Alterskonzept 04-06-2012 - Jegenstorf
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<strong>Alterskonzept</strong> der Gemeinde <strong>Jegenstorf</strong><br />
4 Wohnen im Alter<br />
4.1 Entwicklungen im «Wohnen im Alter»<br />
Erhebungen verschiedener Stellen (Universität Zürich, Berner Fachhochschule und weitere) zeigen<br />
folgende Entwicklungen im «Wohnen im Alter» bei Senior/innen:<br />
• Senior/innen haben eine sehr hohe Wohnzufriedenheit, aber die Wohnung wird oft nicht als<br />
altersgerecht eingestuft.<br />
• Die Wohnmobilität hat zugenommen, ein Fünftel der 60- bis 74-Jährigen hat in den letzten 5<br />
Jahren den Wohnort gewechselt.<br />
• Mit einem Wohnungswechsel wird oft eine kleinere, pflegeleichtere Wohnung angestrebt.<br />
Oft sind Zentrumslagen gesucht.<br />
• Ein Wechsel in eine eigentliche Alterswohnung wird erst ab 75 bis 80 Jahren erwogen.<br />
• An Altersgemeinschaften ist nach wie vor nur eine Minderheit interessiert, wobei sowohl<br />
Individualität wie Gemeinschaftlichkeit möglich sein sollen («Zusammen allein wohnen»).<br />
Für betagte und hochbetagte Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen stehen Formen<br />
des Wohnens mit Dienstleistungen 12 im Zentrum. Diese bieten eine Kombination von hindernisfreier<br />
Wohnform und Anbindung an gute Dienstleistungen.<br />
Wohnen im Alter ist ein aktuelles und breit bearbeitetes Thema, das auch im Internet gut dokumentiert<br />
ist:<br />
• www.zukunftswohnen.ch (Netzwerk für hausgemeinschaftliches Wohnen)<br />
• www.wohnenimalter.ch (Informationen zu hindernisfreier Wohngestaltung)<br />
• www.wohnform50plus.ch (Informationsplattform der Pro Senectute)<br />
• www.age-stiftung.ch (Stiftung zur Förderung innovativer Wohnprojekte)<br />
• www.stiftung.tertianum.ch (Ratgeber «Wohnen im Alter»)<br />
4.2 Einfluss der Umzugsdynamik<br />
Je früher Wohnungswechsel stattfinden, desto aktiver können ältere Menschen ihre neue Situation<br />
gestalten und ihre Selbstständigkeit länger beibehalten. Die Gemeinden profitieren vom<br />
fliessenden Generationenwechsel in den Quartieren. Der Wohnflächenverbrauch der älteren<br />
Menschen nimmt ab und Wohnraum für junge Familien wird frei. Solche Entwicklungen sind<br />
insbesondere für Gemeinden wie <strong>Jegenstorf</strong> mit der rasanten Gemeindeentwicklung der letzten<br />
50 Jahre und dem hohen Anteil an Einfamilienhäusern von grosser Bedeutung.<br />
Faktisch bleibt jedoch der überwiegende Teil der älteren und alten Einwohner/innen im angestammten<br />
Haus wohnhaft. Erhebungen zeigen, dass nur ein guter Viertel der Bevölkerung seit<br />
seinem 50. Lebensjahr umgezogen ist. Als Gründe führen diese Personen an:<br />
12 Die frühere Begrifflichkeit sprach hier vom begleiteten/betreuten Wohnen. Im Kanton Bern ist dieser Begriff nun<br />
für den Behindertenbereich reserviert, für den Altersbereich wurde der Begriff «Wohnen mit Dienstleistungen»<br />
neu eingeführt.<br />
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