Die GEK-Nasendusche - Barmer GEK
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Zellschicht, die den Flüssigkeitsstrom mit raschem, peitschenartigem Schlagen mit<br />
einer Geschwindigkeit von einigen Millimetern pro Minute vorantreibt.<br />
Lagern sich nun Schmutz und Schleimpartikel auf der Nasenschleimhaut ab, staut sich<br />
der Flüssigkeitsstrom an diesen Hindernissen. Hier können jetzt Viren in die Zellen<br />
eindringen und sie infizieren. Auch Bakterien bleiben an diesen Stellen haften und<br />
können Entzündungen hervorrufen. Durch die Nasenspülung werden zusammen mit<br />
den Schleim- und Schmutzpartikeln auch Viren und Bakterien fortgespült, da sie keinen<br />
Halt mehr haben. Außerdem wird das Flimmerepithel wieder zu vermehrter Tätigkeit<br />
angeregt. Hierdurch kann die Anzahl der Bakterien und Viren auf der Nasenschleimhaut<br />
verringert werden.<br />
Das Flimmerepithel reagiert sehr empfindlich auf Temperaturschwankungen und Austrocknung,<br />
wodurch die Zilienfunktion nachweisbar eingeschränkt wird. <strong>Die</strong> natürlichen<br />
Temperaturschwankungen im Laufe eines Kalenderjahres haben sich zufolge von<br />
Analysen von <strong>GEK</strong>-Daten als wichtigster Prädiktor der AU-Fallzahlen im Hinblick auf<br />
Atemwegserkrankungen erwiesen, die einen Varianzanteil von 76% erklären. <strong>Die</strong> verminderte<br />
Transportfunktion der Nasenschleimhaut durch die eingeschränkte Zilienfunktion<br />
könnte ein wesentlicher auslösender Faktor für die Erkrankung darstellen, die<br />
teilweise durch eine regelmäßige Nasenspülung mit physiologischer Kochsalzlösung<br />
ausgeglichen werden könnte.<br />
Auch von außen zugeführte Noxen (wie z.B. Zigarettenrauch, Holz-, Metall- und andere<br />
Stäube) schädigen die Zilien und können zu einem Zilienverlust führen, der teilweise<br />
reversibel ist oder bei chronischer Exposition schließlich auch irreversibel werden<br />
kann. Bei der viralen Rhinitis findet sich ein zythopathischer Effekt mit Reduktion der<br />
Zilienaktivität, teilweisem Zilienverlust, Störung der mukoziliaren Clearance (einem<br />
Maß der Effektivität des Flüssigkeitsstroms auf der Nasenschleimhaut) und Schädigung<br />
des Epithelverbandes. <strong>Die</strong> Schleimhautregeneration nach viralem Infekt benötigt etwa<br />
2-4 Wochen. Auch bei eingetretener Infektion kann die Nasenspülung die natürlichen,<br />
durch die Virusinfektion aber eingeschränkten Selbstreinigungsmechanismen der Nasenschleimhaut<br />
unterstützen.<br />
Der mukoziliare Transport der Nasenschleimhaut ist sehr empfindlich gegenüber Austrocknung.<br />
<strong>Die</strong> optimale relative Luftfeuchtigkeit liegt oberhalb von 90%. <strong>Die</strong> Nasenspülung<br />
befeuchtet die Nasenschleimhäute wieder effektiv. Deswegen ist die Nasenspülung<br />
insbesondere auch bei einer Austrocknung der Nasenschleimhaut, wie sie in trockenen<br />
Räumen und bei Schädigung der Nasenschleimhaut (Rhinitis sicca, z.B. nach<br />
Bestrahlung) vorkommt, indiziert.<br />
3.2.3 Zielsetzung<br />
Vor dem oben skizzierten Hintergrund verfolgt das Modellvorhaben der <strong>GEK</strong> folgende<br />
primäre Ziele:<br />
• Reduktion der Krankheitslast, d.h. Verringerung von Erkältungskrankheiten bzw.<br />
Abmilderung des klinischen Verlaufs<br />
16 <strong>GEK</strong>-Edition