Forschungsbericht 2009 - Dottenfelder Hof
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Jahresrückblick <strong>2009</strong><br />
Hartmut Spieß<br />
Mittlerweile findet die Forschungsarbeit<br />
auf dem <strong>Dottenfelder</strong>hof im 32. Jahr mit<br />
konstanten, aber auch mit wechselnden<br />
Schwerpunkten statt. Während die<br />
Rhythmenforschung resp. Chronobiologie<br />
derzeit lediglich ’gedanklich’ bearbeitet<br />
wird, ist die Präparateforschung<br />
nach wie vor experimentelles Forschungsgebiet.<br />
Mit einer vollen Fruchtfolgerotation<br />
wurde <strong>2009</strong> die Frage nach<br />
der Wirkung des Fingerhut-Extraktes<br />
(Digitalis purpurea,) in Zusammenhang<br />
mit der Kaliumdüngung nach Angaben R.<br />
Steiners im 13. Versuchsjahr abgeschlossen.<br />
Das vorletzte Fruchtfolgeglied mit<br />
Kleegras im dritten Nutzungsjahr barg<br />
eine schlechte Überraschung. Im Boden<br />
hatten sich freilebende Nematoden (Pratylenchus)<br />
so stark vermehrt, dass die<br />
Nachfrucht Winterweizen irreparable<br />
Schäden erlitt. Der verbliebene Bestand<br />
wurde umgebrochen und die Gesundungsfrucht<br />
Tagetes erecta gesät.<br />
Künftig sollen entsprechend der Aktualität<br />
der Fragestellung Untersuchungen<br />
zur Wirksamkeit des Hornkieselpräparates<br />
im Vergleich mit Hornorthoklaspräparat<br />
in verschiedener Herstellung im<br />
Vordergrund stehen. Bezüglich der Problematik<br />
der Gesundungsdüngung mit<br />
Kali sollen im Langzeitdüngungsversuch<br />
die kaum wirksamen Gesteinsmehlvarianten<br />
durch Holzhäckselkompost,<br />
welcher mit Mist, Jauche und<br />
Molke aufgewertet wurde, ersetzt und<br />
der Einfluss auf Boden und Pflanze<br />
geprüft werden.<br />
Bezüglich des Schwerpunktes Pflanzenzüchtung<br />
stellt <strong>2009</strong> einen Meilenstein<br />
dar. Die offizielle Zulassung vom Bundessortenamt<br />
(BSA) erhielten als erste auf<br />
dem <strong>Dottenfelder</strong>hof gezüchtete Winterweizen<br />
’Butaro’ und ’Jularo’. Zudem trat<br />
in diesem Jahr die europäische ’Erhaltungssorten’-<br />
Regelung in Deutschland in<br />
Kraft (Verordnung 398/09 über Erhaltungssorten<br />
und ihre Aufzeichnung).<br />
In diesem Rahmen wurden der Winterweizen<br />
’Lux’ und der Winterroggen ’Firmament’<br />
als Erhaltungssorten beim BSA<br />
angemeldet. Voraussetzung dafür ist die<br />
Einstufung der Sorte durch die zuständige<br />
landwirtschaftliche Landesbehörde,<br />
dass es sich um eine bedeutsame genetische<br />
Ressource handelt.<br />
Abb. 1: Zuchtgarten mit Blütenrandstreifen zur<br />
Landschaftsbelebung und Nützlingspflege.<br />
<strong>Dottenfelder</strong>hof <strong>2009</strong><br />
Beim Gemüse wurde der erste Rosenkohlzuchtstamm<br />
- 18 Jahre nach der<br />
Kreuzung - in die offizielle Sortenzulassung<br />
gegeben. Dieser hohe Zeitbedarf