Mein - Stiftung Tosam
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<strong>Mein</strong> beruflicher werdeGanG<br />
Ich heisse Kim Hauck, bin<br />
21 Jahre alt und gelernter Maurer.<br />
<strong>Mein</strong>e Lehre habe ich im Alter<br />
von 16 begonnen und als ich 19<br />
Jahre alt war abgeschlossen. Diese<br />
Ausbildung war anstrengend und<br />
anspruchsvoll. Ich konnte diese<br />
Ausbildung leider nie geniessen,<br />
da ich einen schwierigen Lehrmeister<br />
hatte und der Beruf, sprich der Umgang<br />
auf der Baustelle mir nicht zusagte.<br />
Nach der Ausbildung habe ich das Militär<br />
begonnen, aber abgebrochen, da ich gegen diese<br />
Ausbildung war und es für mich nicht sinnvoll<br />
war. Dann wurde ich zum Zivildienst zugelassen<br />
und durfte das Militär abbrechen. In dieser<br />
Arbeit sah ich viel mehr Sinn, so konnte ich<br />
meiner Umwelt und meinem Umfeld etwas<br />
Gutes tun. Ich half dann noch zwei Monate<br />
einem Freund bei einer Hausrenovation. Gleichzeitig<br />
musste ich meine berufliche Zukunft festigen.<br />
Zuerst wusste ich nicht was ich machen<br />
soll. Aber dann hat mir meine Mutter ein Praktikum<br />
im sozialen Bereich vorgeschlagen.<br />
Damals sagte ich meiner Mutter, dass ich noch<br />
die handwerkliche Arbeit brauche und nicht ein<br />
Bürogummi werden will. Ich kannte den sozialen<br />
Bereich noch gar nicht, stiess aber dann im<br />
Internet auf den Hof Baldenwil, bei dem ich<br />
mich dann beworben habe.<br />
Nach dem Vorstellungsgespräch war klar,<br />
dass ich im Februar 2010 mit dem Halbjahrespraktikum<br />
im Bereich Landwirtschaft anfangen<br />
kann. An meinen ersten Tag im Hof Baldenwil<br />
kann ich mich noch gut erinnern. Ich wurde<br />
durch den Hof geführt, habe viele Informationen<br />
bekommen und fiel fast aus den Wolken.<br />
Warum? Ich kannte so einen Umgang im Team<br />
gar nicht. Im Hof Baldenwil gehen alle stets<br />
freundlich und respektvoll miteinander um.<br />
<strong>Mein</strong>e erste berufliche Erfahrung sah ganz<br />
anders aus. In meiner Ausbildung wurde ich<br />
angeschrien und beflucht. Es wurde keine Rücksicht<br />
auf meine Entwicklung im Alter von 16<br />
26<br />
KiM HAUCK<br />
Jahren genommen. Ich musste einfach<br />
funktionieren. Auf einmal arbeitete<br />
ich an einem Ort, bei dem alles<br />
das ziemlich genaue Gegenteil ist:<br />
Alle sind freundlich zueinander. Ich<br />
hatte mit meinem Praktikumsleiter<br />
Jacques Cottier jeden Monat Gespräche<br />
über meine Situation bei der<br />
Arbeit und meine soziale Entwicklung.<br />
Dies hatte ich nicht einmal in der Lehre.<br />
Durch Jacques Cottier, damaliger Bereichsleiter<br />
Landwirtschaft, habe ich mich weiterentwickelt<br />
und viele neue Erfahrungen gemacht.<br />
Die Arbeit im Hof Baldenwil mit den Tieren<br />
und auch die Lage vom Hof ist super. Durch<br />
diese Erfahrung wurde mir klar, dass ich eine<br />
Ausbildung im sozialen Bereich machen will.<br />
Ich wusste nicht, was es für Ausbildungen im<br />
sozialen Bereich gibt. Urs Stuker, der Betriebsleiter<br />
vom Hof Baldenwil, hat mir dann vorgeschlagen,<br />
am besten sei es eine Ausbildung zum<br />
Sozialpädagogen zu machen.<br />
Als das halbe Jahr vorbei war, konnte ich<br />
nochmals um ein halbes Jahr verlängern, da sie<br />
noch einen Praktikanten suchten und ich ein<br />
Jahr Vorpraktikum für die Ausbildung zum<br />
Sozialpädagogen brauchte. Also habe ich verlängert<br />
und konnte nochmals ein halbes Jahr<br />
Erfahrungen sammeln und von ganzen Team im<br />
Hof Baldenwil viel lernen. Der Betriebsleiter<br />
Urs Stuker hat mich dann gefragt, ob ich noch<br />
immer Interesse hätte an einer Ausbildung zum<br />
Sozialpädagogen. Ich sagte natürlich sofort zu.<br />
Er hat sozusagen für mich gekämpft und mit<br />
Martin Grob für mich noch einen Ausbildungsplatz<br />
organisiert, obwohl schon alle Ausbildungsplätze<br />
besetzt waren. Also ging ich an die<br />
Anmeldung und Prüfungen für den Sozialpädagogen<br />
an der Agogis, nachdem der Vorstand<br />
der <strong>Stiftung</strong> <strong>Tosam</strong> meinen Ausbildungsplatz<br />
bewilligt hatte.<br />
Leider habe ich diese nicht bestanden und<br />
zuerst war ich sehr enttäuscht. Eigentlich aber<br />
wollte ich schon immer mit den Menschen