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Mein - Stiftung Tosam

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sprunG ins kalte wasser<br />

E in Anruf änderte den Verlauf meines<br />

Praktikums im Brockenhaus Flawil. «Ich bin<br />

verunfallt und falle die nächsten acht Wochen<br />

aus», bekam ich nach einem Smalltalk mit dem<br />

Bereichsleiter «Transport» zu hören. Während<br />

einer kurzen theoretischen Einführung am<br />

Natel, und dies am Wochenende, begann mir<br />

der Kopf zu drehen. Mit Kunden telefonieren,<br />

Planung der einzelnen Aufträge, die damit verbundenen<br />

Vorbesichtigungen, dessen Auswirkungen<br />

und manches mehr. Mit nur zwei<br />

Wochen Erfahrung musste kurzfristig Hilfe her.<br />

So bekam ich freundlicherweise, und nicht<br />

selbstverständlich, die Unterstützung meines<br />

Vorgängers.<br />

Nach dem Wochenende wurde ich noch mit<br />

einigen zusätzlichen Arbeitsschritten vertraut<br />

gemacht. Nochmals ein leichtes Schwindelgefühl,<br />

die ganze Büroarbeit, das Einrichten des<br />

Brockenhauses, Abholungen, Räumungen und<br />

Lieferungen. Eine Herausforderung war das<br />

Einschätzen der Arbeitsstunden und sonstiger<br />

Auftragsaufwand, welche die Kosten der Kunden<br />

beeinflussen und die sie meist vor Ort wissen<br />

wollen. Dies war auch ein Weg, die<br />

Arbeit von anderen kennen und schätzen<br />

zu lernen.<br />

Recht schnell wurde ich um einige<br />

Erfahrungen reifer. Wie sehr die einzelnen<br />

Schritte voneinander abhängig<br />

sind, zeigte nicht die Theorie, sondern die Praxis.<br />

So sprang ich ins kalte Wasser: Bananenschachteln<br />

füllen, Abfall sortieren, Treppen rauf<br />

und runter, Lieferwagen be­ und entladen, von<br />

einem Ort zum andern fahren und noch einen<br />

Kunden zufrieden stellen, der «nur» was Kleines<br />

zu erledigen hat. Und daraufhin beim nächsten<br />

wartenden Kunden angekommen: «Wo ist die<br />

vorhergesehene Mulde?». Eine abwechslungsreiche<br />

Arbeit, die mich oft ins Schwitzen brachte<br />

und mich in kurzer Zeit einiges gelehrt hat.<br />

Nicht so gefallen hat mir beispielsweise<br />

die Besichtigung von der sehr schmuddeligen<br />

Wohnung eines Drogenabhängigen, und Erbkonflikte<br />

von Kunden um die Aufteilung des<br />

Erbgutes, die man am Rande mitbekommt.<br />

Glücklicherweise überwiegen jedoch die positiven<br />

Dinge: Freundliche Menschen und ihre<br />

Geschichten, die sie über die an uns geschenkten<br />

Gegenstände zu erzählen wissen. Nicht<br />

zu vergessen sind auch die aussergewöhnlich<br />

grossen Hausräumungen, bei denen einmal<br />

sogar 13 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen an<br />

einem Tag etwa 105 Bananenschachteln mit<br />

Geschirr, Kleidern und Büchern füllten. Da<br />

wird schnell eine zweite 30 m3 Mulde benötigt,<br />

wenn die erste schon nach ein paar Stunden voll<br />

ist. Oder unsere Warenannahme, die innert<br />

Minuten «bis fast zur Decke» mit Schachteln<br />

und gut erhaltenen Möbeln gefüllt ist. Was mich<br />

oft ins Staunen brachte, war die untereinander<br />

gut funktionierende Teamarbeit – einfach toll.<br />

Wenn auch nicht immer, aber sicher dann,<br />

wenn es darauf ankam, waren die Mitarbeiter<br />

engagiert und sehr hilfsbereit.<br />

Wenn letztendlich die Kunden, die Mitarbeiter<br />

und der Chef zufrieden sind, motiviert<br />

mich dies umso mehr, mein Praktikum in bester<br />

Laune fortzuführen. Natürlich mit dem jetzt<br />

genesenen Bereichsleiter, der gleich wieder voller<br />

Tatendrang anpackt.<br />

Nun erwartet mich eine spannende Woche<br />

im Hof Baldenwil.<br />

peter pistek, praktikant y<br />

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