Spinatsch - Dr. Markus Spinatsch -- Beratung für Politik und ...
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Hinweise über das Ausmass des zu erwartenden Mehraufwandes Seite 15<br />
sowie aus der Europäischen Union liegen Auswertungen von ersten Erfahrungen<br />
mit der Gewährleistung des freien Aktenzugangs vor.<br />
In Kanada wurden im Fiskaljahr 1993/94 knapp 10'000 Gesuche bearbeitet,<br />
1998/99 waren es gut 14'000 Gesuche. In Grossbritannien stieg die Anzahl Gesuche<br />
von 3'800 (1998) nach einer erheblichen Ausweitung des Geltungsbereiches<br />
des Gesetzes auf 4'800 (1999). Bei der Europäischen Union sank die<br />
Anzahl Gesuche von etwa 750 (1997) auf gut 400 (1999).<br />
Abbildung 1: Herkunft der Einsichtsgesuche in Kanada, Grossbritannien <strong>und</strong> in<br />
der Europäischen Union<br />
Wirtschaft<br />
Öffentlichkeit<br />
Medien<br />
NGO's, Lobbies<br />
Wissenschaft<br />
Parlamentsmitglieder<br />
Andere<br />
2.0%<br />
4.8%<br />
1.6%<br />
5.0%<br />
4.8%<br />
2.5%<br />
1.5%<br />
1.4%<br />
8.1%<br />
9.5%<br />
12.0%<br />
15.4%<br />
17.2%<br />
17.6%<br />
20.4%<br />
30.6%<br />
35.0%<br />
33.6%<br />
36.0%<br />
0% 10% 20% 30% 40%<br />
Kanada 1998/99 Grossbritannien 1999 EU 1998<br />
39.6%<br />
Quellen: Treasury Board Secretariat (2000); UK Home Office, Freedom of Information<br />
Unit (2000); European Commission Secretariat-General (2000).<br />
In Abbildung 1 ist ersichtlich, aus welchen gesellschaftlichen Interessenfeldern<br />
die gestellten Einsichtsgesuche stammten. Die Daten der drei referierten Studien<br />
sind nur bedingt miteinander vergleichbar, da die verwendeten Definitionen<br />
<strong>für</strong> die einzelnen Kategorien nicht bekannt <strong>und</strong> damit auch nicht überprüfbar<br />
sind <strong>und</strong> da sich einzelne Kategorien teilweise überschneiden. In Anbetracht<br />
dieser Einschränkungen lässt sich dem Vergleich immerhin entnehmen,<br />
dass in Kanada <strong>und</strong> in Grossbritannien der grösste Teil der Gesuche –<br />
je knapp 20% bis 40% - aus der Wirtschaft <strong>und</strong> aus der Öffentlichkeit, d. h.<br />
von einzelnen Individuen stammen. Der Anteil der Medien <strong>und</strong> der NGO's liegt<br />
bei 10% oder darunter. In Grossbritannien stammen gar mehr Einsichtsgesuche<br />
aus Forschung <strong>und</strong> Wissenschaft als von den Medien <strong>und</strong> den NGO's.<br />
Bei der EU kommt der grösste Teil der Nachfrage aus der Wissenschaft, aus<br />
<strong>Dr</strong>. <strong>Markus</strong> <strong>Spinatsch</strong><br />
<strong>Beratung</strong> <strong>für</strong> <strong>Politik</strong> <strong>und</strong> Verwaltung