Tarifrunde 2011 - GEW Niedersachsen
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<strong>Tarifrunde</strong> <strong>2011</strong> – Entgeltordnung durchsetzen<br />
30<br />
Kein Geld?<br />
5. Eine Milliarde mehr?<br />
Arbeitgeber argumentieren unseriös<br />
Eine Milliarde Mehrausgaben und<br />
eine Gehaltssteigerung von bis zu 28<br />
Prozent würde die Umsetzung der<br />
<strong>GEW</strong>-Forderungen bedeuten, behaupten<br />
die Arbeitgeber, dieTarifgemeinschaft<br />
deutscher Länder (TdL).<br />
Am Ende der Verhandlungen über die<br />
Länderentgeltordnung (L-ego) für<br />
Lehrkräfte am 27./28. Mai haben sie<br />
daher die Gewerkschaften aufgefordert,<br />
„verhandlungsfähige Forderungen“<br />
zu stellen.<br />
Eine Milliarde und 28 Prozent:<br />
Das klingt nach Forderungen, wie<br />
wir sie nur von Cockpit und ähnlichen<br />
Organisationen kennen.<br />
Was ist dran an den Zahlen? Und:<br />
Kann man für die Beschäftigten<br />
Hamburg möchte etwas für die Kultur tun.<br />
Das ist schön. Die Elbphilharmonie an der<br />
HafenCity soll zu einem weltweit beachteten<br />
neuen Wahrzeichen der Stadt werden. 77<br />
Millionen Euro wollte der Senat sich das kosten<br />
lassen. Der Rest der auf 186 Millionen bezifferten<br />
Baukosten sollte überwiegend durch<br />
private Spenden aufgebracht werden. Tatsächlich<br />
ließen sich die Hamburger Bürgerinnen<br />
und Bürger nicht lumpen: Sie spendeten<br />
mehr als 50 Millionen Euro. Die Baukosten<br />
jedoch stiegen und stiegen. Jetzt soll das Projekt<br />
500 Millionen kosten, mindestens 341<br />
Millionen Euro muss die öffentliche Hand<br />
aufbringen. Zur Überprüfung der Vorgänge<br />
wurde ein parlamentarischer Untersuchungsausschuss<br />
eingerichtet.<br />
Foto: imago<br />
im Bildungsbereich in Zeiten der<br />
Wirtschafts- und Finanzkrise überhaupt<br />
etwas fordern? Man kann<br />
und man muss!<br />
Durch die Umstellung des Bundesangestelltentarifvertrages<br />
(BAT)<br />
auf den Tarifvertrag der Länder<br />
(TV-L) haben die Arbeitgeber hohe<br />
Gewinne gemacht. Die <strong>GEW</strong> hat<br />
die Verluste der Beschäftigten in<br />
der Zeitschrift Erziehung und<br />
Wissenschaft schon mehrfach berechnet.<br />
Wir sind zu dem Ergebnis<br />
gekommen, dass durch den<br />
Systemwechsel insbesondere neu<br />
eingestellte Lehrkräfte Einkommenseinbußen<br />
von 25 bis 27<br />
Prozent hinnehmen mussten. Der<br />
Jahresverdienst sinkt damit um<br />
etwa 5.500 Euro. Nach fünf Arbeitsjahren<br />
beträgt die Differenz<br />
immer noch rund 4.000 Euro, am<br />
Ende der Stufenlaufzeiten bestehen<br />
nur noch geringe Defizite. Zu<br />
keinem Zeitpunkt werden im neuen<br />
System die alten BAT-Werte erreicht!<br />
Nun könnte man sich auf den<br />
Standpunkt stellen, dass man die<br />
TV-L-Einkommen nicht ewig am<br />
alten BAT messen darf. Aber<br />
auch, wenn man die aktuellen Beamteneinkommen<br />
als Vergleichsmaßstab<br />
nimmt, sieht es nicht<br />
besser aus: Wird eine junge Lehrerin,<br />
ledig, kein Kind, als A-13-Be-<br />
Hamburg:<br />
Prestigeobjekt<br />
Elbphilharmonie für<br />
500 Millionen Euro