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Ausgabe 27. März 2013 - in Furtwangen

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2 EDITORIAL<br />

<strong>27.</strong> <strong>März</strong> <strong>2013</strong> . BK<br />

Euro- und Staatsschulden:<br />

Die Krise schwelt weiter<br />

Wie von unserem<br />

Haus bereits im<br />

Herbst des vergangenen<br />

Jahres prognostiziert,<br />

war die Ruhe<br />

an der Euro- und<br />

Staatsschuldenfront<br />

trügerisch und nur<br />

von kurzer Dauer.<br />

S eit<br />

dem desaströsen römischen<br />

Wahlergebnis ist die<br />

Angst vor e<strong>in</strong>em erneuten<br />

Aufflackern der Krise wieder<br />

spürbar. Dabei hätte es des italienischen<br />

Wahldesasters nicht e<strong>in</strong>mal<br />

bedurft, um besorgt zu se<strong>in</strong>.<br />

Trotz aller politischen Versuche,<br />

das Ende der Krise <strong>in</strong> Europa herbeizureden,<br />

weisen die Signale<br />

seit Wochen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e ganz andere<br />

Richtung.<br />

So h<strong>in</strong>kt Griechenland weit h<strong>in</strong>ter<br />

den gegebenen Reformversprechen<br />

her. Das Ziel, bis 2020 rd. 25<br />

Mrd. aus Privatisierungen zu erlösen,<br />

wird immer unrealistischer.<br />

Zum sechsten Mal <strong>in</strong> Folge<br />

wird die griechische Wirtschaft<br />

schrumpfen. Auch der angekündigte<br />

Kampf gegen Steuerh<strong>in</strong>terzieher<br />

f<strong>in</strong>det nur halbherzig statt.<br />

Damit rückt der von uns bereits<br />

seit längerem befürchtete zweite<br />

Schuldenschnitt – dieses Mal unter<br />

E<strong>in</strong>beziehung der öffentlichen<br />

Gelder - immer näher und wird<br />

die <strong>in</strong> Deutschland bereits übernommene<br />

Haftung für die bestehenden<br />

Rettungsschirme deutlich<br />

über die bereits jetzt zugesagten<br />

134 Mrd. 5 ausdehnen.<br />

Auch Spanien und<br />

Frankreich schwächeln<br />

Auch Spanien tritt auf der Stelle,<br />

Staatsdefizit und Arbeitslosigkeit<br />

steigen fast ungebremst<br />

weiter an, so dass e<strong>in</strong> Hilfsantrag<br />

an den europäischen Rettungsschirm<br />

immer wahrsche<strong>in</strong>licher<br />

wird. Erschwe-<br />

rend kommt h<strong>in</strong>zu, dass auch<br />

die Wirtschaft <strong>in</strong> Frankreich<br />

stagniert und weder <strong>in</strong> diesem<br />

noch im nächsten Jahr die Defizitgrenze<br />

von 3 % unterschritten<br />

werden dürfte.<br />

Begründet mit befürchteten<br />

Dom<strong>in</strong>oeffekten hat sich die EU<br />

<strong>in</strong> Absprache mit der EZB und<br />

dem IWF entschlossen, Zypern<br />

mit Rettungsgeldern von maximal<br />

10 Mrd. Euro vor dem<br />

Staatsbankrott zu retten. Erfreulich<br />

ist, dass Großanleger -<br />

<strong>in</strong>sbesondere aus Russland -<br />

mit zur Kasse gebeten werden.<br />

Ke<strong>in</strong> Aufschwung <strong>in</strong><br />

Amerika und Japan<br />

Ke<strong>in</strong>e Beruhigung ist, dass<br />

auch Volkswirtschaften <strong>in</strong><br />

Amerika und <strong>in</strong> Japan schwächeln.<br />

Der Sturz von der „Fiskalklippe“<br />

wird dafür sorgen,<br />

dass Amerika unverändert<br />

deutlich über se<strong>in</strong>e Verhältnisse<br />

