Geschäftsbericht 2010 Psychiatrische Dienste Aargau AG - Pdag

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«bewegt! bewirkt.» 2010: Kleine Geschichten (mit grosser Wirkung) August September Es ist nicht alles ein Strategieprojekt –doch das meiste, was in den PDAG passiert, wird längere Wirkung haben. Nachfolgend eine Aus- wahl von Ereignissen aus 2010: TRION: Aargauer Psychiatrie verschafft sich Gehör Die Aargauer Psychiatrie-Institutionen, namentlich die PDAG und die Kliniken Schützen Rheinfelden,Barmelweid undImHasel,arbeitenbe- reits schon länger punktuell zusammen. Nun wurde für die gemein- samen Interessen und Bemühungen eine offizielle Plattform geschaf- fen: Die Ziele der Interessengemeinschaft TRION sind Integration, Entstigmatisierung und eine wohnortnahe Erstversorgung. Erster Höhepunkt war die gut besuchte und von Nationalratspräsidentin Pascale Bruderer eröffnete Fachveranstaltung zum Thema «Zukunft der Aargauer Psychiatrie» im Spätherbst inAarau. 24 TRION PSYCHIATRIE|PSYCHOTHERAPIE |PSYCHOSOMATIK Premiere: Plausch-Triathlon Und sie bewegen sichdoch –und wie! Rund zwei Dutzend sportliche PDAG-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter nahmen die Herausforde- rung an und starteten am 28.Mai in 3er-TeamsamerstenPlausch-Tri- athlon derAargauerPsychiatriegeschichte.«Mitmachenist alles» war dasMotto,und dennochzeigten dieTeilnehmernicht nurHumor,sondern auch Ehrgeiz. Prämiertwurdesowohl dasschnellstewie auch das originellste Team. Die Sieger hiessen «PSJ die Ersten» und «Therapie- Team Königsfelden». Sie werden die Wanderpokale 2011 verteidigen müssen –denn der Plausch-Triathlon findet wieder statt. PDAG bringen Bewegung inden Alltag Die Idee hatteRoland Hirrlinger, Leiter derStation P8-1:Wenndas Kul- tur-Motto schon «bewegt! bewirkt.» sei, sokönnten die PDAG doch Anreize schaffen, sich mehr zu bewegen –genau, per Fahrrad. Und so wurden im Rahmen der Aktion «Win abike» 20 Gutscheine à500 Frankenverlost. Drei Gewinner treffenSie in diesem Geschäftsbericht (Michael Ledergerber, Barbara Frösch und Doris Ammann).
PDAG waschen schmutzige Wäsche Oktober November 10 Tage lang musste Argovia-Moderator Michel Birri mit nur einem Franken pro Tag auskommen auf seiner Tour mit dem Elektro-Velo samt Anhänger.Das hiess: Brot undBettselbstverdienen.Als er Rich- tung Brugg kam, brauchte erdringend frische Wäsche –eine Station bot spontan an, die Waschmaschine zu benutzen. Natürlich wurde ihm die Wäsche auch getrocknet und gefaltet, derweil die Velowerk- statt sich demplattenAnhängerradannahm. Die verlangte Gegenleis- tung war moderat: Kaffee trinken mit einem Patienten –ein Erlebnis, dass bei den Beteiligten Eindruck hinterlassen hat. Fachstelle für Angehörige nimmt Betrieb auf Wenn Angehörige einen Behandlungsprozess unterstützen, ist die Prognose für die Patienten deutlich besser. Angehörige müssen des- halb informiert, aufgeklärt und eingebunden werden. Mit gutem Willen alleine ist es aber nicht getan –für echte, nützliche Angehöri- genarbeitbraucht es Fachwissen.Für Patientender PDAG setzt Pflege- fachfrau Susanne Wipf dieses ab Juli ein: In die eigentliche Behand- lung nichteingebunden vermittelt sie, baut Brücken, klärtauf,initiiert Austausch und Lerngruppen usw. Kurz: Sie sensibilisiert und betont immer wieder das, umwas es beiden Seiten geht: das Wohl des Patienten. Hans Dössegger Präsident VAKA Grossrat, Seon Aargauer Kantonsspitäler und PDAG erneuern Zusammenarbeit Die Behandlung psychischer Erkrankungen hat eine enorme Entwicklung mitgemacht. Die meisten Betroffenen können heuteschnell nach Hauseentlassen werden undfüh- ren dort ein weitgehend normales Leben. Leider hat die Denkweise inbreiten Bevölke- rungskreisen aber nurbedingt mit dieser Entwicklung mitgehalten.Viele empfindeneine psychische Erkrankung zu oftnochimmer als stigmatisierend. VölligzuUnrecht natürlich. Aber diese Einstellung zur Psychiatrie führte dazu, dass dieser Gesundheitsbereich ein stiefmütterliches Dasein fristete, auch bei der Politik, und auch bei der Ressourcen- zuteilung. Dass dies nicht gerade zukonzeptionellen Höhenflügen bei den Leistungs- erbringernführte, istverständlich. Umso erfreulicher istes, dass dieseBlockade abgelegt wurdeund miteiner zukunftgerichtetenDenkweise intensiv an modernenKonzepten ge- arbeitet wird. Die Politik wird nicht umhin kommen, damitzuziehen, obwohl bei den fi- nanziellen Ressourcen natürlich auch in Zukunft Grenzen gesetzt sein werden. Immerwiederkannesvorkommen, dass im Spital nichtnur ein(soma- tischer) Arzt für den Körper, sondern auch einer für die Seele ge- braucht wird. Anden Aargauer Kantonsspitälern gibt eseinen soge- nanntenKonsiliar- undLiaisondienst:Vor Ort«stationierte»Psychiater und Psychologen der PDAG können von den somatischen Kollegen zugezogen werden –gleichermassen für Kinder, Jugendliche und Er- wachsene. Die K+L-Verträge wurden nun erneuert und das Angebot dabei leicht ausgebaut: Z.B.gibt es neu eine psychiatrische Sprech- stunde für Paare mit unerfülltem Kinderwunsch. Ebenfalls zum An- gebot gehört die Onkopsychologie: Psychologen, die Krebspatienten und derenAngehörigendie nötige mentaleund psychische Unterstüt- zung bieten. Das Angebot für Kinder krebskranker Eltern war ein Pionierprojekt inder Schweiz. Dokfilm über Königsfelder Patienten Grosse Ehre für die PDAG –und eine tolle Chance, die Psychiatrie zu zeigen: Hanspeter Bäni, mehrfach preisgekrönter Dokumentarfilmer, besuchte während rund 2Wochen dieKlinik Königsfelden.Entstanden istein ehrlicher Film über psychischkrankeMenschen –berührend nah und doch nicht voyeuristisch. 25
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