Drehbuch einer Bundesratswahl - Text und Auftritt
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Thierst<strong>einer</strong>alle in Basel bei Coop Schweiz Jubel aus: «Unser Chef ist B<strong>und</strong>esrat!»<br />
(«Coop-Zeitung». Mit Blaulicht wird Stich zur Vereidigung ins Berner B<strong>und</strong>eshaus<br />
gefahren, «eskortiert» von Coop Schweiz-Prominenz: Direktor Hans Thuli ist dabei,<br />
ebenfalls Edith Rüefli, die Otto Stich bei Coop Schweiz Tage vorher als Direktorin<br />
vorgezogen worden ist, dann auch der stellvertretende Direktor Peter Fitz. In Bern<br />
stossen sie zusätzlich auf Robert Kohler, Direktionspräsident von Coop Schweiz.<br />
Im Nationalratssaal erklärt Otto Stich: «Ich bin der Meinung, die Zeit sei reif für eine<br />
Frau im B<strong>und</strong>esrat. Aber da Sie mich gewählt haben, nehme ich die Wahl an.» FDP-<br />
Präsident Yann Richter sagt in einem ersten Wahlkommentar: «Man wird jetzt<br />
wissen, wer in der Schweiz befiehlt.» Erzürnt droht SP-Chef Helmut Hubacher mit<br />
dem Gang in die Opposition. Doch daraus wird nichts. Ein ausserordentlicher<br />
Parteitag verwirft das Ansinnen. Die SP bleibt Regierungspartei <strong>und</strong> der zunächst<br />
verschmähte Otto Stich löst als Finanzminister in den eigenen Reihen rasch deutlich<br />
mehr Begeisterung aus, als bei jenen, die ihn in den B<strong>und</strong>esrat gewählt haben…<br />
(Quelle: «Heil Dir Helvetia. Die Freude an der Macht», Herausgegeben von Christian<br />
Fehr, Edition Gutenberg, 1984)<br />
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