Erste Schritte mit XELATEX - Dante eV
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24 <strong>Erste</strong> <strong>Schritte</strong> <strong>mit</strong> X E<br />
LATEX 2. Die Eingabe funktioniert nicht wie gewohnt. Dies will ich an einem Beispiel<br />
erläutern: Im T1-Encoding befindet sich das «ß» an der Position 255<br />
(dezimal) bzw. FF (hexadezimal). Die normale Verarbeitung in L ATEX <strong>mit</strong><br />
inputenc läuft so:<br />
ß inputenc<br />
−−−−−→ \ss t1enc.def<br />
−−−−−→ \char"FF<br />
In X E<br />
LATEX fehlt nun der erste Teil, da inputenc ja nicht verwendet werden<br />
sollte. Das «ß» wird also einfach «durchgereicht»:<br />
ß = Unicode U+00DF −→ \char"DF = ß.<br />
Nicht alle Sonderzeichen werden falsch sein, denn bei einigen stimmt die<br />
Unicode- <strong>mit</strong> der T1-Position überein. Dennoch empfiehlt es sich, die alte<br />
ASCII-Eingabemethode wieder zu üben, wenn man in X E<br />
LATEX Schriften<br />
über LATEX-Pakete und -Encodings nutzen möchte. Und ganz besonders<br />
sollte man sich verkneifen, Zeichen aus den höheren Unicodebereichen zu<br />
benutzen.<br />
3. Worttrennungen können falsch oder anders sein, wenn man Schriften<br />
benutzt, die eine LATEX-Kodierung (also T1, OT1, T2A usw.) verwenden,<br />
weil die neuen Trennmusterdateien von X E<br />
TEX von Unicode-Schriften<br />
ausgehen. Dies ist natürlich nur bei Textschriften von Bedeutung.<br />
Systemschriften nutzen<br />
Die wirkliche Stärke von X E<br />
TEX liegt aber darin, dass X E<br />
TEX genau wie<br />
andere Programme während der Übersetzung der tex-Datei direkt auf die<br />
«richtigen» Schriften zugreifen kann und ihnen Informationen über die Größen<br />
der Zeichen, Ligaturen und vieles mehr entnehmen kann. Insbesondere braucht<br />
X E<br />
TEX keine externe tfm-Datei mehr. X E<br />
TEX kann <strong>mit</strong> Type1-, TrueTypeund<br />
OpenType-Schriften umgehen, aber die meisten Möglichkeiten (und die<br />
wenigsten Probleme) hat man <strong>mit</strong> letzteren.<br />
Intern benutzt X E<br />
TEX auch bei diesen Schriften den pri<strong>mit</strong>iven \font-Befehl,<br />
dessen Syntax dafür erweitert wurde:<br />
\font\myname = "〈Schriftname〉:〈Features〉" 〈TEX-Argumente〉<br />
Wesentlich sind die Anführungszeichen um den Schriftnamen: Daran erkennt<br />
X E<br />
TEX, dass der Schriftname sich auf eine «wirkliche» Schrift bezieht6 . Der<br />
6 Eine Erläuterung dazu findet man unter http://tug.org/mailman/htdig/xetex/2007-<br />
July/007048.html.<br />
Die TEXnische Komödie 3/2008