörungen und chronischen Schmerzen. Die CD entstand im Rahmen einer Gesundheitswoche zum Thema Schlaflosigkeit, welche Gassmann für die TV- Sendung «Gesundheit Sprechstunde» schon mehrmals geleitet hat. «Gut schlafen», Daniel Gassmann, Audio-CD (im Handel erhältlich). Innere Uhr und Schlafphasenwecker: So stehen Sie locker auf Wecker, der seinen Besitzer zum geeigneten Zeitpunkt weckt. Also nicht Punkt 7 Uhr, sondern je nach Schlafphase bis zu 30 Minuten früher. Niemals aber später als zum angegebenen Zeitpunkt. Die Funktionsweise von Axbo beruht darauf, dass wir vier bis sechs rund 90-minütige Wellen mit Tiefschlaf in den Senken und REM- (rapid eye movement) bzw. Traumschlaf in den Höhen durchleben. Zwischen den Tief- und den Traumschlafphasen liegt der Leichtschlaf. In diesen Phasen, die fast die Hälfte des Schlafs ausmachen, ist das Erwachen am leichtesten. Im Gegensatz zu den anderen Phasen bewegen wir uns in den Leichtschlafphasen; Frauen öfters, Männer intensiver. Ein zur Uhr gehörender Sensor, der am Arm der schlafenden Person befestigt ist, nimmt diese Bewegungen auf und leitet sie zum Wecker. Der Schlafphasenwecker kostet ca. 350 Franken (www.axbo.ch). titelthema 9 Süsse (Arven-)Träume Carlo Jörg, Förster aus St. Moritz, erfand 2005 das Arvenkissen. Bisher hat er rund 1500 Arvenkissen verkauft. Wie sind Sie auf die Idee gekommen, aus Arvenspänen Füllungen für Kissen herzustellen? Ich bin Förster und kenne die Wirkung der Arve schon lange: In Arvenschränken sammeln sich keine Kleidermotten, an Stammtischen aus Arvenholz geht es ruhiger und geselliger zu und her als anderswo. 2003 hat ein österreichisches Institut die positive Wirkung der Arve auf Kreislauf, Schlaf und Wohlbefinden des Menschen wissenschaftlich nachgewiesen. Während ich nachts wach lag, habe ich mir den Kopf darüber zerbrochen, wie man Arvenholz noch nutzen und ins Schlafzimmer der Menschen bringen könnte. Wie ging es weiter? Zuerst versuchten wir es mit Sägemehl. Doch die Kissen rochen eher nach Kettenöl der Motorsäge als nach den ätherischen Ölen der Arve, auch «Königin der Alpen» genannt. Die nächsten Versuche mit der Hobelmaschine gelangen. Woher stammen die Bäume, die Sie zu Kissen verarbeiten, und wie gross sind die Holzspäne? Bis jetzt stammten sie hauptsächlich aus den Wäldern von St. Moritz. Die Späne sind zwischen zwei und sechs Zentimeter gross. Eine Arve ergibt rund 500 Kissen. Exklusives Leserangebot: Arvenkissen mit Bezug für 110 Franken pro Kissen (statt Fr. 138.–). Bestellung: www.arvenkissen.ch Wichtig: Bei Bemerkungen unbedingt das Stichwort «energy forum» angeben. Das Angebot ist bis 31. Dezember 2007 gültig. energyfo ru m 3/07
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