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Gesundheits Magazin
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Supererreger in aller Welt<br />
Supererreger gibt es immer wieder. So erkrankten in<br />
Deutschland bei der HUS-Epidemie 2011 etliche hundert<br />
Menschen an einer Infektion mit dem Supererreger<br />
aus der Kategorie der EHEC-Bakterien (dessen Unterstamm<br />
in der Fachliteratur als HUSEC bezeichnet wird).<br />
Mindestens 16 verstarben infolge der HUSEC-Infektion.<br />
Zehn Jahre zuvor kam es - durch wen auch immer - zu<br />
den so genannten Anthrax-Anschlägen in den USA , bei<br />
denen mehrere anonyme Briefe sowohl an Nachrichtensender,<br />
Redaktionen als auch an zwei US-Senatoren<br />
verschickt wurden. Diese Briefe sollen besonders<br />
gefährliche Milzbranderreger aus einem Biowaffenlager<br />
der US-Army enthalten haben, an denen daraufhin fünf<br />
Menschen gestorben sein sollen.<br />
Supererreger sind im Krankenhaus tödlicher<br />
Alltag<br />
Abgesehen von derartigen Ausnahmegeschehnissen<br />
sollen allein in Deutschland jährlich mehrere tausend<br />
Menschen infolge von MRSA-Infektionen sterben. MRSA<br />
sind Supererreger, die besonders in den Krankenhäusern<br />
ihr Unwesen treiben und – nicht zuletzt aufgrund<br />
des beliebten Einsatzes von Antibiotika - Resistenzen<br />
gegen diese Medikamente entwickelt haben, so dass es<br />
für infizierte Menschen mit geschwächtem Immunsystem<br />
keine medizinische Hilfe mehr gibt.<br />
Supererreger im Schweinefleisch<br />
In den USA entdeckte man bei einer aktuell veröffentlichten<br />
Studie, dass MRSA auch über den Verzehr von<br />
Schweinefleisch übertragen werden können. Forscher<br />
entnahmen aus 36 Lebensmittelgeschäften Schweinefleischproben.<br />
Zwei Drittel der getesteten Schweinefleischprodukte<br />
waren mit MRSA besiedelt. Bislang<br />
glaubte man, dass die in Tierställen häufig auftretenden<br />
MRSA ausschließlich für Landwirte eine Gefahr<br />
bedeuten könnten. Nach dieser Untersuchung jedoch<br />
scheinen auch die Verbraucher gefährdet zu sein, insbesondere<br />
dann, wenn das Fleisch nicht frisch verzehrt,<br />
sondern vor dem Verbrauch länger gelagert wird.<br />
Neue Supererreger in den USA und den<br />
Niederlanden<br />
Supererreger sind also eine allgegenwärtige Gefahr<br />
und für Betroffene gibt es keine Hilfe mehr, weil das<br />
Immunsystem mit den Keimen überfordert ist und es<br />
keine wirksamen Medikamente gibt. Verständlich, dass<br />
es manchen Wissenschaftlern in den Fingern juckt, hier<br />
kreativ tätig zu werden, um endlich hilfreiche Medikamente<br />
zu entwickeln. Leider war das jedoch nicht das<br />
Ziel jener Wissenschaftler, die jetzt in den USA und in<br />
den Niederlande tödliche Supererreger schufen. Ihre<br />
Arbeit soll lediglich erlauben, die Pathogenität künftiger<br />
Pandemien vorhersagen zu können.<br />
Neue Supererreger sind extrem tödlich<br />
Zwei Forschergruppen (Ron Fouchier vom Erasmus<br />
Medical Center in Rotterdam/NL und Yoshihiro Kawaoka<br />
von der Universität von Wisconsin in Madison/USA)<br />
bauten jetzt aus dem Vogelgrippevirus und aus Genen<br />
„ Forscher<br />
entwickeln<br />
tödliche<br />
S upererreger“<br />
Mit Hilfe der Gentechnik werden tödliche Supererreger zu Versuch<br />
Die Gentechnik macht’s möglich:<br />
Vogelgrippe-Forscher bauten einen tödlichen Supererreger,<br />
um mit dessen Hilfe die Pathogenität künftiger<br />
Pandemien vorhersagen zu können. Als jetzt die<br />
ersten Forschungsergebnisse veröffentlicht werden<br />
sollten, stellte sich heraus, dass die Sicherheitsvorkehrungen<br />
nicht ganz den offiziellen Erwartungen ent-