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Geschäftsbericht 2010 Psychiatrische Dienste Aargau AG - Pdag

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Jahresberichte der Direktionen<br />

Kinder- und Jugendpsychiatrischer Dienst<br />

«Wenn der Wind der Veränderung weht,<br />

bauen die einen Mauern und die andern Windmühlen.»<br />

Dieses chinesische Sprichwort stand am Anfang eines Jahres, in dem<br />

im KJPD <strong>Aargau</strong> viele Veränderungen eingeleitet wurden, umdie ak-<br />

tuellenAnforderungen im heutigen Gesundheitswesen besser bewäl-<br />

tigen zukönnen.<br />

Seit Jahren werden inder Schweiz zuwenig Ärzte ausgebildet: Wir<br />

brauchtenein Jahr,umdie erweiterte KaderarztstelleimKantonsspital<br />

Baden zu besetzen. Imambulanten Bereich übertrugen wir nach<br />

einem sorgfältigen Evaluationsprozessinjedem regionalen Ambulato-<br />

rium erfahrenen Psychologinnen und Psychologen wichtige Leitungs-<br />

aufgaben zur Entlastung der wenigen Kaderärztinnen und -ärzte. Im<br />

ganzen KJPD wird zunehmend darauf geachtet, dass ärztliche Fach-<br />

kräfte möglichst nur noch die Leistungen erbringen, die allein sie er-<br />

bringen können. Dies erfordert auch einen Abschied vom alten Bild<br />

des Arztes, der alles kann und für alles verantwortlich ist.<br />

Dem berechtigten Ruf nach kürzeren Wartezeiten inder Ambulanz<br />

wurdeFolge geleistet: Um eine schnelle undgezielte Triage zu ermög-<br />

lichen, wurde das Konzept des Zentralen Ambulatoriums für Kinder<br />

und Jugendliche ZAKJ geschaffen, wodie Anmeldungen für den<br />

ganzen Kanton zentral entgegengenommen und triagiert werden.<br />

Wie inNorwegen schon üblich, wird die telefonische Anmeldung<br />

durch eine internetbasierteBefragungder wichtigenBezugspersonen<br />

ergänzt.Sokönnen Anmeldungsprozesse vereinfachtwerdenund die<br />

Zuweisung zu den richtigen Behandlungsstellen effizienter erfolgen.<br />

Notfälle interferieren nicht mehr invier, sondern nur noch an einer<br />

Stelle mit den Behandlungen.<br />

Am 1.2.11 wird das ZAKJ seinen Betrieb unter der Leitung einer sehr<br />

erfahrenen Jugendpsychologin auf dem Areal Königsfelden aufneh-<br />

men.<br />

In der Kinder- und Jugendpsychiatrie erwarten die Kunden eine hohe<br />

Fachkompetenzder Behandelnden.Ein Spital wird zukünftignur noch<br />

eine Operation durchführendürfen, wenn es diesemindestens10Mal<br />

im Jahr durchführt. Daskannauchinunserem Fach gefordertwerden.<br />

Damit müssen seltenere Krankheitsbilder zukünftig zentral an einem<br />

Ort imKanton behandelt werden, damit alle ähnlich lange Anfahrts-<br />

wege haben und die Erfahrung durch genügende Fallzahlen ermög-<br />

licht wird. Somit wird das ZAKJ neben den Anmeldungs-, Triage- und<br />

Notfallaufgaben auch dieSpezialversorgungimKantonübernehmen.<br />

DasProblem derstationären Kinderpsychiatriesinddie zu langen War-<br />

tefristen. Nachdem die Kinderstation Rüfenach einen sehr guten<br />

Auditbericht bekam, konnte in Zusammenarbeit mit dem Departe-<br />

ment Bildung, Kultur und Sport BKS die Finanzierung einer erwei-<br />

terten Tagesklinik gesichert werden, die ihren Betrieb im Sommer<br />

2011 aufnehmenwird.Inder stationären Jugendpsychiatriewar es da-<br />

gegen möglich, die Behandlungszeiten zureduzieren und dafür mehr<br />

Patienten zubehandeln, ohne dass es zu mehr Wiedereintritten kam.<br />

Das Audit der Schule ergab die Note 6.<br />

Am 17.11. lud der KJPD erstmals in seiner Geschichte «Kinderfach-<br />

leute» zu einer Orientierungsveranstaltung ein, die ein grosses und<br />

sehr positives Echo hatte. Nach einer allgemeinen Orientierung über<br />

die Entwicklungen im KJPD hatten die Besucher die Möglichkeit, an<br />

verschiedenen Ständen direkt mit den einzelnen Organisationsein-<br />

heiten des KJPD in Kontakt zutreten, Informationen zubekommen<br />

und Anliegen zu deponieren.<br />

Der KJPD lebt von seinen Mitarbeitenden. Die zahlreichen Verände-<br />

rungen erfordern viele Anpassungsleistungen. Dass die meisten beim<br />

Windmühlen bauen dabei sind ist wunderbar und verdient einen rie-<br />

sengrossen Dank!<br />

Dr. med. Jürg Unger-Köppel<br />

Chefarzt KJPD<br />

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