Erste Schritte mit XELATEX - Dante eV
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Das »große scharfe S« wurde normiert<br />
Markus Kohm<br />
Am Donnerstag, den 26. Juni 2008 war in d.c.t.t. zu lesen: »Soeben wurde<br />
das ›große scharfe S‹ normiert.«<br />
Was lediglich bedeutet, dass es ein solches gibt und es eine Unicode-Position<br />
hat. Da<strong>mit</strong> sind einige technischen Voraussetzungen geschaffen, um ein solches<br />
Zeichen darstellen zu können. Die Regeln der Rechtschreibung sehen die<br />
Verwendung aber deshalb noch lange nicht vor und werden das in den nächsten<br />
Jahren auch nicht. Solange das Zeichen nicht einfach per Shift-ß eingegeben<br />
werden kann, wird es auch kaum eine Abstimmung <strong>mit</strong> den Fingern in<br />
Richtung zur Verwendung des neuen Zeichens geben. Man wird also auch<br />
zukünftig wesentlich häufiger ein falsch verwendetes kleines ß im Versalsatz<br />
finden als ein großes.<br />
Die Herausforderung für L ATEX ist im übrigen nicht sonderlich groß. L ATEX<br />
kennt im T1-Encoding nämlich schon lange einen »upcase« für ß:<br />
\documentclass{article}<br />
\usepackage[T1]{fontenc}<br />
\usepackage[ngerman]{babel}<br />
\begin{document}<br />
\pagestyle{empty}<br />
\MakeUppercase{"s} oder \SS\ im Vergleich zu \ss.<br />
\end{document}<br />
Dass die Ausgabe derzeit wie SS aussieht, ist nebensächlich. Bei Zeichensätzen,<br />
die ein Versal-ß enthalten, kann man diese Position (optional) sehr gut da<strong>mit</strong><br />
belegen.<br />
Über gute Formen für Versal-ß diskutieren Typografen schon lange. Es gibt<br />
da einige nette Vorschläge. Die Herausforderungen sind für das Zeichen nicht<br />
wirklich größer als für andere Zeichen auch.<br />
Die TEXnische Komödie 3/2008