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Ärztliche Leichenschau

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MEDIZIN<br />

Frage Nr. 8<br />

60-jähriger Patient, stationäre Aufnahme wegen schwerer pektanginöser<br />

Symptomatik. Drei Tage später kommt es zum kardiogenen<br />

Schock und Todeseintritt. Laborchemisch und elektrokardiographisch<br />

finden sich Zeichen des frischen Myokardinfarktes. Anamnestisch ist<br />

bekannt, dass der Patient vor rund einem Jahr bei einem Verkehrs -<br />

unfall als Pkw-Insasse eine Thoraxprellung mit mehreren Rippen -<br />

frakturen erlitten hatte, aber nach wenigen Tagen in unauffälligem<br />

Zustand aus dem Krankenhaus entlassen werden konnte. Bis zur<br />

jetzigen Aufnahme sei er in der Zwischenzeit nach Angabe der<br />

Angehörigen beschwerdefrei gewesen.<br />

Was geben Sie als unmittelbare Todesursache (TU) an und welche<br />

Todesart (TA) attestieren Sie?<br />

a) TU: Myokardinfarkt, TA: natürlicher Tod<br />

b) TU: Myokardinfarkt, TA: nichtnatürlicher Tod<br />

c) TU: Koronarstenose, TA: natürlicher Tod<br />

d) TU: Koronarstenose, TA: nichtnatürlicher Tod<br />

e) TU: Herzversagen, TA: ungeklärt<br />

Frage Nr. 9<br />

Eine 68-jährige Frau wird tot im Bett ihrer Wohnung von den Angehörigen<br />

aufgefunden. Diese berichten Ihnen, als diensthabender Bereitschaftsarzt,<br />

der die Verstorbene zu Lebzeiten nicht kannte, von einem<br />

in den letzten zwei Wochen sich erheblich verschlechternden Allgemeinzustand<br />

wegen einer schweren Pneumonie. Eine Krankenhauseinweisung<br />

habe sie vehement abgelehnt. Sie rufen von der Wohnung<br />

aus den behandelnden Hausarzt an, der Ihnen gegenüber die Angaben<br />

der Angehörigen bestätigt und angibt, die Patientin zwei Tage zuvor<br />

zuletzt zu Hause aufgesucht und weiterhin hochfieberhaft angetroffen<br />

zu haben, weshalb er das Antibiotikum gewechselt habe. Er legt dar,<br />

dass er von einer todesursächlichen Pneumonie aus innerer Ursache<br />

ausgehe. Ihre Untersuchung der Leiche: abgesehen von kleineren unterschiedlich<br />

alten Hämatomen an beiden Unterschenkelvorderseiten<br />

keine Auffälligkeiten.<br />

Was geben Sie als unmittelbare Todesursache (TU) an und welche<br />

Todesart (TA) attestieren Sie?<br />

a) TU: Atemversagen, TA: natürlicher Tod<br />

b) TU: Atemversagen, TA: ungeklärt<br />

c) TU: Sepsis, TA: nichtnatürlicher Tod<br />

d) TU: Pneumonie, TA: natürlicher Tod<br />

e) TU: Pneumonie, TA: nichtnatürlicher Tod<br />

Frage Nr. 10<br />

Sie werden als Notarzt zur Leiche eines vier Monate alt gewordenen<br />

männlichen Säuglings in eine Wohnung gerufen. Die Eltern geben an,<br />

dass er seit drei Tagen erkältet gewesen sei, weshalb man am Tage<br />

vor dem Tod beim Pädiater gewesen sei. Nach dortiger Einschätzung<br />

habe aber kein besorgniserregender Zustand bestanden. Am Morgen<br />

hätte der Säugling dann tot im Bett gelegen. Ihre <strong>Leichenschau</strong>: Regelrecht<br />

entwickelter Säugling, keine äußerlich erkennbaren Verletzungen<br />

oder Hinweise auf Vernachlässigung.<br />

Was geben Sie als unmittelbare Todesursache (TU) an und welche<br />

Todesart (TA) attestieren Sie?<br />

a) TU: Plötzlicher Säuglingstod (SIDS), TA: natürlicher Tod<br />

b) TU: Respiratorisches Versagen, TA: natürlicher Tod<br />

c) TU: unklar, TA: ungeklärt<br />

d) TU: Hirnblutung, TA: ungeklärt<br />

e) TU: Hirnblutung, TA: nichtnatürlicher Tod<br />

588 Deutsches Ärzteblatt | Jg. 107 | Heft 33 | 20. August 2010

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