lebt und von e<strong>in</strong>em nachhaltigen<br />

Wirtschaftsaufschwung<br />

weit entfernt ist. Ähnliches gilt<br />

für Japan, sobald das von der<br />

neuen Regierung angefachte<br />

konjunkturelle Strohfeuer mit<br />

riesigen Konjunkturförderprogrammen<br />

wieder ausläuft.<br />

Fragile Lage<br />

Damit bleibt die Lage an den<br />

Geld- und Kapitalmärkten fragil,<br />

wobei steigende Inflationsrisiken<br />

derzeit durch die Liquiditätsüberversorgung<br />

der<br />

Märkte bis auf weiteres kompensiert<br />

werden. Dafür hält die<br />

<strong>in</strong>direkte Enteignung durch die<br />

„H<strong>in</strong>tertür“ an, bei e<strong>in</strong>er Umlaufrendite<br />

<strong>in</strong> Deutschland von<br />

derzeit knapp 1,2 Prozent und<br />

e<strong>in</strong>er Inflationsrate um die 1,5<br />

Prozent kann leider ke<strong>in</strong> Realz<strong>in</strong>s<br />

erwirtschaftet werden.<br />

Diversifikation <strong>in</strong> den Anlageprodukten<br />

ist und bleibt damit<br />

Trumpf, wobei wir allen Anlegern<br />

auf Grund der unsicheren<br />

Lage empfehlen, „auf Sicht zu<br />

fahren“. Bis zu e<strong>in</strong>er Stabilisierung<br />

des Euroraumes wird<br />

noch viel Zeit vergehen und unser<br />

Land vor riesige f<strong>in</strong>anzielle<br />

Belastungen stellen.<br />

Euro hat Zukunft<br />

Letztendlich glauben wir aber,<br />

dass der Euro e<strong>in</strong>e Zukunft hat<br />

und unser Land – als bislang<br />

größter Nutznießer der europäischen<br />

E<strong>in</strong>heitswährung –<br />

auch die auf uns zukommenden<br />

Belastungen tragen kann.<br />

Der Euro hat Zukunft. Bild: Archiv<br />

Manfred Kuner, Vorstandsvorsitzender<br />

Volksbank Triberg.<br />

Bild: Volksbank Triberg<br />

Der Weg <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e europäische<br />

Fiskalunion ist vorgezeichnet,<br />

wobei die Wahlergebnisse <strong>in</strong><br />

Griechenland, <strong>in</strong> Italien und<br />

letztendlich auch <strong>in</strong> Frankreich<br />

gezeigt haben, dass sich e<strong>in</strong> rigider<br />

Sparkurs zur notwendigen<br />

Senkung der Staatsverschuldung<br />

- mit entsprechenden<br />

Opfern <strong>in</strong> den breiten Bevölkerungsschichten<br />

– politisch<br />

leider nicht <strong>in</strong> dem notwendigen<br />

Tempo durchsetzen<br />

lässt. Deutschland wird, ob es<br />

will oder nicht, Konzessionen<br />

e<strong>in</strong>gehen müssen, damit die<br />

südeuropäischen EU-Länder<br />

mehr Zeit für die Sanierung ihrer<br />

Staatsverschuldung erhalten.<br />

Ihre Volksbank Triberg behauptet<br />

sich <strong>in</strong>nerhalb dieser<br />

schwierigen Rahmenbed<strong>in</strong>gungen<br />

sehr gut am Markt. In<br />

2012 gelangen erfreuliche Zuwachsraten,<br />

<strong>in</strong>sbesondere im<br />

Kredit- und Dienstleistungsbereich.<br />

Die hierüber erwirtschafteten<br />

Bilanzkennziffern s<strong>in</strong>d<br />

äußerst erfreulich, so dass wir<br />

mit dem Jahresabschluss 2012<br />

rundum zufrieden s<strong>in</strong>d.<br />

2012 rundum zufrieden s<strong>in</strong>d.<br />

Es grüßt Sie herzlich<br />

Ihr Manfred Kuner

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